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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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er je gewesen war, bewegte sich bei Lauftempo gleichmäßig, aber der Rote Milan war schlimmer als die meisten.
Die Späher, die die List als erste entdeckt hatten, brüllten um Hilfe. Die falschen Blauen waren ihnen waffentechnisch weit überlegen und trieben sie zurück. Schlimmer noch, einige der Eindringlinge waren bereits an ihnen vorbei in den Komplex gelangt.
Er kam in Sichtweite der Mauer. Auf seinem verstärkten Sichtschirm flackerte Mündungsfeuer wie hyperaktive Glühwürmchen von der Innenseite der Zinnen. Zu langsam, dachte er, dann kauerte er mit dem Mech nieder und sprang.
Das Brüllen der Düsen erfüllte seine Ohren, als der Mech über die niedrigen Südlichen Fabrikgebäude schwebte. Er biß sich unter dem Schnurrbart auf die Lippe und kämpfte darum, seine Maschine gegen einen unerwarteten Seitenwind ruhig zu halten. Kugeln von der Mauer vor ihm prallten vom Panzer des Dunk ab wie die Schnäbel von Hennen, die nach Hirse pickten.
Gabby war nicht besonders geschickt im Springen mit einem Mech. Wahrscheinlich, weil er nicht gerne mit Mechs sprang, außer vielleicht mit dem fürchterlichen fünfundneunzig Tonnen schweren Gladiator der Clans. Er mochte große Mechs, je schwerer desto besser. Nicht wie seine Schwester, die ständig immer nur in ihrem Feuerfalken herumhüpfte.
Nur daß Daddy ihn keinen steuern lassen wollte. Don Carlos bestand darauf, daß sein Sohn ein beweglicher Kommandant sein sollte. Kein Atlas für ihn, nicht einmal der alte Kampftitan seines Vaters.
Die KSR, die von der Mauerkrone auf ihn herabregneten, überraschten ihn. Er war zu spät ins Netz eingestiegen und erwartete nicht, daß die Eindringlinge mit Bewaffnung der Mechklasse auf ihn schießen würden. Keine traf ihn wirklich, aber sie erschreckten ihn, so daß er den Auslöser der Sprungdüse leicht zurücknahm.
Weit genug, um wegzukippen, mit der Fußspitze am Dach einer Fabrik hängenzubleiben und mit dem Gesicht nach unten und einem ohrenbetäubenden Krachen in das Gebäude zu donnern.
    »Das Publikum will diese Dinger hochgehen sehen, Archie«, sagte Mariska Savage in geduldigem Tonfall.
»Das Publikum will auch Geschichten über menschliche Regungen«, antwortete Archie Westin ebenso geduldig. Die beiden trugen die vernünftigsten Streitigkeiten aus, die die Südwestler je gesehen hatten. Sie waren das Wunder des Regiments. Das Paar war mit Zuma, Diana Väsquez und zwei blauen Sicherheitsbeamten dabei, etwa zwanzig der Regimentskinder in dem unterirdischen Krankenhaus zu beaufsichtigen, das während des Alarms Schutz bot.
    »Wenn der Kampf weitergeht oder zu uns kommt, können wir so viel Action erleben, wie dein Herz begehrt«, erklärte Archie. »Das ist für uns die perfekte Gelegenheit, das Siebzehnte für unser Publikum menschlich darzustellen, zu zeigen, daß Söldner etwas anderes sind als kaltblütige Kampfmaschinen wie die Mechs, die sie steuern.«
    Diana lächelte. Sie hatte auf jedem Arm ein Baby und redete beruhigend auf sie ein. Die älteren Kinder saßen ruhig zwischen den Untersuchungstischen und spielten. Sie zeigten keine Anzeichen von Furcht vor den gedämpften Kampfgeräuschen draußen. Auch sie waren Caballeros.
    Zuma lachte und klatschte in die Hände. »Das gefällt mir, Arch. Das ist ziemlich gut.« Der Chef der Azteken hatte eine SelbstladeSchrotflinte unter den Arm geklemmt. Als Vater von sechs Kindern verbrachte er wie Diana einen großen Teil seiner Freizeit mit der Arbeit im Kindergarten. Seine eigenen Kinder waren zusammen mit Dianas Sohn und dem Großteil der anderen Jugendlichen des Regiments draußen auf dem Sportplex. Sie würden nur in den Komplex verlegt werden, wenn das gesamte Regiment hierher umzog.
    »Archie«, sagte Mariska in gespielter Empörung, »wenn du jetzt hier anfängst, poetisch zu werden, dann warte wenigstens, bis ich die Tonaufzeichnung gestartet habe.«
    Archie lachte. »Tu dir keinen Zwang an. Mal sehen, ob ich mich noch erinnern kann, was ich gesagt habe.«
Grinsend machte die Kamerafrau gerade ihren Holocorder bereit, als zwei Blaue, ein Mann und eine Frau, die Stufen herabgetrottet kamen. Die beiden Wachleute im Raum sahen sie an. Der Ältere verzog das Gesicht, ging auf die Neuankömmlinge zu.
Die Frau hob ihre Maschinenpistole und jagte ihm eine kurze Salve in den Bauch.
Auf so engem Raum war das Geräusch ohrenbetäubend. Mehrere Kinder begannen zu weinen. Als gute Südwestler lagen sie alle flach auf dem Boden, noch ehe die Tränen zu fließen

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