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BattleTech 20: Die Stunde der Helden

BattleTech 20: Die Stunde der Helden

Titel: BattleTech 20: Die Stunde der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Andrew Keith
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einer der berühmten taktischen Tricks der Legion? An der MANA hatte Brannock Militärgeschichte von den Tagen des klassischen Griechenland bis zum Ende des Vierten Nachfolgekrieges studiert, und er konnte zahllose Schlachten aufzählen, in denen ein vorgetäuschter Rückzug den Feind in einen Hinterhalt gelockt hatte. Hannibal hatte es bei Cannae so gemacht, und die offiziellen Berichte über den Triumph Wilhelms des Eroberers bei Hastings behaupteten, daß er die gleiche Taktik angeordnet hatte, auch wenn damals die vorgetäuschte Panik schnell in eine ausgesprochen reale umgeschlagen haben dürfte.
    Grayson Death Carlyle war berüchtigt dafür, das Unerwartete zu tun, und seine Untergebenen hatten bei ihm gelernt. Vorsicht war angesagt. Trotzdem, Brannock wußte, daß er den Sieg hier und jetzt erringen konnte, indem er seine BattleMechs auf den Feind losließ, während er ungeordnet floh.
    Er verlor keine Zeit mehr mit Nachdenken. Die einzige sichere Methode, den Gegner endgültig in die Flucht zu schlagen, bestand darin, nachzusetzen und sicherzugehen, daß ihr Kommandeur wirklich tot war.
    »An alle Einheiten, alle Einheiten«, gab er über die Funkleitung. »Jagd frei. Holt sie euch und sammelt Trophäen, Jungs!«
    Als er seinen Zeus in Bewegung setzte, war Leonidas Brannock bereit, ein für allemal mit dem Highlander abzurechnen.
    Clays letzter Sprung brachte den Greif dicht neben den reglosen Highlander. Er sah sich den Mech hastig an und bemerkte die verrußte und angeschmolzene Panzerung an einer Seite der Pilotenkanzel. Es gab keinen sichtbaren Durchbruch, also auch keinen Grund zu der Annahme, daß McCall getroffen worden war.
    Abgesehen natürlich von der Tatsache, daß der alte Krieger seinen Mech weder bewegte noch auf einen Funkanruf reagierte. Er versuchte nicht einmal auszusteigen, wie er es sicher getan hätte, wäre der Highlander kampfunfähig.
    Davis Carlyle Clay fragte sich, was er tun konnte. Er durfte McCall auf keinen Fall hier einfach zurücklassen.

    Direkt hinter seiner Maschine schlugen Raketen ein, und Clay sah hoch. Der feindliche Zeus rannte im Sturmangriff auf die beiden Legionsmechs zu. Der Zeus war fast doppelt so schwer wie Clays Maschine, und ein kleiner Greif brauchte mehr Glück, um ihn auch nur anzukratzen, als Clay sich noch zugestand. Aber er weigerte sich, McCall aufzugeben, solange er nicht sicher war, wie es um ihn stand.
    Langsam und entschlossen bewegte er den Greif nach vorne, wie ein kleines Wildtier, das einen größeren, aber verletzten Partner beschützte. Es war ein Gefecht David gegen Goliath. Mit der Steinschleuder gegen einen Riesen.
    Stirnrunzelnd betrachtete Alexander Carlyle den Taktikschirm seines Schütze. Noch vor ein paar Minuten hatte der Graue Tod einen sorgfältigen, geordneten Rückzug in Richtung Coltbridge vorgeführt. Jetzt verwandelte sich diese Absetzbewegung in eine panische Flucht.
    Und McCall gab keine Antwort auf seinen Anruf über ihren privaten Sprechkanal. Alex hatte geplant, so unbemerkt wie möglich anzurücken, um sich erst einen schnellen Lagebericht von dem Waffenmeister zu holen, bevor er plötzlich auf eine offene Frequenz wechselte und eine ohnehin schon chaotische Lage durch sein abruptes Auftauchen weiter verkomplizierte. Jetzt wußte Alex nicht, was er machen sollte. Nach dem, was er bis jetzt sah, würde er es schwer haben, die Kontrolle zu erlangen, und schon der Versuch konnte unerwünschte Folgen zeitigen.
    Es war ein ironisches Ende für eine vorbildhafte Transferoperation. Die Magnetbahn hatte seine Einsatzgruppe vom Benmorpaß bis zu einem Punkt wenige Kilometer vor Coltbridge gebracht, wo sie die Mechs in Rekordzeit reaktiviert und abgeladen hatten. Dann hatte sie ein kurzer Marsch quer über Land hierher in den Nordosten von Coltbridge geführt, wo Carlyle und seine Leute im Rücken der Invasoren standen, bereit, überraschend zuzuschlagen.
    Aber auf dem Schlachtfeld schien alles zusammenzubrechen, und Alex’ Intervention lief Gefahr, mehr zu schaden als zu nutzen.
    »Alex, die beiden am nächsten stehenden Icons… das sind Davis und der Kommandanthauptmann!« Caitlin DeVries riß ihn aus seinen Überlegungen. »Und sieh dir an, womit sie es zu tun haben…«
    Er überprüfte die Daten auf der Karte und fühlte, wie sein Blut in den Adern gefror. Jetzt fiel ihm die Entscheidung leicht.
    »Vorwärts!« rief er. Hastig feuerte er zwei schnelle LSR-Salven in die generelle Richtung des langsam auf seine beiden

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