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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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Geschichte.«
»Wen kümmert überhaupt dieser Gweilu-Müll?« spottete Schlange.
»Mich«, sagte Pachinko stur. »Als ich noch auf der Straße lebte, habe ich diese Serie jeden Tag gesehen.«
Jeder konnte sich selbst seine Meinung bilden, warum eine von Davion produzierte Spielfilmserie – besonders eine über die Häuser Steiner und Davion, die jetzt gemeinsam als Vereinigtes Commonwealth bekannt waren – auf Larsha, einer Welt am Rand der Konföderation Capella, so ungeheuer populär war. Ein noch größeres Geheimnis war, warum die Zensoren des Hauses Liao sie überhaupt über ComStars interstellares Kommunikationsnetzwerk importieren und senden ließen.
Nicht, daß Cassie das nicht völlig egal gewesen wäre. Sie war nicht besonders neugierig auf Dinge, die nicht unmittelbar mit ihrem Überleben zu tun hatten. Sie hatte jedoch einmal eine Erklärung gehört: Der Alte Hsu aus der Gegend, in die Cassie und ihre Mutter gezogen waren, nachdem die Mechs gekommen waren, behauptete, die Regierung lasse die Leute die Sendung sehen, weil das Verhalten fiktiver rundäugiger Adliger sie vom Verhalten der Herrscher der Konföderation selbst ablenkte, besonders von dem Romano Liaos, die, wie manche sagten, so verrückt war wie ein Sack Rubinaugenskorpione. Das war kurz bevor die Abteilung Sondereinsätze der Maskirovka den Alten Hsu verschwinden ließ, weil er den Mund nicht halten konnte.
Er hatte es wissen wollen, dachte Cassie – nicht daß sie Sympathie für die ÄSE oder irgendeine andere Polizeitruppe empfand. Es war die Quittung dafür, daß er sich um Dinge kümmerte, die nicht wichtig waren. Es brachte einen nur durcheinander, lenkte vom Wesentlichen ab.
»Suthorn«, sagte Lance Corporal Sugiman. »Schauen Sie raus. Vielleicht können Sie erkennen, was vor sich geht.«
Cassies Blut gefror. Sie bewegte sich nicht. Da draußen sind die Monster.
Sugiman verzog das Gesicht. Er war befehlshabendes Mitglied der kleinen Schwadron, weil der eigentlich befehlshabende Lance Sergeant – ein Angehöriger der Capella-Regimenter, der als Disziplinarstrafe in diese Einheit gesteckt worden war – vor fünfzehn Minuten hinausgehuscht war, vorgeblich um sich selbst ›mal umzusehen‹. Niemand erwartete, ihn wiederzusehen, zumindest nicht, bevor alle Räuber wieder weg waren.
»Cassiopeia«, setzte er an und machte dabei zwei Fehler gleichzeitig: Er bat um etwas und benutzte dabei Cassies vollen Vornamen, den sie verabscheute.
Sie machte eine obszöne Geste. »Schieb ab, Hübscher Tony.«
»Aber ich bin verantwortlich.«
Ein Krachen von der Rückseite des Ladens. Sofort war Cassie auf den Beinen und hatte das Gewehr schußbereit. Sie mußte es nicht entsichern, weil sie vergessen hatte, es zu sichern.
Als sie am Morgen in aller Herrgottsfrühe aus der Kaserne gescheucht worden waren, war ihr klar gewesen, daß sie am heutigen Tage echte Action erleben würde: Man hatte ihnen Kugeln gegeben. Es war das erste Mal, daß jemand vom Abschaum der ARE mit scharfer Munition umging, das war nicht einmal in den mehreren Wochen brutaler Schinderei vorgekommen, die als ihre Grundausbildung gedient hatte.
Heriyanto kam aus dem Lagerraum zurückgetaumelt. Schweiß lief an seinem Hals herunter, seine Nase war vom Schalldämpfer einer gedrungenen Tseng-Maschinenpistole plattgedrückt.
Vier weitere Gestalten drängten hinter dem Träger der Tseng in den Laden, kugelsichere Westen beulten ihre Uniformoberteile aus, und dunkle Visiere verbargen ihre Gesichter: Maskirovka-Wachen, das stumpfe Ende der gefürchteten Geheimpolizei Liaos.
Cassie spürte, wie ihr Schweiß über die Wangen und das Genick lief, das sich ohne das tröstliche Gewicht des Zopfes, den sie seit ihrer Kindheit getragen hatte, immer noch nackt anfühlte. Zwei Alpträume an einem Tag, das war selbst für sie zuviel.
Eine weitere Wache stand hinter dem Mann mit der Waffe und überblickte die Szene, die behandschuhten Hände in die Hüften gestemmt. Er war der kleinste der vier, aber keineswegs der schmälste. An seinem Kragen befanden sich die drei grünen Sterne mit den drei Querbalken eines Truppführers.
»So, so, so«, schnarrte er mit einer Stimme, die rauh war von der typischen, aus Arrak, Bhang und starkem Larsha-Tabak bestehenden Ernährung der Wachen, »was haben wir denn hier?«
»Sieht aus wie ein Haufen Drückeberger, Tuan«, sagte die, die ihre Wumme in Heriyantos bleiches Gesicht preßte. Ihre bloßen, pummeligen Handrücken waren mit ingwerfarbener Behaarung wie der

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