BattleTech 19: Stahlgladiatoren
MechKrieger an und entschloß sich, etwas zurückhaltender vorzugehen als ursprünglich geplant.
»Sie sollen Rose nicht aufhalten. Ich hoffe, daß es soweit gar nicht erst kommt. Wir Behüter brauchen jemand mit militärischem Hintergrund, der unsere Sache unterstützt. Sie sind alles andere als zurückhaltend mit ihrer Meinung darüber, was zu tun ist, wenn die Clans kommen. Obwohl ich nicht immer Ihrer Ansicht war, habe ich doch immer Ihre Überzeugung respektiert. Aber bedenken Sie die Konsequenzen des Widerstands. Zerstörungen, wie Sie sie selbst gesehen haben, als Sie für die Vereinigten Commonwealth-Streitkräfte gekämpft haben. Wünschen Sie sich das für Ihre Heimat? Könnten Sie damit leben, mit dem Wissen, daß diese Zerstörungen und diese Toten hätten verhindert werden können?«
Crenshaw beugte sich vor und spießte Morgain mit seinen Blicken auf. Lange Sekunden verstrichen. Dann schüttelte der jüngere Mann den Kopf.
»Natürlich könnten Sie das nicht. Ich verstehe, wieviel Ihnen die Heimat bedeutet, mein Sohn. Sie brauchen nur die Politik der Widerstandslosigkeit zu unterstützen, die ich nächste Woche im Rat einbringen werde. Wenn Sie als erster Privatmann Ihre Zustimmung zu diesem Plan erklären, werden die Massen folgen. Sie werden ein Held sein.«
Morgain legte das Gesicht in beide Hände, Crenshaw erkannte, daß der MechKrieger den Köder geschluckt hatte. Jetzt wurde es Zeit, den Fang einzuholen.
»Genau wie Ihr Vater.« Morgains Kopf flog hoch. Crenshaw wußte, daß Salander nach einem Indiz für ein Täuschungsmanöver suchte, aber unerfahren und angetrunken wie er war, war er leicht zu täuschen. Morgains Augen verrieten Crenshaw alles, was er wissen wollte.
»Was ist mit der Ausrüstung der Söldner?« Morgain versuchte seine Stimme unbeteiligt klingen zu lassen, aber er versagte kläglich. »Jemand wird die Verantwortung dafür übernehmen müssen.«
»Ich kann mir niemand vorstellen, der dafür qualifizierter wäre als Sie. Mir und den anderen Mitgliedern meiner Gruppe bedeuten die Maschinen nichts. Betrachten Sie sie als Ihr Eigentum.« Crenshaw konnte praktisch die Credit-Zeichen in Salanders Augen blitzen sehen. Er stand auf und streckte die knochige Hand aus.
»Freut mich, Sie an Bord zu wissen, Hauptmann Morgain. Wir können Sie gebrauchen.«
Morgain sah zu der Hand auf. Er stand langsam auf und schüttelte sie.
»Wenn es Ihnen nichts ausmacht. Für einen alten Mann wie mich ist es schon spät. Mein Chauffeur kann Sie zurück zu Ihrem Landgut fahren. Wenn Sie möchten, können Sie unterwegs schon mal ein Nickerchen machen.«
Crenshaw klingelte dem Butler, der den Chauffeur weckte, damit er die Limousine vorfuhr. Crenshaw sah dem Wagen nach, bis er außer Sicht war. Dann kehrte er in sein Arbeitszimmer zurück, wo ein anderer Mann es sich auf Morgains Platz bequem gemacht hatte.
»Haben Sie es gehört?« fragte er und ließ sich in seinen Sessel fallen.
»Ich habe es gehört.«
Crenshaw betrachtete seinen Gesprächspartner, der eine extrem gelangweilte Miene zur Schau stellte. Der Mann legte die Fingerspitzen aufeinander und stützte sein Kinn darauf.
»Wir sollten heute nacht noch zuschlagen.«
Crenshaw schüttelte den Kopf. »Das wäre zu früh. Wenn von Ihrer Seite irgend etwas schiefgeht, könnte das morgen die Ratsentscheidung beeinflussen. Warten Sie bis morgen nacht. Bis dahin habe ich die Kontrolle über den Rat.«
Der Mann klopfte sich mit den Fingern ans Kinn. Crenshaw sah, daß ihm der Gedanke nicht gefiel, aber schlußendlich würde er ihn akzeptieren.
»Der junge Morgain hat sich genauso verhalten, wie Sie es vorhergesagt haben.«
Zum erstenmal an diesem Abend lachte Crenshaw aus vollem Herzen. »Danke, aber das war wirklich nicht schwer zu prophezeien. Nachdem Sie die Wahrheit über seine Militärlaufbahn herausbekommen hatten, brauchte ich das nur mit dem zusammenzuzählen, was ich bereits von ihm wußte. Habgier und Minderwertigkeitsgefühle, was für eine erbärmliche Kombination.«
»Wir sollten uns vorsehen, damit niemand etwas über Morgains Vergangenheit herausfindet. Wenn man auf Borghese je erfährt, daß er wegen Schmarzmarktgeschäften unehrenhaft entlassen wurde, würde seine Glaubwürdigkeit auf Null sinken.«
»Niemand weiß das besser als ich«, stimmte Crenshaw zu und rieb sich die Augen. »Glücklicherweise kennen nur Sie, ich und die Militärverwaltung auf Tharkad die Wahrheit. Und keiner von uns wird sie hinausposaunen. In
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