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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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Gesicht. Der Knall war so laut, daß sich Cassie wunderte, daß das Schaufenster des Ladens nicht zersprang.
»Ich sage, das ist Verrat, ihr Lackaffen!« übertönte er das Klingeln in den Ohren der ARE 325. »Es ist eine Beleidigung, daß ihr es überhaupt wagt zu existieren!«
Er schaute sie der Reihe nach an, und die Verachtung schimmerte durch seinen opaken Gesichtsschutz wie der Strahl eines SiebenZentimeter-Lasers. Sie sahen ihn an wie Tiere, die auf ihre rituelle Schlachtung warteten.
Der Zug war den Geheimpolizisten zwei zu eins überlegen, und mindestens die Hälfte hatte Gewehre in der Hand. Doch keiner der Soldaten leistete Widerstand.
Schließlich sicherten nicht nur drei der Wachen den Raum mit ihren Maschinenpistolen, sondern die Leute aus der Konföderation Capella waren es auch gewohnt, harten Anforderungen gerecht zu werden. Larsha war eine arme kleine Garnisonswelt, dicht an der Grenze zum feindlichen Davion – und näher an den Banditenwelten der Peripherie, als ihr guttat. Ihre Regierung war selbst nach Liao-Maßstäben repressiv und korrupt. Wie in der gesamten Konföderation waren hier das sichtbarste Symbol der Unterdrückung die gesichtslosen MaskirovkaWachen. Widerstand zu leisten, würde heißen, eine lebenslange Konditionierung zu überwinden. Das war viel verlangt, selbst von früheren Straßenkriminellen.
Nicht lange nach Cassies zwölftem Geburtstag versuchte der Liebhaber ihrer Mutter wieder, sie zu mißbrauchen, wie schon so oft. Dieses Mal bedrohte sie ihn mit Bluttrinker. Er lachte, bis sie ihm in den Handrücken schnitt und schrie, sie werde ihn töten, wenn er sie noch einmal berührte.
Er ging und schwor, mit seinen Schwadronskameraden zurückzukehren und sie verschwinden zu lassen. Ihre Mutter betreffende Drohungen bewirkten bei ihr damals schon weniger.
Als Cassie ihrer Mutter sagte, was sie getan hatte – und warum -, schlug ihr Alexandra Suthorn ins Gesicht. »Du kleine Närrin«, sagte sie, und ihr noch immer hübsches Gesicht verzerrte sich vor Zorn und Angst. »Hättest du dich nicht ein bißchen beherrschen können? Merkst du gar nicht, wenn es uns einmal gut geht?«
Da verließ Cassie das Haus und nahm nichts mit als die Kleider an ihrem Leib und ihren Kris. Sie kehrte nie zurück.
Der Truppführer löste mit dem Daumen den Verschluß seines Revolvers und kippte ihn seitwärts, so daß die Trommel herausklappte. Er leerte den Inhalt – eine abgefeuerte und fünf scharfe Patronen – in seine behandschuhte Handfläche. Eine Patrone schob er wieder in die Trommel und klappte die Waffe zu.
»Laßt uns ein kleines Spielchen spielen, Straßenabschaum«, sagte er und ließ die Trommel über den linken Unterarm rollen. »Ein Spielchen Maskirovka-Roulette, hm?«
Er hielt die Pistole hinter das rechte Ohr des knienden Pachinko. Pachinko kniff die Augen zu. Tränen sickerten heraus. Seine Lippen bewegten sich lautlos.
Der behandschuhte Finger krümmte sich um den Abzug.
Der Hahn knackte.
Das Lachen des Truppführers ging so durch Mark und Bein wie der Schuß, den zu hören jeder erwartet hatte. »Nun«, sagte er, »du bist eine Rotznase mit sehr viel Glück.«
Schluchzend versuchte Pachinko, auf die Beine zu kommen. Der Truppführer drehte die Trommel erneut, spannte die Waffe, drückte sie gegen den Nasenrücken des Jungen und zwang ihn so wieder auf die Knie.
»Nicht so schnell«, sagte er. »Ich hatte noch nicht genug Spaß. Laß uns doch mal sehen, ob du wirklich Glück hast, einverstanden?«
Im nächsten Augenblick begannen die Wände und der Boden heftig zu beben, und weitere Elektrogeräte wurden aus den Regalen geschleudert. Blitze erleuchteten die Front des gegenüberliegenden Gebäudes unter einem Dröhnen wie von einem Preßlufthammer.
Die Mitglieder der Abteilung Ruhmreiche Erlösung ignorierten die Wachen und ihre Waffen und duckten sich auf der instinktiven Suche nach Schutz. Der Truppführer schwenkte seine Abgesägte durch die stauberfüllte Luft.
»Was ist los?« brüllte er über das pfeifende Dröhnen hinweg, das wie ein Taifun aufbrandete.
»KSR!« brüllte Ba Ma. »Und Sprungdüsen. Ein Mech kommt!«
Zur Abwechslung hatte er einmal recht. Eine riesige humanoide Gestalt, die mattblau und grau angemalt war, tauchte plötzlich in der Luft über den Geschäftsgebäuden auf der anderen Straßenseite auf und landete dann mit dem Geräusch zerberstenden Straßenpflasters einen halben Häuserblock entfernt auf der Avenue.
Tief in Cassie Suthorn zerbarst etwas wie

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