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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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rasten sie um die langen Beine seines Heuschreck davon. Es wurde Zeit zu verschwinden. Auf seinem Schirm loderte die Wärmesignatur von Goodalls Mech. Treffer an der Außenhaut der Maschine trieben die Innentemperatur über die Sicherheitsgrenze. Er sah die Beine blockieren, sah die Warnschaltkreise unter dem PPK-Feuer verkochen. Die Speerschleuder näherte sich von hinten, zwei Sechserpacks Kurzstreckenraketen auf das Ziel gerichtet.
    »Hau ab, Jacobs! Hau ab!« kam ein Schrei über die Komverbindung. »HAU AB!«
    Er sah wie erstarrt auf den Schirm, während auf seiner Wärmeskala der rote Gefahrenbereich aufleuchtete. Es war höchste Zeit, sich davonzumachen, aber Goodall bewegte sich nicht, bewegte sich nicht, bewegte sich nicht. Flammen schlugen aus dem Torso der Speerschleuder, dann ging Goodalls Mech in einer Explosion titanischen Ausmaßes unter. Jacobs strömten die Tränen über das schweißbedeckte Gesicht, als er den verbliebenen Heuschreck in Richtung Wald drehte und floh.
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    Seagroves rollte den FLUM noch einmal ab und tauchte auf das rauchverhangene Schlachtfeld hinab. Es gab weniger Ziele als zuvor. Er konnte noch immer Dutzende IR-Signaturen sehen, aber es wurde schwieriger, die Lebenden von den Toten zu unterscheiden. Ein dampfgetriebenes Fahrzeug hatte eine so hohe Wärmesignatur, daß es auf dem Ortungsschirm heller leuchtete als ein brennendes. Es hatte keinen Sinn, auf bereits zerstörte oder verlassene Fahrzeuge zu feuern, also schaltete er von Infrarot auf Bewegungsdetektor. Zumindest würde er so feststellen können, wer sich noch regte.
    Er warf einen Blick auf die Brennstoffanzeige. Er hatte fast ein Drittel der Tankfüllung verbraucht. Die Kunstflugmanöver und Vollschubsturzflüge kosteten ungeheure Treibstoffmengen. Er zog den Steuerhebel zurück und brachte den FLUM in einem sanften Winkel nach oben. Zeit, sich zu verabschieden. Mit dem Rest von Takudas Truppen würden die Landmechs allein fertig werden. Er machte sich auf den Heimweg. Das Schöne am Fliegen war, daß man seine Arbeit erledigen und rechtzeitig zu einer hübschen Dusche, einem warmen Essen und sauberen Bettlaken zu Hause sein konnte. Sollten sich die Erdwürmer mit den Nachzüglern herumschlagen.
    Takuda stand währenddessen im Wald und sah sich an, wie die Überreste seiner Truppe vorbeiströmten. Manche hatten ihre Waffen noch, aber viele von ihnen nicht mehr. Ein kürzlich aus Amatukaze eingetroffener Flüchtling blieb plötzlich in einem Hain stehen und feuerte auf seine Kameraden, wahrscheinlich in der Hoffnung, mit einem Mitglied der siegreichen Truppen verwechselt zu werden, wenn diese eintrafen. Takuda hob die Laserpistole, um diesem Verrat ein Ende zu machen, aber er konnte nicht abdrücken. Statt dessen ging er lautlos zu dem Mann hinüber und entwaffnete ihn. Der Soldat leistete keine Gegenwehr. Er sackte an einem Baumstamm zusammen und weinte. Takuda sicherte die Muskete, klopfte ihm auf die Schulter und ging weiter. Es gab nichts, was er für den schluchzenden Rekruten hätte tun können.
    Andi Holland humpelte vorbei. Zusätzlich zu ihrer Verletzung aus der vorherigen Schlacht hatte sich jetzt auch noch eine Wunde am linken Bein zugezogen. Ihre linke Gesichtshälfte war von irgendeiner Waffe übel zugerichtet worden, und Blut zeichnete eine Spur von ihrem Kinn bis hinters Ohr. Sie konnte noch gehen, aber nur unter erheblichen Schwierigkeiten, und sie brauchte die Hilfe von zwei Tetaetae, die ihre Waffe und Ausrüstung trugen. Später sollte Takuda erfahren, daß Holland drei gebrochene Rippen, eine Nierenverletzung und eine gebrochene rechte Hand hatte.
    Swalen Horg war dicht hinter ihr. Auch er zeigte Spuren des Kampfes. Etwas Schweres hatte seine Brust getroffen und den Panzer ebenso eingedrückt wie das Helmvisier. Er wankte an Takuda vorbei, der reglos dastand und auf den anrückenden Feind wartete. »Es schmerzt nur, wenn ich huste«, war Horgs einziger Kommentar zu seinen Verletzungen.
    Als letzter kam Knyte vorbei. Er blieb neben seinem Kommandeur stehen und wartete auf dessen Befehle. Es war, als könne er Takudas Gedanken lesen, und er machte sich daran, ihre winzige Stellung auf die letzte Verteidigungsschlacht vorzubereiten. »Geh weiter«, sagte Takuda, aber der Gun-sho ließ sich nicht stören.
    Als Takuda erneut protestierte, sah der Unteroffizier seinem Kommandeur in die Augen. »Ich bleibe hier bei Ihnen, Herr«, sagte er, »oder ich begleite Sie nach hinten. Aber ich werde Sie nicht Ihrem

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