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BattleTech 19: Stahlgladiatoren

BattleTech 19: Stahlgladiatoren

Titel: BattleTech 19: Stahlgladiatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James D. Long
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verbliebene Arm ihres Kriegshammer hatte den Rumpf des Warwick-Streitroß durchbohrt und damit offensichtlich dessen Gyroskop zerstört, aber die wiederholten Angriffe des Streitroß hatten ihren Mech das rechte Bein gekostet. Sie unternahm keinerlei Versuch, sich zu befreien. Hätte sie die PPK aus dem Torso des Streitroß gezogen, wäre ihr zerschlagener Kampfkoloß ohne Zweifel umgefallen.
    Den Quasimodo und den Centurion zu finden, war etwas schwieriger. Die beiden waren in ein kleineres Gebäude gestürzt und hatten sich ineinander verkeilt. Der Quasimodo lag auf seinem Gegner und hielt den Centurion im Innern des Hauses fest. Solange sich der Carstairs-Mech nicht bewegte, saß der Centurion in der Falle. Als dessen Pilot sah, daß der Dunkelfalke noch funktionstüchtig war, signalisierte er seine Kapitulation.
    Sekunden später ertönte die Stimme des Stadionsprechers aus den Lautsprechern der Arena, aber Rose war mit ganz anderen Problemen beschäftigt. Er hatte es geschafft. Er hatte einen Mech, und keiner seiner Lanzenkameraden war dabei ums Leben gekommen. Er öffnete den Gefechtsanzug, um die Blutung zu stillen. Während er das Pflaster auf die Wunde preßte, plante er seine weitere Zukunft. Jetzt konnte er an die Front zurückkehren und es den Invasoren heimzahlen – eine Abrechnung, die sie teuer zu stehen kommen würde.
    13
    Solaris City, Solaris

    9. August 3054

    Rose trat in Carstairs Büro und ließ sich in den Polstersessel vor dem Schreibtisch des Stallmeisters fallen. In den Stunden seit dem Kampf hatten die Schmerzen zugenommen, und selbst der kurze Fußmarsch hatte ihm den Atem geraubt. Er rieb sich die Seite und starrte Carstairs an.
    »Sie halten nicht viel von Etikette, was, Rose? Die meisten Leute klopfen an, bevor sie in ein Büro stürmen.«
    Der Mann schien nervös. Wahrscheinlich hatte er Angst vor Rose’ Reaktion auf die heimlichen Manipulationen der beiden Stallmeister bei den Bedingungen des Mechgefechts. Aber was kümmerte das Rose? Er war nur aus einem Grund nach Solaris gekommen, und jetzt hatte er endlich, was er gesucht hatte – einen BattleMech.
    Er zuckte die Schultern. »Ich dachte, ich hätte eine Einladung. Sie wollten doch den Rest meiner Geschichte hören.«
    Carstairs entspannte sich, als er erkannte, daß Rose nicht gekommen war, um ihm eine Szene zu machen.
    »Allerdings, allerdings«, bekräftigte er, vielleicht eine Spur zu lebhaft. »Ich kann Ihnen sagen, Rose, nach einem Sieg fühle ich mich immer gut, aber heute… heute fühle ich mich so gut wie seit Jahren nicht mehr. Was für ein Kampf!«
    Der Stallmeister stand auf und kam um den Schreibtisch. Er ging an Rose vorbei. Dieser hörte Eis in Gläser fallen und das Gluckern von Flüssigkeit.
    »Ich wette, Warwick heult sich seine Schweinsäuglein aus«, triumphierte Carstairs und reichte Rose unaufgefordert ein Glas, als er wieder ins Blickfeld trat. Rose nahm den Drink kommentarlos entgegen und stellte ihn auf der Armlehne ab.
    »Drehen Sie den Sessel herum, Rose. Ich möchte hier sitzen.« Rose wuchtete den Sessel herum, so daß er Carstairs auf der dazu passenden Couch sehen konnte.
    »Haben Sie die Aufzeichnung gesehen?«
    Rose lächelte, sagte aber nichts. Er hatte keines der Bänder gesehen, aber er hatte mehrere Kommentatoren über den Kampf sprechen hören. Nach gängiger Ansicht war Carstairs ein Genie und sein Team unglaublich. »Ich habe in der letzten Stunde so viele Anrufe bekommen, daß ich den Stecker aus der Wand ziehen mußte.«
    »Damit wären Sie ja dann wohl versorgt.«
    Rose hob das Glas und nippte. Wie jeder andere Schnaps, den er je probiert hatte, brannte sich der Drink den Weg hinab in seinen Magen, aber anstatt dann wie ein Bleigewicht dort liegenzubleiben, schien er sich aufzulösen und ein warmes Glühen zu hinterlassen. Überrascht starrte er das Glas an.
    »Gut, das Zeug, was? Ich habe Kontakte im Montenegroviertel, über die ich ab und zu eine Flasche beschaffen kann. Ich hebe ihn für besondere Gelegenheiten auf. Heut abend habe ich eine Flasche entkorkt, als die Tore sich öffneten.«
    Rose nahm noch einen Schluck und genoß die Wärme, die sich in seinem Körper ausbreitete. Es war natürlich nur Einbildung, aber die Schmerzen in der Seite schienen nachzulassen.
    »So, Mister Rose. Wie geht es jetzt weiter?«
    »Ich verlasse Solaris morgen abend an Bord der Seidenwind, und mit Gottes Hilfe werde ich nie zurückkehren müssen.«
    Carstairs lachte und nahm einen langen Schluck.

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