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BattleTech 19: Stahlgladiatoren

BattleTech 19: Stahlgladiatoren

Titel: BattleTech 19: Stahlgladiatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James D. Long
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mußte er sich einen Vorrat zulegen. Crenshaw lächelte und setzte sich in einen anderen Sessel. Seine Bewegungen waren die eines jungen Mannes – weit jünger, als sein Aussehen vermuten ließ.
    Morgain trat die Gelegenheit vor Augen, bei der er Crenshaw zum erstenmal begegnet war. Selbst als Knabe hatte er schon etwas Bösartiges an diesem Mann wahrgenommen. Es lag unter der Oberfläche und wartete auf eine Gelegenheit hervorzukriechen. Sein Vater hatte Crenshaws Ambitionen zügeln können, ebenso wie die übrigen Ratsvorsitzenden. Nur Cooke schien nichts vom wahren Wesen dieses Mannes zu ahnen. Jetzt war die Bestie frei, und er konnte sie in Crenshaws Augen erkennen, als der zu reden begann.
    »Salander, ich will nicht um den heißen Brei herumreden. Wir stehen am Vorabend eines historischen Tages. Eines Tages, der als jener Tag in die Geschichte Borgheses eingehen wird, an dem wir den rechten Weg einschlugen.«
    Salander war erstaunt. Crenshaw glaubte den Schwachsinn tatsächlich, den er von sich gab.
    »Sie wissen, im Rat stehe ich in Opposition zu Zenos Cooke?«
    Morgain nickte und nippte an seinem Brandy. Das war allgemein bekannt.
    »Sie wissen auch, daß ich mich nicht gegen eine Claninvasion wehren würde, sollte es dazu kommen.«
    Morgain zögerte, dann nickte er. Er hatte es schon immer gewußt, aber das Leuchten in Crenshaws Augen war entnervend. »Man handelt Sie als den Führer einer Pro-Clan-Fraktion. Die Medien nennen sie die Behüter, wenn ich mich recht erinnere.«
    Crenshaw schnaufte. »Populistisches Geschwafel. Der Name ist ebenso unwichtig wie meine Rolle in dieser Fraktion. Aber ich unterstütze ihre Ziele. Dieser dumme Krieg gegen die Clans darf Borghese nicht erreichen. Ich bin entschlossen, das mit allen notwendigen Mitteln zu verhindern.«
    Morgain nickte noch einmal. Crenshaw lehnte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie. »Verstehen Sie, was ich damit sagen will?«
    Morgain nickte weiter, dann fing er sich. Die Bewegung war ein Reflex gewesen, bis er Crenshaws Blick begegnete. Der alte Mann machte keine Witze. Der MechKrieger schluckte den Rest Brandy und stellte das leere Glas vor sich auf den Tisch. Er lehnte sich vor, ebenso wie Crenshaw.
    »Ich verstehe. Ich habe gegen die Clans gekämpft und weiß, wozu sie fähig sind. Auch ich würde alles tun, um zu verhindern, daß dieser Krieg Borghese erreicht.«
    Crenshaw entspannte sich. Morgain war auf seiner Seite. Er lächelte und tätschelte dem jüngeren Mann das Knie. »Wie Ihr Vater. Sie lieben Ihre Heimat.« Was für eine Lüge, dachte er bei sich. Das einzige, was diesen Burschen interessiert, sind Macht und Geld.
    Crenshaw lehnte sich zurück und bedeutete Morgain, sich nachzuschenken. Während der MechKrieger sich bediente, sprach Crenshaw weiter. »Allem zum Trotz, was dieser Narr Cooke schon angerichtet hat, können wir einen Krieg vielleicht noch verhindern. Kann ich dabei auf Ihre Hilfe zählen?« Crenshaw kannte die Antwort schon, aber wenn er Morgain dazu brachte, es auszusprechen, würde sie ihm mehr wie seine eigene Idee vorkommen.
    »Natürlich. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    Crenshaw unterdrückte ein Lächeln, als Morgain sich mit bis an den Rand gefülltem Schwenker in seinen Sessel sinken ließ.
    »Der Rat kontrolliert die Miliz. Wenn jemand mit Krieg droht, kann der Rat jedem schießwütigen Hitzkopf Zügel anlegen. Da ich den Rat kontrolliere – oder es nach den morgigen Ernennungen tun werde -, kann ich die Miliz bremsen. Aber…«
    »Aber die Söldner«, unterbrach Salander.
    Crenshaw biß sich auf die Lippen. Er haßte Unterbrechungen. Er lächelte verkniffen und sprach weiter. »Aber die Söldner stehen außerhalb meiner Kontrolle. Ich habe schon mehrfach mit Rose zu reden versucht, aber er weigert sich, mich außerhalb der Ratssitzungen zu treffen. Wenn die Clans vor Ablauf seines Kontrakts eintreffen, wird er mit Sicherheit gegen sie kämpfen.« Crenshaw gab seinen Worten Zeit zu wirken.
    »Die Clans wären dann zum Gegenschlag gezwungen, und wer weiß, wohin das führen kann«, stieß Morgain aus. Crenshaw nickte ernst.
    »Wir müssen ihn aufhalten.« Crenshaw nickte weiter, und Morgain setzte sein halbvolles Glas ab.
    Er blickte Crenshaw an, wollte etwas sagen, dann stockte er erstaunt. »Dafür brauchen Sie mich. Ich bin der einzige, der Rose aufhalten kann.«
    Crenshaw ging seine Optionen durch. Morgains Feststellung traf den Punkt nicht genau, aber sie kam ihm nahe genug. Er sah den jungen

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