BattleTech 23: Black Thorn Blues
dem Langstreckenscanner und dem Hauptschirm zu widmen. In den letzten sieben Stunden waren die Thorns von diversen feindlichen Mechs verfolgt worden. Rose hatte sie abzuschütteln versucht, aber sie klebten an ihm wie Kaugummi an einer Schuhsohle.
Die Befehlslanze traf innerhalb einer Stunde auf die Kampflanze. Im Gegensatz zur Befehlslanze war die Kampflanze nach der Landung nicht auf Feinde gestoßen. Sie hatten sich wie befohlen formiert und nach einem bestimmten Muster auf die ungefähre Position der Befehlslanze zubewegt. In den letzten drei Stunden hatten man vergeblich nach der Scoutlanze Ausschau gehalten. Rose war drauf und dran, die Suche abzubrechen und darauf zu warten, daß die Scouts sie fanden. Aber jedesmal, wenn er diesen Gedanken in die Tat umsetzen wollte, erschienen ihre Verfolger am südlichen Rand des Scanner.
Die Thorns bewegten sich durch ein langgestrecktes Tal mit einer Reihe kleinerer Hügel rechts und links. Die Wälder wurden lichter, aber es gab immer noch genügend Deckung – besonders für die Elementare der Clans. Rose hatte die Einheit zu einer Linie formiert. Obwohl eine solche Aufstellung nur wenige taktische Möglichkeiten offenließ, hoffte Rose, daß der erweiterte Scannbereich das Risiko wert war.
»Kontakt«, kam plötzlich die Meldung über die Kompaniefrequenz. Rose überprüfte seinen Scanner, konnte allerdings nichts entdecken. Es sah so aus, als hätte sich das Risiko bezahlt gemacht. Da er im Zentrum der Linie war, mußte der Kontakt östlich oder westlich ihrer Position sein. Möglicherweise gerade außerhalb seiner Sensoren.
»Identifikation«, befahl er.
»Vier Mechs, die in Einzelformation nach Westen gehen.« Rose hatte jetzt die Stimme von Greta erkannt, die an der linken Flanke war. Somit ergab es einen Sinn, daß sie die ankommenden Mechs als erste ausmachte. »Sieht so aus, als ob die gut zu Fuß sind, Kapitän«, berichtete sie weiter.
»Haltet die Augen nach weiteren Zielen auf, Thorns. Befehl Zwei, kümmere dich um Scout Eins. Befehlslanze nach links ausschwenken. Wir treffen sie auf halbem Weg.«
Rose drehte sich um, gefolgt von Jamshid und Riannon, die ihn Sekunden später überholten. Bell deckte seinen Rücken. Jeremiah marschierte hinter seiner Schwester nach Westen. Es dauerte nicht lange, bis die Scoutlanze auf dem Scanner erschien, aber es kam zu keinem Kontakt. Rose versuchte mehrfach, Ajax zu erreichen, blieb jedoch erfolglos. Mit jedem neuen Fehlversuch stieg seine Frustration und der Grad seiner Besorgnis.
Als Produkt der Clantechnologie war der Masakari die ultimative Vollendung militärischer Konstruktionen. Wie jedes andere militärische Fortbewegungsmittel war er zu einem bestimmten Zweck erbaut worden. Er sollte in erster Linie die Gegner auf große Distanz stoppen. Daher besaß dieser Mech vier der wirkungsvollsten Waffen, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt erhältlich waren: die Extremreichweiten-Partikelprojektorkanonen. Der verbesserte Feuerleitcomputer erhöhte die Treffsicherheit dieser vier Primärwaffen. Außerdem war der Mech bestens gepanzert. Das war nur ein weiterer Punkt auf der langen Liste außerordentlicher Merkmale. Als Kommandovehikel eignete sich der Masakari jedoch nicht besonders. Obwohl er vieles, was in der Inneren Sphäre erhältlich war, um Klassen übertraf, fehlten ihm doch einige Ausrüstungsteile, die man in erstklassigen BefehlsMechs erwartet. Ajax' Rabe, der in der Konföderation Capella konstruiert wurde, hatte eine viel weiter entwickelte Elektronik, die ihm eine größere Scannerreichweite erlaubte und überlegene elektronische Gegenmaßnahmen. Riannons Feuerfalke, der auf New Avalen im Vereinigten Commonwealth konstruiert wurde, hatte nach ihrem Aufenthalt auf Borghese einige Verbesserungen erhalten. Statt des üblichen Kommunikationssystems, hatte man ihn mit einem erweiterten Kompanie-Kommunikationsnetz versehen. Diese neue Ausrüstung verlieh dem Mech eine erhöhte Reichweite und eine Menge Fähigkeiten mehr, denen selbst ein OmniMech nichts entgegenzusetzen hatte.
Rose hoffte, daß seine Schwester die Scoutlanze erreichte. Er bewegte sich kontinuierlich vorwärts, immer mit einem Auge auf dem Scanner. Es vergingen weitere Minuten, ohne daß Ria ein Wort sagte. Auf einer Anhöhe stellte Rose den Scanner von taktischer Sicht auf topographische um. Er wollte wissen, ob ein bislang unbemerkt gebliebenes Terrain das Signal blockierte. Was er dann sah, versetzte ihm einen Schock.
Die Thorns hatten das
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