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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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eine Rakete auf sie herabstürzen würde, wäre es schnell vorbei und Cassies Alptraum endlich zu Ende.
Jetzt singt ihr Herz. Denn jetzt taucht ihr Mech auf: der Marodeur, dessen vollgelaufenen Fußabdruck sie gefunden hat. Die lange, oben auf seinem buckligen Kopfleib angebrachte Autokanone, deren Mündung mit einer roten Polymerkappe verschlossen ist, schwingt hin und her wie ein Finger, der jemanden zum Anklagen sucht, während das Monster ans Ufer watet.
»Ja«, flüstert sie. »Ja.«
Nein. Es soll nicht sein. Eine Arrow IV von Dianas erster Salve landet direkt auf dem Kopf des MAR-3D und sprengt ihn auf wie eine Kartoffel in der Mikrowelle. Cassie stößt einen Schrei der Wut und Enttäuschung aus, als der Marodeur versinkt, Rauch und Dampf ausstößt und das Wasser dann blubbernd wieder über seiner geborstenen Hülle zusammenschlägt.
Ein rebellischer Kampfschrei gellt in Cassies Ohren, als sich das Donnern des Arrow über ihr erhebt wie ein larshanischer Wirbelsturm. »Santiago y adelante!« brüllt ein Mann. Heiliger James und drauf! Kojotengeheul und ›Ca-bal-leros!‹-Rufe machen den schweren Sprengköpfen tatsächlich Konkurrenz. Irgendwo singt Hachita sein Todeslied, während sein Tomahawk einen Sumpfarm durchwatet, wobei seine Axt danach giert, weißäugige Schädel zu spalten. Aber wenigstens besitzt er das Feingefühl, dies abseits zu tun.
Befehlsdisziplin gehört nicht zu den starken Seiten der Caballeros – genausowenig wie jede andere Art Disziplin. Nichtsdestoweniger verstummen die Kriegsschreie schnell, um den Kampfverkehr durchzulassen.
»Erstes Bataillon rückt vor«, sagt Tiburön unnötigerweise.
»Zeit, dich zurückzuziehen, Abtacha«, setzt Badlands hinzu.
Cassie lächelt. »Tiburön, paß auf, daß deine Leute auf den Wegen bleiben, die ich markiert habe«, sagt sie. Es gibt im Großen Murchison nicht viel Grund, der fest genug wäre, um das Gewicht auch nur eines kleinen BattleMechs zu tragen. Nur weil unter dem Seebett eine Gesteinsschicht liegt, können sich die Mechs der Gesetzlosen dort unten verbergen. Das war ein Grund, warum alle Regierungsmechs in ihr Verderben rannten, als die NHVA versuchte, die Basura auszuräuchern: Die Piraten hatten die benutzbaren Pfade markiert. Die Verteidigungsarmee nicht. Ihre Mechpiloten steuerten ihre Maschinen in tiefen Schlamm und saßen dann fest, während die Basura sie abschlachtete.
In den letzten beiden Wochen hat Cassie nicht nur das Feuerwerk installiert, sondern auch die sicheren Pfade ausfindig gemacht und diese mit Caballero-Sonden markiert. Sie hat auch ein paar eigene Spiele gespielt.
»Werde mich daran halten, Abtacha«, sagt Don Carlos. »Zieh dich jetzt zurück. Deine Aufgabe ist erledigt.«
»Tut mir leid, Tiburön«, sagt Cassie und faßt sich hinters Ohr. »Ich habe Probleme mit meiner Kommunikationseinheit. Dein Signal kommt nur unklar.«
»Schaff dich fort, Rotzgöre«, hört sie Buffalo Soldier sagen. Wie sie ist er ein Außenseiter, ein Nicht-Südwestler. Wie Diana ist er für einen Mechpiloten fast menschlich.
Kommt überhaupt nicht in die Tüte, Rastamann, denkt sie. Sie zieht das Punktmikrofon von der Haut ab und steckt es in die kleine Tasche, die in ihr Oberteil eingenäht ist und in der sich auch der Kommunikator befindet.
Ihre Pflicht dem Regiment gegenüber ist getan. Jetzt ist sie dran.
Im See blubbern und brennen mindestens drei Piratenmechs. Eine Wespe ist damit beschäftigt, am gegenüberliegenden Ufer in Lagernähe aufzutauchen. Der Paladin schwebt wieder auf seinen Düsen nach oben und fängt sich eine LSR von der vorrückenden CaballeroKompanie ein. Cassie muß sich beeilen, sonst ist für sie nichts mehr übrig.
Dieser Heuschreck ist in ihre Richtung durch das Gebüsch gebrochen. Sie verzieht das Gesicht. Er ist keine so große Zielscheibe wie der Marodeur, bei weitem nicht. Zudem ist er wesentlich gefährlicher für einen Schlammspringer – trotz seiner fehlenden Sprungdüsen schnell und beweglich. Und sein Cockpit ist viel dichter am hohen Gras, in dem sich eine unverschämte Späherin vielleicht verstecken könnte.
Sie steht auf und tritt aus ihrer Deckung. »He, hier drüben!« Sie hebt ihr Gewehr und feuert eine Salve auf den Mechkopf ab. Im allgemeinen Aufruhr geht das Geräusch der Schüsse unter, aber das Abprallen der Kugeln von den Panzerplatten erregt die Aufmerksamkeit des Piloten. Der Heuschreck schwenkt herum, der Hängerüssel seines mittelschweren Lasers sucht nach demjenigen, der unverschämt

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