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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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gefallen. Die gesamte Vorderfront des Aung-Hauses stand in Flammen. Neben Cassie brannte der umgestürzte Baum mit knackenden Geräuschen.
Von irgendwoher ertönte schweres Stampfen, wie langsame Schritte, aber tausendfach verstärkt. Mit fliegenden Rockschößen kam Alexandra Suthorn aus dem Haus gerannt. Sie riß Cassie in die Arme und trug sie über die Straße, im Bogen weg von dem brennenden Haus in den Vorhof der Fabrikanten. Dann war sie auf allen vieren, schleppte Cassie mit, wühlte sich wie ein Tier in einen Lazelienbusch, der jetzt vor gelborangenen Blüten strotzte.
Die hämmernden Geräusche dröhnten näher. Wieder entwischte Cassie ihrer Mutter und kroch hinaus, um aufrecht auf dem Rasen der Fabrikanten zu stehen und zu ihrem Haus zürückzustarren.
Plötzlich ragte hinter dem Haus eine riesige Gestalt auf. Mit einem gewaltigen, splitternden Krachen schob sie mit der Schulter die immergrüne Eiche beiseite, auf die Cassie sehr zum Mißfallen ihrer Mutter immer so gern geklettert war. Das kleine Mädchen starrte zu dem Riesen empor, als der eine mächtige Metallhand hob und diese dann auf das Haus herabsausen ließ.
»Teddy«, sagte sie mit verlorener, kaum hörbarer Stimme.
Der riesige BattleMech sah auf sie herab, sein Totenschädel war die metallene Parodie eines Menschenkopfes. Langsam hob er den linken Arm, bis Cassie genau in die gewaltige Röhre starrte, die an seinem Ende angebracht war. Tief in dem schwarzen Tunnel begannen blaue Lichtkreise zu leuchten. Hinter Cassie begann ihre zusammengekauerte Mutter zu wimmern.

    Was auch immer die Riesenmaschine vorhatte, geschah nicht, denn im nächsten Augenblick krachte eine Rakete mit einem gellenden Geräusch wie Gottes persönlicher Schmiedehammer in die Seite des Mechkopfes. Das Metallmonster bebte, drehte sich. Der blaue Blitz aus seinem linken Arm traf die nächste Straße und sandte in einem orangenen Feuerball einen Schutthaufen himmelwärts. Aber der Riese war noch nicht gefällt. Der Mech fand sein Gleichgewicht wieder und senkte den rechten Arm, um eine Säule rubinroten Lichts, das in den Augen wehtat, in die Trümmer von Cassies Haus zu jagen, der unmittelbar ein Feuerstoß folgte. Zu diesem Zeitpunkt schritt das Monster schon davon, stampfte durch das Wu-Haus und drückte mit seinem ungeheuren Ruhms ein. Gewicht den Asphalt der Gasse des Schimmernden
    Cassie Suthorn stand da und beobachtete, wie das Riesenbiest, das ihr Leben zerstört hatte, davontorkelte, ohne auf die Verwüstung zu achten, die es hinterließ. Tränen strömten aus ihren Augen; Blut floß aus Trommelfellen, die geplatzt waren, als das Geschoß den Kopf des BattleMechs getroffen hatte.
    Die kleine Cassie begann zu schreien.
    Irgendwo tief drinnen hörte sie nie wieder auf.
2
    Kalimantan, Larsha
Kommunalität Sian, Konföderation Capella
    19. Juli 3047

    Cassie war sechzehn, als die Mechs wieder nach Larsha kamen. »Hey!« rief Ratte aus einer Ecke des abgedunkelten Ladens. »Es kommt ›Der Stolz des Königshauses‹!«
    Das plötzliche Stimmengewirr aus dem Holovidgerät, das im Elektronikladen auf einem Regal stand, wurde von Krachen und Münzengeklimper unterbrochen, als Pachinko und Rusty es endlich geschafft hatten, mit den lächerlichen Schwertbajonetten, die ihnen zusammen mit ihren Strahlengewehren ausgehändigt worden waren, die Schublade der Registrierkasse aufzubrechen. In ihrem Enthusiasmus rissen sie die Schublade ganz heraus, so daß sie auf den Boden krachte und das Geld sich über die abgetretenen Fliesen verteilte.
    Rekrutin Cassie Suthorn saß in einer Ecke zwischen einer Glasvitrine und einer Regalwand, die tragbare Holosichtgeräte und -recorder enthielt. Ihre triste Uniform war mehrere Nummern zu groß für sie und hing wie ein Sack an ihrer knochigen Gestalt; das Gewehr, das neben ihr in der Ecke lehnte, war fast so groß wie sie. Sie kaute auf einer Mango herum, die sie im Hinterzimmer gefunden hatte, und ignorierte das Gehabe ihrer Landsleute, die im Geschäft herumhuschten und Hände voller grüner und orangefarbener capellanischer Münzen vom Boden auflasen.
    »Komm schon, Cassie«, rief Tango sie. »Geld umsonst! Hol dir deinen Teil.« Er hielt ihr eine Handvoll Scheine hin. Er wollte ihr ständig imponieren.
    Sie schnaubte. »Wozu? Wisch dir damit den Arsch ab, und du wirst nur Streifen am Hintern kriegen. Es kratzt nämlich.« Cassie verstand vielleicht das Konzept der Inflation nicht – das Haus Liao hingegen sehr wohl -, aber das Leben auf

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