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BattleTech 20: Die Stunde der Helden

BattleTech 20: Die Stunde der Helden

Titel: BattleTech 20: Die Stunde der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Andrew Keith
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Gedanke, ihre Offiziere könnten in Arrest sitzen, dürfte ihnen kaum kommen.
    Also würden die Freien Skye-Truppen praktisch ungehindert einmarschieren, und die Planetare Garde stand bereit, um eine friedliche Machtübernahme durch von Bülows Armada zu sichern. Alex starrte hinaus in die Dunkelheit und fragte sich, wie sein Vater die Nachricht aufnehmen würde, daß der Graue Tod gezwungen worden war, ohne auch nur einen symbolischen Widerstand die Waffen zu strecken. Ein harter Sturz aus den glorreichen Höhen, die sie am Heldentag gefeiert hatten.
    Ein plötzliches Aufblitzen am südwestlichen Horizont weckte seine Aufmerksamkeit. Einen Augenblick hielt er es für ein Gewitter, das von Braemoray aus über die Athollebene zog. Dann sah er einen zweiten, helleren Lichtblitz. Diesmal war er erheblich näher, und Alex konnte selbst durch das Transplast den Explosionsdonner hören.
    Explosionen…
    Gomez Cristobal de Villar hörte das ferne, aber unverwechselbare Krachen einer Explosion vor dem Fenster und sprang mit einer einzigen, flüssigen Bewegung auf. Er unterdrückte den instinktiven Wunsch, ein Fenster aufzureißen und in die Dunkelheit zu starren. Die Fenster der Suite im dritten Stock der Residenz, in der er mit seiner Frau Freya festgehalten wurde, waren ein paar Zentimeter geöffnet, gerade weit genug, um frische Luft hereinzulassen, aber jeder Versuch, sie weiter zu öffnen, würde ein halbes Dutzend Alarme auslösen und dafür sorgen, daß alle Gardisten auf diesem Stockwerk ins Zimmer stürmten.
    Freya setzte sich im Bett auf. »Was ist los?« fragte sie hellwach. Sie waren beide Veteranen und hatten zu viele Nächte im Einsatz verbracht, um nicht von Kampfeslärm augenblicklich aus dem Schlaf gerissen zu werden.
    »Schweres Geschützfeuer«, stellte er fest und neigte leicht den Kopf, um zu lauschen. Jetzt konnte er noch etwas hören, leise, gedämpft, aber für das trainierte Ohr deutlich zu erkennen. Ein rhythmisches Stampfen… »Und Mechs.«
    »Die Freien Skye-Truppen?« Freya verzog das Gesicht. Sie kletterte aus dem Bett und ging an den Schrank, um einen Uniformoverall herauszuholen. Einen zweiten warf sie de Villar zu. »Sie dürften die Umlaufbahn noch nicht erreicht haben.«
    »Stimmt«, meinte de Villar und stieg in den Overall. Irgendwo gellte eine Alarmsirene, und er glaubte, das Trampeln von Stiefeln auf dem Gang zu hören, als die Truppen in der Residenz reagierten. »Es sei denn, sie haben schnelle Transporter vorausgeschickt. In den Berichten stand allerdings nichts davon, bevor… bevor dieser Bastard DeVries…« Er verstummte. Frustration und Schuldgefühle kämpften in seinem Innern, und er fand keine Worte, um seine Gefühle auszudrücken.
    Er hatte sich als großartiger Anführer erwiesen. In seiner gesamten Laufbahn bei der Legion hatte de Villar sich nichts sehnlicher gewünscht als die Chance, zeigen zu können, was er als Kommandeur leisten konnte. Trotz seines wilden Rufs in den alten Zeiten hatte er sich immer als potentiellen Menschenführer gesehen. Lori Kalmar hatte sich als fähige Stellvertreterin für Oberst Carlyle erwiesen, aber ihr fehlte der Antrieb, eine fähige selbständige Anführerin zu werden. McCall war zu verbissen unabhängig, und Hassan Khaled war eine Spur zu blutrünstig. Und so hatte de Villar hart gearbeitet und auf eine Chance gehofft, an die Spitze zu kommen. In den Nachwirren der Clankriege hatte er seine lebenslange Ambition, endlich verwirklichen können.
    Und jetzt… jetzt hatte er alles verloren.
    »Nimm’s nicht so schwer, Cris«, tröstete Freya ihn. Sie wußte, was er durchmachte, aber sie hatte ihn nicht verurteilt. Das hatte er schon selbst besorgt…
    Er sah noch immer, wie der Gardist den Nadler an ihre Kehle gehalten und ihn gezwungen hatte, an der Sendung des Gouverneurs mitzuarbeiten. De Villar haßte, was er getan hatte, aber er wußte auch, daß er wieder so handeln würde. Die Legion war seit vielen Jahren seine Familie, aber Freya… Freya war seine Frau. Die Mutter seiner Kinder. Sie war mehr als Familie, sie war ein Teil seiner selbst. Er würde niemals willentlich zulassen, daß ihr etwas zustieß.
    »Könnten das Mechs der Legion sein?« fragte sie plötzlich. »Sie haben doch nicht alle festgesetzt, oder?«
    Er zuckte die Schultern. »Vielleicht. Mit dem ganzen verdammten Stab unter Arrest weiß ich nicht, wer da noch irgendeine Art von effektivem Widerstand organisiert haben sollte. DeVries hat behauptet, alle

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