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BattleTech 20: Die Stunde der Helden

BattleTech 20: Die Stunde der Helden

Titel: BattleTech 20: Die Stunde der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Andrew Keith
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Sprößlings hatte nie an seine Forderungen herangereicht. Als Delmar Clay in den verzweifelten Rückzugsgefechten der Legion auf Sudeten gefallen war, hatte er seinem Sohn ein schweres Erbe hinterlassen. Davis Clay war entschlossen, die Erwartungen seines Vaters zu erfüllen, wie auch immer. Aber das wiederholte Scheitern an den Aufnahmevoraussetzungen der Legion hatte Spuren bei ihm hinterlassen. Sein sardonischer Humor verbarg die Furcht, nicht gut genug zu sein.
    Auf gewisse Weise ähnelte Clays Dilemma seinem eigenen, überlegte Alex. Sie versuchten beide, einem Vorbild nachzueifern, das möglicherweise jenseits ihrer Möglichkeiten lag.
    »Dave wollte dich nur wissen lassen, daß er für dich da ist, Alex«, stellte Caitlin etwas sanfter fest. »Dazu hat man Freunde. Er hat mehr verdient als Ablehnung.«
    »Ja, ich weiß. Ich hab mir nichts dabei gedacht… Das Debakel heute morgen ging mir wohl immer noch zu sehr durch den Kopf.«
    »Nächstes Mal hörst du vielleicht ausnahmsweise auf deine Offiziere, ja?« Zum erstenmal grinste sie. »Ein paar von uns wissen ab und zu tatsächlich, was sie sagen.«
    Alex rang sich zu einem verkrampften Lächeln durch. »Na los, red es dir von der Seele. Ich war ein böser Junge. Ich gebe es sogar zu. Können wir jetzt ein etwas angenehmeres Thema finden?«
    »Gibt es in diesem Loch ein angenehmes Thema?« Ihre Armbewegung umschloß das gesamte Trainingsgelände. »Wenn du mich fragst, hat Auld Mac die Simulationscomputer umprogrammiert. Hast du mitbekommen, wie treffsicher diese Kommandos waren? Das war nie und nimmer ein fairer Kampf!«
    Während sie im Laufschritt zum Bahnhof hasteten, verlagerte sich ihr Gespräch auf technische Einzelheiten. Als sie die MSB erreichten, drang gerade die letzte Aufforderung zum Einsteigen aus den Bahnsteiglautsprechern. Ihre Armbandcomps meldeten über die eingebauten Transponder ihre Ankunft, als sie den Zug betraten, so daß McCall auf seinem Computer die Anwesenheit der gesamten Einheit feststellen konnte.
    Als die beiden zwei freie Sitze gegenüber von ein paar älteren Techs fanden, fuhr die Magnetschwebebahn bereits ab. Alex lehnte sich zurück, klappte einen der Vidschirme hoch, die zur Unterhaltung der Fahrgäste angeboten wurden, und verband den Armbandcomp über eine Kabelleitung mit der Externen Inputbuchse des Schirms. Augenblicke später erschien der Text seiner Rede vor ihm. Er plante, ihn während der einstündigen Fahrtzeit zu studieren, aber ein Teil seiner Gedanken drehte sich noch immer um die verpatzte Übung, Davis Clay und die möglichen Auswirkungen auf seine Zukunft.
3
    Zwischen Brander und Dunkeld
    Glengarry Mark Skye
    Vereinigtes Commonwealth

    1. April 3056

    Davis Carlyle Clay saß allein in einem MSB-Wagen und starrte aus dem Fenster auf die Mittelgebirgslandschaft des Braemoray-Distrikts von Glengarry. Er dachte an zu Hause. Er war auf Helm geboren worden, dem ersten Stammsitz des Grauen Todes. Der Planet war der Legion von Haus Marik zugesprochen worden, im Gegenzug für die Dienste der Einheit in der Liga Freier Welten, aber die Söldner waren durch den Verrat ihrer Arbeitgeber von Helm vertrieben worden, als Davis noch in den Windeln gelegen hatte. Soweit er zurückdenken konnte, war Sudeten seine Heimat gewesen, ein Planet in Haus Steiners Lyranischem Commonwealth – bis zu jenem Tag, als die Clans gekommen waren.
    Ironie des Schicksals, dachte er bitter, daß die Jahrhunderte der Kriegsführung zwischen den Großen Häusern der Inneren Sphäre nur durch einen Krieg anderer Art ihr Ende gefunden hatten, einen Krieg gegen einen gemeinsamen Feind von außerhalb der Grenzen des von Menschen besiedelten Weltraums. Und eine noch größere Ironie war, daß diese Bedrohung von außen durch dieselben Umstände entstanden war, die auch die jahrhundertelangen Nachfolgekriege ausgelöst hatten. In ihrer Jahrtausende währenden Ausbreitung ins Weltall war die Menschheit noch keiner zweiten intelligenten Spezies begegnet, aber die Menschen fanden immer eine Entschuldigung, gegeneinander Krieg zu führen. Jahrhundertelang hatte der Sternenbund das besiedelte Weltall geeint und beherrscht, bis sein goldenes Zeitalter in Bürgerkrieg und Chaos unterging. In einem Massenexodus unter der Führung des berühmtesten Generals der Menschengeschichte hatte der größte Teil des Bundesheeres die Innere Sphäre aufgegeben und war in den unerforschten Weiten der Peripherie verschwunden.
    Zurückgeblieben waren die fünf Großen

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