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BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Türrahmen. Ihre Beine schmerzten, weil sie den ganzen Tag gestanden hatte, und ihre Augen brannten. Sie hegte keinen Zweifel, daß letzteres eine Reaktion auf dieselbe Art Pollen war, die auch Jimmy Ludac zu schaffen machte, aber bei ihr kam noch eine gehörige Dosis Überarbeitung dazu.
»Sie sehen erschlagen aus«, stellte Rick Bradford über die Schulter fest, während er sich an dem Waschbecken auf der anderen Seite des Gangs die Hände wusch. »Geisterpesttage sind immer schlimm.«
Deirdre setzte ein fragendes Gesicht auf. »Geisterpest?«
Bradford nickte, und trocknete sich mit ein paar Papiertüchern die Hände. »Die Einheimischen leben nach einer ziemlich rigiden Theologie, in der Geister und Dämonen eine große Rolle spielen.«
»Das habe ich mir schon gedacht, als ich gehört habe, wie sie mit Vergewaltigern umspringen, deren Opfer schwanger werden.« Deirdre steckte das Stethoskop in die Tasche ihres weißen Laborkittels und ging hinüber, um sich auch die Hände zu waschen. »Was ist eine Geisterpest?«
»Vor drei Tagen hat die Zhanzheng de Guang einen Laster mit Munition und Treibstoff für einen im Aufbau begriffenen Außenposten angegriffen. Der Angriff kostete vier Männer im Lastwagen das Leben, und den Berichten zufolge auch fünf Terroristen. Sie hatten an dem Abend frei. Wir haben zwei der verletzten Soldaten hier. Sie haben nicht soviel abbekommen, aber die vier Männer im Lastwagen waren schon tot, als sie hier ankamen. Über die Terroristen kann ich nichts sagen. Jedenfalls glauben die Zürs, daß die Geister von Menschen, die einen gewaltsamen Tod sterben, entschlossen sind, wieder in einen physischen Körper einzudringen, um an ihren Mördern Rache zu nehmen. Sie glauben, diese Geister streifen durch die Welt und sind stark genug, die Seele aus einem Körper zu ziehen, so daß der Geist ihn übernehmen kann. Sie können durch eine beliebige Körperöffnung eindringen und mit der Seele des Körpers um dessen Besitz kämpfen. Ein Fieber ist ein sicheres Zeichen, daß so ein Kampf stattfindet.«
Deirdre drehte mit dem Ellbogen das Wasser ab und zog mehrere Papiertücher aus dem Spender an der Wand. »Lassen Sie mich raten: Eine laufende Nase, Husten, Durchfall, ein brennendes Gefühl beim Wasser lassen oder eine eiternde Schnittwunde sind mögliche Zeichen für das Eindringen eines Geistes?«
»Sie lernen schnell.« Bradford sah sich den Plan neben dem Becken an und hakte den Patienten ab, den er gerade untersucht hatte. »Die Zürs betrachten uns als die so ziemlich am wenigsten geistig orientierten Menschen, die es gibt, deshalb bringen sie mögliche Geisteropfer hierher zur Behandlung. Für ihre Geister hat unsere Wissenschaft etwas Abstoßendes. Wenn unsere Mittel nicht funktionieren, führen sie eine traditionelle Austreibung durch. Das Ritual dauert etwa anderthalb Wochen.«
»Gerade lange genug, daß ein Schnupfen von selbst vorübergeht.«
Bradford lachte. »In aller Regel sind Wissenschaftler aufgrund dieser Übereinstimmung eher skeptisch.«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe auf einem halben Dutzend Welten Medizin praktiziert. Ich habe gesehen, wie Krankheiten, die auf einer Welt eine Panik ausgelöst hätten, auf einer anderen wie ein alltäglicher Schnupfen betrachtet wurden. Ich habe Patienten mit Allergien gegen Pflanzen und Tiere erlebt, die auf ihrem Heimatplaneten vollkommen unbekannt sind, und von einheimischen Heilmitteln für Krankheiten gehört, die auf Welten Hunderte Lichtjahre entfernt verheerende Epidemien auslösen. Wer weiß, vielleicht haben die Zürs sogar recht.«
Deirdre hakte Jimmy Ludac auf ihrem Plan ab und lächelte. »Ich bin wohl durch, es sei denn, Sie möchten, daß ich einen von Ihren Kranken übernehme.«
Rick sah sich seinen Plan an. »Nein. Bundao wird wahrscheinlich von Geistern heimgesucht, und Lengkuoki hat eine Mittelohrentzündung. Wenn sie David bei Carol abholen, haben wir eine annehmbare Chance, es bis nach Hause zu schaffen, bevor wir wieder hierher zurückmüssen.«
»Danke, Rick.« Deirdre kürzte den Weg in ihr kleines Büro durchs Krankenarchiv ab. Sie zog den Laborkittel aus und hängte ihn an den Ständer neben der Tür. An ihrem Schreibtisch blätterte sie Post durch und wählte die Holodisk eines medizinischen Journals aus, das sie zu Hause durchgehen wollte. Sie schob sie in die Jackentasche, hängte sich die Segeltuchtasche über die Schulter und schaltete das Licht aus.
Carol Bradford hatte in einer Suite aus vier Räumen, die

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