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BattleTech 20: Die Stunde der Helden

BattleTech 20: Die Stunde der Helden

Titel: BattleTech 20: Die Stunde der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Andrew Keith
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ihm über ihren Vater erzählen?
    Ein lautes Klopfen erschütterte die Tür, bevor sie die rechten Worte gefunden hatte. »Miss DeVries!« Die Stimme kannte sie. Sie gehörte einem der Gardesergeanten im Sicherheitsstab der Residenz. »Ihr Vater möchte Sie sehen! Bitte kommen Sie sofort heraus.«
    Sie suchte den Raum fast instinktiv nach einem Fluchtweg ab, obwohl sie wußte, daß es keinen gab. Sie konnte ihrem Vater jetzt nicht unter die Augen treten…
    MacDonald erkannte ihre Angst augenblicklich. »Was ist los, Lassie?« fragte er leise. »Stimmt etwas nicht zwischen dir und deinem Vater?«
    Caitlin nickte. Es war eine knappe, fast explosive Geste. Das Klopfen wiederholte sich, noch lauter als zuvor. »Die Überwachungskameras haben Sie beim Betreten Ihrer Suite beobachtet, Miss DeVries. Bitte kommen Sie jetzt heraus. Die Anweisungen Ihres Vaters waren sehr deutlich.«
    Ihre Gedanken rasten wie wild. Vater oder nicht, was er tat, war Verrat am Grauen Tod, und sie hatte der Legion ihr Leben gewidmet. Wenn sie diesen Soldaten gestattete, sie zu ihrem Vater zu eskortieren, würde der dafür sorgen, daß sie keine Gelegenheit hatte, Kommandanthauptmann McCall oder die anderen zu warnen. Nicht, bis es ihm paßte. Sie mußte die Warnung vorher abschicken…
    Aber wie? Sie konnte sie nicht persönlich erreichen, und ein Kadett konnte einen Kommandanthauptmann nicht einfach über die Sprechanlage anrufen und erwarten, durchgestellt zu werden. Nicht ohne erst eine ganze Kette von Hindernissen überwinden zu müssen. Hindernisse, für die sie keine Zeit hatte. Ihr gingen rapide die Alternativen aus.
    Sie biß sich auf die Lippe. Ihre einzige Hoffnung war MacDonald.
    Caitlin packte seinen Arm. »lan… lan, du mußt mir einen Gefallen tun. Ich glaube, die Legion ist in Gefahr, und mein Vater will nicht, daß ich sie warne. Geh zurück ins Schlafzimmer und warte, bis ich weg bin. Wenn Sie mich weggebracht haben, mußt du runter in die Stadt gehen. Ruf Brander an, SeniorTech King… nein, lieber Davis Clay. Kadett Davis Clay. Sag ihm, es ist wichtig. Sag ihm…« Sie zögerte. Wie konnte sie Clay wissen lassen, daß die Botschaft wirklich von ihr stammte? »Sag ihm, du hast es direkt aus dem Mund des Centurion. Kommandanthauptmann de Villar arbeitet nicht freiwillig mit meinem Vater zusammen. Seine Frau wird als Geisel benutzt, um ihn zur Kapitulation vor den Separatisten zu zwingen. Und die übrigen Legionsoffiziere sind entweder gefangengenommen worden oder haben zumindest keine Kontaktmöglichkeit mehr zur Außenwelt. Hast du das?«
    MacDonald starrte sie einen Augenblick an, dann wiederholte er die Botschaft mit grimmiger Miene. »Ich glaube es nicht«, fügte er hinzu. »Dein Vater… Hör mal… wird dir auch nichts geschehen, Lassie?«
    »Ich bin sicher. Er ist immer noch mein Vater… ich bin sicher.«
    Das Pochen an der Tür wurde noch lauter, als MacDonald das Wohnzimmer verließ. Vor der Tür hörte Caitlin weitere Stimmen. Neuankömmlinge, wahrscheinlich mit einem Generalschlüssel für das elektronische Schloß.
    Die Tür glitt auf und ließ fünf Soldaten im Kilt und der hellblauen Uniformjacke der Sicherheitsabteilung der Garde ein. Sie wirkten wütend und hielten die Waffen im Anschlag.
    »Verdammt noch mal, warum haben Sie keine Antwort gegeben?« Der Sergeant versuchte nicht einmal mehr, höflich zu sein. »Ihr Vater will Sie auf der Stelle in seinem Büro sehen!«
    »Und wenn ich nicht will?« fragte sie eisig.
    Er zuckte die Schultern. »Ich habe Befehl, Sie vorzuführen, Miss. Bitte leisten Sie keinen Widerstand.« Er winkte mit der Pistole, und zwei der Soldaten setzten sich in Bewegung, um sie zu ergreifen.
    Caitlin DeVries wich zurück und hob abwehrend die Hände. Gleichzeitig nickte sie widerwillig. »Schon gut. Ich komme mit.« Sie ging ohne einen Blick an dem Gardisten vorbei auf den Flur.
    Jetzt hing alles an MacDonald… und Davis Clay.
    Davis Carlyle Clay sah hoch, als die Glocke am KommTerminal auf dem Tisch des diensthabenden Offiziers einen Anruf ankündigte. Nach der langen MSB-Fahrt zurück nach Brander, gefolgt von einer Schicht als Kadetten-OvD im Brander-Dienstbüro war er geschafft. King und die anderen Stabsmitglieder waren damit beschäftigt, McCalls Befehle zur Umrüstung der Kadettenmechs für den aktiven Dienst umzusetzen. Zumindest das konnten sie jetzt vergessen, nachdem Kommandanthauptmann de Villar Entwarnung gegeben hatte. Clay hatte den Mechhangar angerufen, sobald er von

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