BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko
Schmerzen. »Ich wurde geschickt, um Sie zu Mandrinn Tormano Liao zu bringen.«
Kais Onkel. Deirdre zögerte. »Bitte überbringen Sie dem Mandrinn meinen Dank, aber Sie sehen ja selbst, daß ich hier viel zu tun habe.«
»Er weiß das zu schätzen, Doktor, und hofft, Sie werden in seine Bitte einwilligen, wenn Sie erfahren, daß er als Gegenleistung diesem Krankenhaus eine Magnetresonanzscan-Anlage stiften wird. Er ist sich bewußt, daß die Klinik Bedarf dafür hat, und hofft, Sie werden den Wunsch eines alten Mannes, einer echten Heldin zu begegnen, entgegenkommen.«
Sie kniff die Augen zusammen. »Wenn er Bedarf nach Helden hat, kann er mit seinem Neffen sprechen.«
»Leider nicht. Er hat sich vor kurzem mit seinem Neffen entzweit.«
Sie sah an Feng vorbei zu Rick Bradford. Sein Blick ging in unbestimmte Fernen. In Gedanken bringt er bereits die MRS-Ausrüstung in der Notfallstation unter. »Wann fliegen wir ab?«
»Noch heute abend, Doktor. Der Mandrinn hat eine Kommandostrecke von hier nach Solaris aufgebaut, damit Ihre Ankunft nicht unnötig verzögert wird.« Der Mann sah sie fröhlich an. »Ich habe zwei Ärzte mitgebracht, die Ihre Vertretung übernehmen werden.«
»Wie lange werden wir fortbleiben?«
»Kaum zwei Wochen für den Flug nach Solaris und die Teilnahme an der Zeremonie. Anschließend werden wir Sie so schnell wie möglich wieder nach Zürich bringen.« Feng neigte respektvoll den Kopf. »Ich bin sicher, Sie werden alle Arrangements zu Ihrer Zufriedenheit finden, Dr. Lear.«
21
Solaris City, Solaris VII
Mark Tamarind, Vereinigtes Commonwealth
9. April 3056
Galen Cox schloß die Hände um die Steuerknüppel seines neuen Kreuzritter. Er fühlte sich großartig in der Maschine. Der Kühlanzug und der leichtere Helm waren sehr bequem. Im Grunde störte ihn nur eines: der Geruch des Cockpits. Er hatte noch nie zuvor in einem Mech gesessen, der brandneu roch.
Das wird nicht lange halten, dachte er, als die gigantischen Tore vor ihm aufglitten und er den Schweiß des Lampenfiebers auf der Haut spürte. Sein erster Blick in die dunklen Kavernen Ishiyamas erinnerte ihn an Trellwan und den ersten Kampf gegen die Clans. Prinz Victor und er hatten sich in einem ausgedehnten Höhlensystem ein Rückzugsgefecht mit Kriegern des Clan Jadefalke geliefert. Damals hatten sie nicht gewußt, gegen wen oder was sie kämpften, und bis heute war Galen davon überzeugt, daß sie nur durch pures Glück entkommen waren.
Er brachte den Kreuzritter aus dem Lift und sah links von sich Kais Zermalmer. Galen öffnete einen Funkkanal. »Zwo hier. Weißt du, wo wir sind?«
»Aber sicher. Wir sind etwa 500 Meter von der Großen Galerie entfernt. Nimm den ersten Tunnel auf der rechten Seite.«
»Roger, Eins.« Galen kannte die Große Galerie besser durch die Holovids von Kämpfen in Ishiyama als aus seinen Trainingskämpfen mit Kai. Durch das Zentrum des Felsenbergs verlief eine riesige Kluft, die seine unteren Etagen sauber in zwei Hälften spaltete. Ein schmaler Sims an der Nordseite verband ihn mit einer Reihe von Tunnelöffnungen. Diese führten in ein Labyrinth von Gängen und Rampen, die Zugang zu den verschiedenen Etagen auf dieser Seite boten.
An der Südseite verlief ein langer Sims mit Säulen, die scheinbar aus zusammengewachsenen Stalagmiten und Stalaktiten entstanden waren. Dadurch erinnerte diese Passage an das von Zahnlücken entstellte Grinsen eines riesigen Monsters. Galen hielt es für durchaus denkbar, daß dieser offene Tunnel eine Anspielung auf einen alten japanischen Mythos oder eine neuere draconische Legende darstellte.
Der Kreuzritter betrat den Tunnel in nördlicher Richtung und stieg eine leichte Steigung hinauf zur Großen Galerie. Kai hatte vorhergesagt, daß die draconischen Kontrolleure Ishiyamas die beiden Teams relativ dicht beieinander absetzen würden. Im Gegensatz zum Publikum im Vereinigten Commonwealth bevorzugten draconische Zuschauer schnelle, heftige Feuergefechte. Da dieser Markt auf der Heldenhaftigkeit der Schlacht und der Perfektion der Kampftechniken beruhte, erschienen die Jagdsequenzen, die in anderen Märkten zum Aufbau der Spannung dienten, den Draconiern langweilig.
Bei ihrer Vorbereitung hatten Galen und Kai den schnellen und tödlichen Schlagabtausch geübt. Als der Kreuzritter den Punkt erreichte, von dem die Große Galerie nach Osten abging, hob er einen Mecharm und bedeutete Kai, langsamer zu werden. »Was ich von den Höhlen auf der anderen Seite sehen kann –
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