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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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eine Bombe und glühte dann wie eine Nova.
3
    Kalimantan, Larsha
Kommunalität Sian, Konföderation Capella
    19. Juli 3047

    Schnell und mit einer fließenden Bewegung wie ein Mungo bückte sich Cassie, um ihr antiquiertes Gewehr vom Boden aufzuheben. Aus der Hüfte zielte sie auf den Truppführer. »In Ordnung«, zischte sie. »Raus auf die Straße – alle!«
    Er sah sie einen Augenblick lang an und lachte dann, wobei er den Kopf zurückwarf, so daß sie seinen offenen Mund unter dem unteren Rand seines Visiers sehen konnte. Seine Zähne waren fleckig und von dunklen Löchern übersät.
    Er war nicht der Mann, der sie vergewaltigt hatte. Aber er war nicht viel anders.
Cassie wußte, daß die Panzerweste des Wachmanns eine Salve aus einer Handfeuerwaffe abfangen würde, deshalb senkte sie den langen Lauf ihres Gewehrs und schoß den Mann in seinen ungeschützten Oberschenkel.
Er schrie und fiel, wobei er sein Bein umklammerte, während Cassie am Schloß herumfummelte und das Gewehr auf die affenartige Frau richtete, die mitten im Versuch, ihre Tseng auf das Mädchen zu richten, erstarrte.
»Raus«, wiederholte Cassie. »Jetzt.« Der Truppführer wand sich weinend am Boden.
»Aber der Mech wird uns sehen«, keuchte eine andere Wache.
Cassie lächelte. »Das entspricht genau meiner Vorstellung.«
»Er wird uns töten!«
»Er könnte danebenschießen. Ich nicht.« Sie wies mit dem Kopf auf den verletzten Truppführer. »Nehmt diesen Dreck mit. Geht.«
Die Frau und die Wache, die gesprochen hatte, ließen ihre Tsengs in den Schlaufen hängen, bückten sich, faßten ihren Anführer unter den Schultern und schleppten ihn auf die Straße. Ihre beiden Kameraden folgten ihnen.
Ein Maschinengewehr ratterte, als sich die Tür hinter den Wachen schloß. Cassie senkte ihr Gewehr und sah ihre Kameraden an, die sie alle anstarrten, als seien ihr plötzlich Hörner gewachsen.
»Hinten raus«, sagte sie. »Schnell. Wir haben nicht viel Zeit gewonnen.«
Sie schwenkte ihr Gewehr, um ihre Worte zu unterstreichen, und trieb die Schwadron durch die Tür ins Hinterzimmer und auf die Gasse hinaus. Cassie, die als letzte herauskam, hielt inne und drehte sich um, um aus dem Fenster zu sehen.
Sie sah einen Wachmann über die Straße huschen, geduckt wie eine Krabbe, dann schoß ein Lichtstrahl herab und berührte ihn mit einem sengenden Knistern. Er explodierte in einem Wirbel ultrahocherhitzten rosafarbenen Dampfs.
Cassie drehte sich um und rannte ihren Kameraden nach.
»Warum mußtest du das tun, Cassie?« jammerte der Hübsche Tony. Seine Stimme schien wie ein Moskitoschwarm durch den Uringestank und das trübe Licht zu summen, die das Treppenhaus der verlassenen Wohnung erfüllten. Er keuchte ein wenig. Das taten sie alle, nachdem sie vom Elektroladen aus vier Häuserblocks weit gerannt waren. »Es wird sicher einen Bericht über uns geben. Jetzt sind wir alle dran, nur weil du auf diesen Wasserbüffel geschossen hast.«
»Yeah«, sagte Tango. »Sie müssen unsere Namen auf den Oberteilen gelesen haben. Sobald das hier vorbei ist, werden sie uns aufspüren, und dann…«
»Halt die Klappe«, sagte Cassie, ohne zurückzuschauen, um festzustellen, wie viele Schwadrons-Kameraden ihr aufs Dach folgten. Es war ihr egal. Sie war entkommen, sie hatte gehandelt. Sie hatte die Furcht hinter sich gelassen – oder würde ihr zumindest nicht mehr nachgeben. Sie war jenseits der Sorge um Konsequenzen.
Das Gefühl von Befreiung machte sie trunken.
Die Tür zum Dach sollte verschlossen sein, aber jemand hatte sie schon vor längerer Zeit aufgebrochen, und sie war natürlich nie repariert worden. Cassie stieß die Tür auf und machte sich auf den Weg nach draußen.
Was sie dann sah, ließ ihr Herz bis zum Hals schlagen und erteilte ihr abrupt eine Lektion über Mutmaßungen. Auf einem weiteren dreistöckigen Gebäude, keine fünf Häuserblocks entfernt, stand ein Mech. Er war wesentlich kleiner als der Steppenwolf, humanoider und mit einer einzelnen Antenne, die hornartig aus seiner spitz zulaufenden, kastenartigen Stirn ragte. Statt der üblichen Bewaffnung schien der Mech etwa auf Hüfthöhe so etwas wie eine übergroße Schußwaffe zu tragen.
Cassie erstarrte. »Hornisse«, sagte Ba Ma, der sich duckte, um unter ihrer Achsel durchsehen zu können. »Zwanzigtonner, leichter Mech. Was er da trägt, ist ein mittelschwerer Laser.«
»Ziemlich stabiles Gebäude, wenn es nicht nachgibt«, sagte Heriyanto.
»Siehst du, wie er auf den Zinnen steht? Der

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