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BattleTech 19: Stahlgladiatoren

BattleTech 19: Stahlgladiatoren

Titel: BattleTech 19: Stahlgladiatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James D. Long
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tun konnte. Als er die Rampe hinabging, bemerkte er Antioch, der an einem Gabelstapler lehnte, obwohl Rose ihn beim Aussteigen aufgefordert hatte, nach Hause zu fliegen. Rose ging über den verlassenen Platz zu ihm. Mit einem Seufzer lehnte er sich ebenfalls an den Gabelstapler.
    »Harte Zeiten.« Antiochs Feststellung klang wie eine Frage. Rose antwortete nicht, und Bell sagte nichts mehr. Schließlich hielt Rose es nicht länger aus und stieß sich mit der Schulter ab.
    »Wissen Sie, was ich nicht verstehe?« fragte Rose. »Mich. Ich versteh mich nicht. Ich lerne jemand kennen, der mir wirklich wichtig ist, und alles läuft, wie es soll.« Rose drehte sich um und starrte die Rampe empor in den leeren Laderaum des Schiffes. »Ich muß sie verlassen, aber wir gehen ohne Streit auseinander. Ich schicke ein paar ComStar-Botschaften, und ein paar Monate später treffen wir uns wieder. Es ist nicht mehr dasselbe, aber ich sage mir, das liegt an der Trennungszeit.« Rose ließ sich wieder gegen den Gabelstapler fallen und starrte weiter die Rampe hoch. »Auf der Reise hierher läuft es wieder besser, und ich fange an zu glauben, daß die Beziehung dauerhaft sein wird.« Er verstummte.
    »Und was verstehen Sie daran nicht?« fragte Bell.
    »Wenn wir an Bord des Schiffes sind, ist alles großartig. Wir reden und lachen, und alles ist okay. Aber kaum bin ich ausgestiegen, vergesse ich, daß sie existiert. Ich meine, ich denke an sie, häufiger als gut ist, aber ich habe kaum die Zeit, mit ihr zu reden oder ihr zu sagen, was ich fühle.«
    »Vielleicht, weil gar nichts da ist«, meinte Bell leise.
    Rose starrte ihn an und suchte im schummrigen Licht nach einer Spur von Spott. Aber selbst in der Dunkelheit konnte er erkennen, daß es Bell ernst war.
    »Ja, vielleicht haben Sie recht. Aber warum macht es mir dann so zu schaffen, daß sie abfliegt?«
    »Ich kenne Sie erst ein paar Tage, aber ich mag Sie«, erklärte Bell zögernd. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, möchte ich Ihnen einen Rat geben.«
    Rose war nicht sicher, ob er wirklich hören wollte, was sein Begleiter zu sagen hatte, aber die Beurteilung seiner Lage aus einem anderen Blickwinkel konnte ihm vielleicht weiterhelfen.
    »Wenn Sie nicht wollen, daß sie abfliegt, dann sagen Sie ihr das. Geben Sie ihr wenigstens die Gelegenheit, nein zu sagen.«
    »Ich habe ihr eine Stellung bei der Einheit angeboten.«
    Bell schüttelte den Kopf. »Das ist nicht dasselbe. Das war ein Angebot an das Landungsschiff und dessen Kapitän. Nicht an die Frau. Das ist etwas anderes.«
    Rose war das eigentlich auch klar, aber er konnte sich nicht überwinden, es zuzugeben. Mit Tiegard war es genauso gewesen. Auch das hatte etwas Besonderes dargestellt, aber bei Rachel war es anders. Sie war kein Mechjockey und keine Kriegerin. Rachel sah das Leben völlig anders, und genau das fand Rose so hinreißend. Unglücklicherweise konnte er ihr seine Gefühle ebensowenig eingestehen wie Tiegard.
    »Gehen wir«, murmelte er, als er die Warnlichter am Kopf der Rampe aufleuchten sah. Während die beiden Männer zurück zum Frettchen gingen, wurde die Rampe in den Schiffsrumpf gezogen. Rose konnte es nicht sehen, aber er hörte das Hallen der Schotten, als sie für die Nacht geschlossen wurden. Ihr Klang hatte etwas Endgültiges, das ihn bis ins Lager verfolgte.
    Auf der anderen Seite der Stadt, in Crenshaws Zweitwohnung, war die Stimmung erheblich fröhlicher. Crenshaw hatte einen Gast in seinem Arbeitszimmer, und er bemühte sich redlich, ihn zu unterhalten. Nach Cookes vorzeitigem Verlassen der Ratsbesprechung hatte ihn Crenshaw in Gedanken verflucht und sich dann entschieden, nicht auf sein Landgut zurückzufahren, sondern in der Stadt zu bleiben. Als der Rat sich gerade auflöste, war sein Gast erschienen, und Crenshaw hatte ihn eingeladen, ohne daß die übrigen Ratsmitglieder es bemerkten.
    Er lächelte und bot seinem Besucher einen weiteren Brandy an. Den habe ich extra von Andro einfliegen lassen, dachte er verärgert, und dieser Kerl kippt ihn weg wie Bier. Schon als der Bursche damals vor der Ratsversammlung erschienen war, hatte Crenshaw gewußt: Salander Morgain war ein blasser Schatten seines berühmten Vaters.
    »Schmeckt er?« Crenshaw gelang es, seinen Abscheu zu verbergen. Er war seit Jahren in der Politik. Kaum jemand konnte seine wahren Gefühle deuten.
    Salander Morgain ruckte. Der Brandy wärmte ihn auf eine Weise, wie er es noch bei keinem anderen Alkohol erlebt hatte. Davon

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