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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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gewesen. Seit damals hatten die Medien dem Siebzehnten aber wenig Beachtung geschenkt, außer im Gefolge des Blake-Angriffs, und auch hier war die Berichterstattung positiv gewesen. Die plötzliche Veränderung konnte nur von oben angeordnet sein.
    Du weißt, wer es ist, sagte die Stimme in ihrem Kopf. Percy. Doch während Percy zwar sicher die plötzliche Wendung gegen Chandy und seine Mietlinge gutgeheißen hatte, zweifelte sie daran, daß er dahintersteckte. Es mußte Ninyu Kerai sein, der sein häßliches rotes Haupt erhob.
    Mit einem Daumendruck ließ sie das Holo verschwinden. Ich muß zurück, dachte sie in einer Art Panik.
Der Mirza mußte wissen, daß ihre Mission erfüllt war – oder mußte zumindest wissen, daß sie eine Gelegenheit gehabt hatte, sie zu erfüllen. Ihr unbekannter Freund im Stab des Grafen hatte in der Nacht zuvor die Wanze mit Klebeband unter dem Waschbecken angebracht. Sie wußte noch immer nicht, ob es Yoritomo war oder nicht, aber wer auch immer der HTE-Spitzel war, er oder sie wußte, daß Cassie heute den Tanadi-CEO treffen würde. Der Spion wußte vermutlich auch, daß sie zurück war.
Sie hatte Abdulsattah über den Rückzug nach ihrer Mission befragt. Jede weitere Sekunde, die sie in Fillingtons Nähe zubrachte, erhöhte die Wahrscheinlichkeit des Entdecktwerdens. Seine Spione – und vielleicht Ninyus – wühlten noch immer in ihrer Vergangenheit herum. Früher oder später würden sie das Fundament unterhöhlen, und die ganze Fassade brach zusammen. Oder sie würde vielleicht einen Fehler machen. Cassie vertraute unterschwellig auf ihre Fähigkeit, getarnt zu arbeiten, aber so sehr sie es haßte, das zugeben zu müssen, sie war nicht vollkommen.
Der Mirza hatte ihr gesagt, sie solle sich keine Sorgen machen. Sie würden sie holen kommen.
Sie fragte sich nur wann. Insgeheim war sie überzeugt, daß sie jeden Augenblick auffliegen konnte. Jeder mögliche kleine Fehltritt, den sie seit Onkel Chandys Party gemacht hatte, begann in ihrem Geist wie eine Sirene aufzuheulen.
Und selbst wenn sie nicht gefaßt würde, konnte sie den Gedanken einer Bedrohung ihrer ›Familie‹ nicht ertragen, solange sie ihr nicht helfen konnte. Die Ironie ihres verzweifelten Wunsches, die gegenwärtige bequeme Sicherheit der Villa des Schirmherrn mit dem Schlachtfeld im HTE-Komplex zu vertauschen, ging ihr gar nicht auf.
Beherrsch dich, sagte Cassie zu sich selbst. Wenn du in Panik gerätst, bist du erledigt. Sie zwang sich, tief zu atmen, sagte sich, daß sie zuvor auch schon in unangenehmen Situationen gewesen war. Sie bestärkte sich gerade in der Überzeugung, daß sie, wenn Abdulsattah sie nicht herausholte, einfach selbst würde einen Weg finden müssen, zu den Ihren zurückzukehren, als es im Vorgarten eine Explosion gab.
Sie sprang auf und rannte zu den Glasschiebetüren, die sich auf den kleinen Balkon öffneten, und bewegte den offenen Vorhang leicht, so daß sie ohne allzu großes Risiko, entdeckt zu werden, hinausspähen konnte.
Auf dem Rasen stand ein Transporthubschrauber, sein Hauptrotor wurde langsamer, während dunkelgekleidete, über Maschinenpistolen gebeugte Gestalten aus seinem Inneren strömten.
Das Stakkatoknattern eines anderen Rotors direkt über ihr ließ das Glas beben. Cassie wandte sich vom Fenster ab. Die Eindringlinge trugen nicht die Standarduniform der DEST-Kommandos, aber das bedeutete nicht, daß sie nicht zur ISA gehörten. Im Lauf der letzten paar Tage hatte sie insgeheim ein paar Verstecke ausgespäht, die von der Speisekammer über den Keller bis zu Besenschränken reichten. Sie beabsichtigte, in einem davon unterzutauchen und erst wieder hervorzukommen, wenn sie eine bessere Vorstellung davon hatte, wer all diese maskierten Bewaffneten waren.
Bevor sie das aber tun konnte, öffnete sich die Tür zu ihrem Zimmer. Gupta Yoritomo stand da und starrte sie an. Cassie hatte ihre Tür abgeschlossen, aber ihre Reaktion, als sie ihn sah, war Erleichterung.
»Gupta«, sagte sie grinsend. »Ich bin froh, daß du es…«
Er hob den Arm, und plötzlich blickte sie in den großen Doppellauf einer auf sie gerichteten Gyrojet-Pistole.
»Ich wußte, daß du eine Spionin bist«, sagte Gupta mit derselben seidigen, leicht gelangweilten Stimme wie immer. »Jetzt werde ich dich töten.«
Cassie stand plattfüßig da und starrte ihn an. Sie hatte gerade noch genug Zeit, um zu denken: Was zum Teufel ist los mit dir, daß du so erstarrst? Sein Finger krümmte sich um den Abzug, als die

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