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BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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ursprünglich als Wohnung für den medizinischen Leiter der Klinik gedacht gewesen war, eine wundervolle Tagesstätte eingerichtet. Riesige, farbenprächtige Bilder bekannter Holovidcharaktere bedeckten die Wände. Auf einem Bild schlangen sich das lateinische Alphabet und arabische Zahlen wie ein rotes Band um die Figuren, auf einem anderen stellten etwa zweihundert der grundlegenden chinesischen Schriftzeichen die Dekoration.
Spielzeug, Tische und anderes Mobiliar dominierten zwei der Zimmer. Der Boden des dritten, das als Schlafraum diente, war mit Matten bedeckt. Der vierte und kleinste Raum fungierte als Carols Büro, aber in Wirklichkeit quoll er fast über von Vorräten und Fundsachen. Mitten zwischen all den Stapeln und Regalen stand ein winziger Schreibtisch. Carol kam gerade aus dem Büro, als Deirdre sie sah und winkte. »Hi, Deirdre. David hat eine Überraschung für Sie.« Als er seinen Namen hörte, stand David hinter einer Wand aus Bauklötzen auf und rannte auf seine Mutter zu. Mit einem breiten Lachen auf dem Gesicht streckte er die Arme nach ihr aus. »Wan’an muquan!« Er lachte, als Deirdre überrascht blinzelte. »Das heißt ›Hallo‹.«
Deirdre lächelte, weil sie wußte, daß es von ihr erwartet wurde. Bei David war es ganz offensichtlich, und auch Carol beobachtete sie diskret aber erwartungsvoll. Deirdre ging langsam in die Hocke und ließ die Tasche zu Boden gleiten, während sie ihren Sohn umarmte. Dann hielt sie ihn mit ausgestreckten Armen von sich und zog sein marineblaues T-Shirt glatt, um das Bild darauf besser erkennen zu können.
Der abgebildete BattleMech war dermaßen romantisiert, daß er ebenso nach einer Zeichentrickfigur aussah wie der Mann daneben. Deirdre sah sofort, daß der Mann überdimensional groß abgebildet war. Er schien halb so groß wie die Kriegsmaschine, die in Wirklichkeit die gesamte Klinik überragt hätte. Sie wußte nicht, wer Larry Acuff war, aber den Mech erkannte sie als einen Kriegshammer. Mit einem Schaudern erinnerte sie sich daran, welche Spur der Vernichtung ein Koloß dieses Typs ziehen konnte.
»Carol«, fragte sie vorsichtig, »woher hat David dieses Hemd?«
»Uns ist ein kleines Mißgeschick passiert, bei dem Davids Hemd naß geworden ist, also hab ich ihm eins aus der letzten Lieferung geborgt, die wir vom ZWF bekommen haben.« Die brünette Kindergärtnerin lachte. »Eigentlich wollte David ein Yen-lo-wang Hemd, aber das war das einzige, was wir in seiner Größe hatten.«
Deirdres Eingeweide ballten sich zusammen. » Yen - lo-wang?«
Carol nickte. »Der ZWF hatte durch irgendeinen Rechtsstreit eine Menge Hemden und andere Kleidungsstücke zu verteilen. David hat das Hemd bei ein paar unserer älteren Kinder gesehen, und das Bild gefiel ihm. Ich glaube, wir haben einen zukünftigen Künstler vor uns. Das Motiv ist wirklich das schönste. Die anderen Kinder mögen das Hemd natürlich vor allem, weil es Kai Allard-Liaos Mech darstellt.«
Davids Lachen erstarb langsam. »Was ist denn, Mommy?«
»Nichts, Liebling.« Deirdre runzelte die Stirn und preßte ihn an sich.
»Deirdre, geht es Ihnen gut?«
»Ja, Carol, äh, ich denke schon.« Sie stand auf und nahm David auf den Arm. »Ich weiß zu schätzen, was Sie getan haben, und ich bin sicher, Sie haben es nur gut gemeint. Es ist nur, also, ich habe versucht, Davy vor so etwas abzuschirmen.«
Carol sah sie betroffen an. »O Gott, ja, Sie waren im Krieg. Rick hat es erwähnt. Ich habe nicht daran gedacht. Verzeihen Sie mir.« »Keine Sorge, Carol. Sie konnten meine Reaktion nicht voraussehen. Ich glaube nicht, daß es irgendeinen Schaden anrichtet, solange wir die Sache nicht aufbauschen.« Deirdre versuchte sich zu beherrschen und Carol nicht anzuschreien. »Ich, äh, ich werde das Hemd waschen und zurückbringen, damit Sie es an jemand weitergeben können, der es dringender nötig hat als Davy. Und ich werde ein Ersatzhemd mitbringen, für den Fall, daß Sie noch einmal etwas zum Wechseln brauchen.« Sie zwang sich zu einem Lächeln und fühlte sich tatsächlich schon etwas besser. »So wie Davy wächst, werden Sie bald seine ganze alte Garderobe verschenken können… falls Sie Interesse an so einer Spende haben.«
»Ja, sicher, natürlich.« Carol trat näher und drückte Deirdre. Dann half sie ihr, die Tasche wieder umzuhängen. »Hören Sie, es tut mir wirklich leid, wirklich. Wir erlauben hier kein Kriegsspielzeug, aber die Hemden waren für mich halt einfach nur Hemden. Ich habe die Motive

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