BattleTech 19: Stahlgladiatoren
Thor und ein Fenris zu ihm um. Er feuerte, ohne zu zielen, den ER-Laser auf den Thor ab. Seine Konzentration galt dem in Schwierigkeiten geratenen Schwarzfalke. Laserfeuer beantwortete seinen Schuß und bohrte sich in den rechten Fuß des Shootist.
Als Rose den Schwarzfalke erreichte, hatte der gerade sein Gleichgewicht wiedererlangt, wenn er auch noch nicht wieder auf den Beinen war. Das tödliche Gaussgeschütz drehte sich in Rose’ Richtung, aber er schaffte es, in den toten Winkel zu kommen. Der rechte Arm seiner Maschine stieß das Gaussgeschütz beiseite, und als er die Faust in den Kopf des Schwarzfalke trieb, flogen die Gaussprojektile über den Kamm in die Wälder. Die Fiberstahlpanzerung beulte ein, gab aber nicht nach, und die Faust des Shootist wurde kurz vor dem Cockpit abgefangen. Der Schwarzfalke versuchte aufzustehen, aber Rose hielt ihn mit der linken Mechhand, die er gegen dessen Kopf preßte, unten. Der Fenris und der Thor kamen immer näher, konnten aber nicht auf Rose feuern, ohne ihren Kameraden im Schwarzfalke zu gefährden.
Rose blickte hinab auf den linken Arm seiner Maschine. Einen Augenblick fühlte er Mitleid für den unter der Panzerfaust gefangenen Piloten, dann feuerte er den in den Arm eingebauten Impulslaser ab. Ein kurzes rotes Flackern, und die Gegenwehr des Schwarzfalke war beendet. Kampflärm flutete in die Kanzel, als Rose von dem abgeschossenen Mech zurücktrat.
»Runter, Adept!« Ohne einen Augenblick des Zögerns duckte sich der Shootist hinter den Schwarzfalke. Laserfeuer des Thor und PPKFeuer des Fenris zuckten um ihn herum, trafen aber nicht. Rose duckte sich noch tiefer und erwiderte das Feuer, wobei er sich auf den Fenris konzentrierte.
»Jenkins, Bericht!« Der Fenris wandte sich nach rechts und wollte Rose’ Stellung umgehen, während der Thor ihn durch Laserbeschuß band.
»Durch die Bank mittlere Schäden, Adept. Wir halten den Kamm, aber durch deinen improvisierten Sturmangriff bist du abgeschnitten. Wir könnten dir folgen…«
»Abgelehnt, Jenkins. Wenn ich diese beiden beschäftigen kann, bleiben sechs für euch. Werdet ihr damit fertig, bis Hilfe eintrifft?«
Rose beobachtete die Schirme. Der Fenris lief am Rand seiner Kurzstreckenortung entlang. Noch eine Minute, dann würde Rose umzingelt und abgeschnitten sein.
»Können wir, falls sie uns nicht überrennen. Ich schätze, Sie wissen nicht, daß wir hier oben nur zu viert sind, weil wir so nah beeinander bleiben. Was ist mit dir?«
»Ich bin langsamer als diese Jungs und habe weniger Feuerkraft. Davon abgesehen sind wir etwa gleichstark. Rose Ende.«
Er schaltete ab, hielt das Gerät aber auf derselben Frequenz. Er mußte sich konzentrieren. Leider gab ihm der Thor wenig Gelegenheit dazu. Der Fenris hatte seine Umkreisung fast beendet und mußte jeden Moment aus dem Wald brechen. Unfähig, sich in der verfügbaren Zeit einen besseren Plan auszudenken, ging Rose zum Sturmangriff auf den Thor über.
Immer wieder Haken schlagend, legte Rose die Entfernung so schnell wie möglich zurück. Innerhalb von Sekunden war er in Reichweite des schweren Lasers. Er gab einen langen Feuerstoß ab und wurde mit einem Treffer am rechten Arm des Thor belohnt. Der schwere Laser des gegnerischen Mechs erstarrte und kippte nach vorne. Feuer zerschmolz seine Hülle. Rose hatte mehr Glück als Verstand, das war ihm klar.
Trotzdem grinste er bei dem Gedanken, diesen Kampf möglicherweise überleben zu können. Er feuerte den schweren Laser und die mittelschweren Impulslaser. Die Torsopanzerung des Thor warf Blasen, aber der Mech wich und wankte nicht.
Rose war bis auf sechzig Meter an den Thor heran, als der ClanMech langsam den linken Arm hob. Rose wußte, daß er tot war. Sein Gegner zielte viel zu ruhig und gelassen. Rose war geradewegs in eine Falle gelaufen. Sein ohnehin mit Adrenalin vollgepumpter Kreislauf wurde noch weiter belastet. Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Er biß die Zähne zusammen und setzte alles auf eine Karte. Seine einzige Chance lag darin, etwas zu tun, was der Thor-Pilot auf keinen Fall erwartete.
Als die Autokanone im linken Arm des Thor feuerte, warf sich der Shootist auf den Boden. Explosivgranaten schossen kreischend über Rose’ Kopf hinweg, während sein Mech mit dem Kopf voraus über Fels und Stein rutschte. Der Shootist schlitterte und hüpfte auf den Thor zu und grub dabei eine breite Furche in den Boden. Metall wurde weggerissen, Schweißnähte platzten, seine Panzerung fiel ab.
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