BattleTech 19: Stahlgladiatoren
überprüfte die Taktikanzeige und vergewisserte sich, daß der Dunkelfalke voll bestückt war. Jemand mußte die Steuerleitungen zur LSR-Lafette abgekoppelt haben. Er versuchte, die Munition durch die Rückenluken abzuwerfen, aber auch das blieb ohne Erfolg – wie er erwartet hatte. Die entsprechenden Kabel mußten dasselbe Schicksal erlitten haben. Dadurch hatte er keine Möglichkeit, die explosive Munition loszuwerden. Ohne Zweifel hatten die übrigen Teammitglieder die gleichen Probleme und kamen zu denselben Schlußfolgerungen.
Warwicks Leuten schien das nichts auszumachen. Wahrscheinlich hatten sie von der Vereinbarung gewußt. Je mehr Rose über die Umstände dieses Kampfes nachdachte, umso besorgter wurde er. Esmeraldas Kriegshammer hatte weder Unterarme noch Hände oder Sprungdüsen; bildlich gesprochen war er kaum mehr als ein langsamer Sandsack. Der Rest der Lanze verfügte zumindest über Arme, und Marys Mech war sprungfähig, ebenso wie sein Dunkelfalke, aber in punkto Tonnage, Bewegungsfähigkeit und reiner Geschwindigkeit sahen sie ziemlich alt aus, besonders gegen das Streitroß. Innerhalb von Sekunden war Jeremiah und Esmeralda klar, daß der Kampf praktisch vorüber war, noch bevor er begonnen hatte. Plötzlich kam ihre Stimme über die Funkverbindung.
»Herhören. Wir stehen bis zu den Knien im Guano. Sucht euch ein Ziel aus, und unterstützt einander irgendwie. Ich nehm mir das Streitroß vor, aber mehr als ein Unentschieden kann ich gegen ihn nicht schaffen. Der Rest liegt bei euch.«
Jeremiah spürte Bewunderung für seine Lanzenchefin. Sie wußte, daß ihr Mech für eine Prügelei am wenigsten geeignet war und wollte tun, was in ihrer Macht stand, bevor sie ausgeschaltet wurde. Er war zum selben Schluß gekommen, aber etwas später. Er versuchte Esmeralda im Auge zu behalten, während er sich ins Zentrum der Häusergruppe bewegte, aber der Tomahawk und die Speerschleuder hatten es auf ihn abgesehen. Er ignorierte die Sensoranzeigen und Datenschirme. Statt dessen konzentrierte er sich auf den Frontalschirm und bereitete seine Züge vor.
Der Tomahawk war eindeutig der bessere Nahkämpfer. Als die beiden näher kamen, nutzte der Pilot des Tomahawk den Rumpf der Speerschleuder als Deckung für die Bewegung seiner Arme, insbesondere des rechten, der im Beil endete. Aber als die Speerschleuder angriff, war der Tomahawk fast im gleichen Augenblick zur Stelle. Die Speerschleuder trommelte mit beiden Armen auf den Kopf des Dunkelfalke ein und versuchte, Rose durch Zertrümmern des Cockpits auszuschalten. Rose bewegte sich zur Seite und konnte den ersten Schlag abblocken, indem er den Unterarm seines Mechs hochriß. Der zweite Schlag traf die Schulter. Das Metall kreischte protestierend, und er fühlte den Dunkelfalke unter der Wucht des Schlages nach links kippen. Rose federte den Schlag ab und brachte den Mech fast in die Hocke. Fast glaubte er, die höhnische Freude des SpeerschleuderPiloten zu hören, als dieser glaubte, Rose’ Mech mit dem ersten Angriff gefällt zu haben. Aber wenn es einen Aufschrei gab, dann einen der Frustration, als das linke Bein des Dunkelfalke nach vorne schoß und der schwere Metallfuß sich ins linke Knie der Speerschleuder grub.
Unter dem Tritt platzten ganze Panzerplatten ab, und das Gestänge krümmte sich, als das Gelenk gegen die Drehrichtung geknickt wurde. Myomerbündel wurden losgerissen, und ein blaugrüner Funkenschauer ging auf den Sand nieder. Rose wollte mit einem Schlag nachsetzen, aber das blinkende Beil des Tomahawk zwang ihn zum Rückzug. Trotz seiner schnellen Reaktion erfaßte das Beil einen Teil des rechten Torso und grub sich in das Metall, aber die Panzerung hielt.
Ein zweiter Beilhieb ging am Ziel vorbei, aber wieder wurde Rose von der beschädigten Speerschleuder abgedrängt. Ein Versuch, den Tomahawk zu umgehen, schlug fehl, weil der mit dem konstant umherschwingenden Beil zuzuschlagen drohte, sobald der Dunkelfalke in Reichweite kam. Die Speerschleuder schützte ihrerseits, obwohl angeschlagen, den Rücken des Tomahawk.
Rose wollte schon auf den Tomahawk zustürmen, als er endlich Hilfe bekam. Little Mary in ihrer Hornisse konnte die beiden WarwickMechs weiträumig umgehen und landete in der Nähe der Speerschleuder. Normalerweise stellte eine Hornisse für einen Mech dieses Typs keine Gefahr dar, aber der Pilot hatte gerade erst halbwegs die Kontrolle über das beschädigte Bein wiedererlangt, als Little Mary eintraf. Treten konnte er
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