BattleTech 24: Auge um Auge
intensiv beobachtet hätte, wie es seine feinen Northfieldmanieren erlaubten, hätte er es nie bemerkt. »Uns wilde Jungs und Mädels von draußen aus der Wüste und dem Chaparral.«
Archie wandte sich um. »Kapitän MacDougall« sagte er. »Schön, Sie zu sehen.«
»Ganz meinerseits, Archie, Ms. Savage. Hi, Cassie.«
»Hallo«, sagte Cassie fast motzig.
»Ich hörte das Ende deines Lieds, als ich herüberkam, Zuma«, sagte Kali. »Ich habe versucht herauszufinden, welches es war – Carlos Camacho fliegt Spitfires gegen die Japaner oder kämpft gegen den Vietkong oder greift unsere Gastgeber, die Dracos, im ersten Nachfolgekrieg an.«
»In jedem Zeitalter gibt es einen Carlos Camacho«, sagte Zuma, »und über jeden eine Ballade.«
»Das ist faszinierend«, sagte Archie. »Was ist mit Ihrem Kolonel Camacho? Wird es je ein Lied über ihn geben?«
Zuma schüttelte den Kopf. »Ich würde ihm eins schreiben…«
»Zuma ist ein fähiger Komponist«, sagte Lady K. »Ich bin tatsächlich nicht sicher, ob es überhaupt etwas gibt, das er nicht kann.«
Zuma kicherte. »Habe Sie ganz schön reingelegt, wie?« sagte er und zwinkerte Archie zu. »Jedenfalls läßt er mich keins schreiben.«
Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich. »Er läßt mich auch keins über Patsy schreiben. Obwohl sie tot ist und die Art, wie sie starb, ein Lied verdient hätte.«
Die heitere Atmosphäre kühlte ab, als habe sich die Sonne hinter einer Wolke versteckt, und die beginnende Herbstkälte würde die Oberhand gewinnen. Ein paar Herzschläge vergingen, dann sagte Kali MacDougall: »Wann, glaubst du, wird ein Dock frei, Zuma?«
»Heute nachmittag, heißt es. Sie sollten die Mech-Einrichtung sehen, die sie hier haben, Kali.« Er schüttelte den Kopf. »Sie passen einem hier Feuerkontrollsysteme an. Es ist unglaublich, was sie alles haben. Und sie sagten, wir könnten sie benutzen, wenn was frei wird.«
»Großartig. Ich bin froh, wenn ich die Dunkle Lady wieder flott habe – Zuma sitzt auf ihrem Unterarm. Ich glaube nicht, daß wir es uns erlauben können, weniger wachsam zu sein, egal, wie weit wir auch aus der Schußlinie sein mögen. Onkel Chandy zahlt eher wie der Archonprinz, nicht wie ein Kurita, und wir erreichen bald die Sätze der Kell-Hounds.« Jetzt war es an ihr, den Kopf zu schütteln. »Ich glaube nicht, daß er so viel ausgibt, nur um bei seinen OLA-Kollegen mit seinem Hausregiment von Gaijin anzugeben. Zumindest möchte ich nicht darauf setzen.«
Archie bemerkte, daß Cassie die große blonde Offizierin genau beobachtete, als schätze sie sie zögernd neu ein. »Ich gehe also davon aus, Zuma, daß Ihre Rolle nicht rein administrativ ist«, sagte er. Bei den meisten Einheiten waren MonTechs oft für Dreckarbeiten da und wurden aus der örtlichen Bevölkerung rekrutiert.
»Yeah. Bei den Caballeros erledigen wir MonTechs meist den mechanischen Kram. Den Schädelschweiß die Neurohelme und all so was überlassen wir Astrozombie und seiner Mannschaft.«
»Astrozombie?« fragte Archie. »Oh, ich klinge schon fast wie ein Echo, was?«
»Kap'n Harris«, sagte MacDougall. »Unser Cheftechniker.«
»Wenn Sie ihm begegnen«, setzte Cassie hinzu, »werden Sie den Namen verstehen.«
»La Curandera – das ist Doc Zehn Bären, unsere Knochensäge – behauptet, er sei der einzige psychosomatische Bucklige in der Inneren Sphäre«, sagte Zuma mit offensichtlichem Stolz.
»Cyberkotze«, entgegnete Cassie, als erkläre das alles.
»In der Tat«, sagte Archie, weil es das eigentlich auch tat.
Cassie hatte sich fast unmerklich von MacDougall entfernt, seit die größere Frau eingetroffen war. »Zuma, gibt es in diesem Laden einen Affenstall?«
Er nickte. »Hier runter, an den MechHangars vorbei, dort gibt es eine große alte Werkstatt für ihren Fahrzeugpark. Wenn sie noch lange kein MechDock freigemacht hätten, hätte ich mich da unten breitgemacht und geschaut, ob ich ein paar Nachhilfestunden bekommen kann. Diese culebras hier scheinen so manches zu wissen.«
Cassie nickte. »Bis dann«, sagte sie zu der gesamten Gruppe und schritt von dannen, daß ihr Zopf hinten gegen ihre Bluse schlug.
Archie sah ihr konsterniert nach. »Diese junge Frau scheint mir ständig davonzurennen.«
»Es liegt nicht an Ihnen«, antwortete ihm Lady K. »Es liegt an mir. Kann ich euch Jungs zu einer Soda einladen?«
Die HTE-Werkstätten waren hell erleuchtet und blitzsauber, was überall sonst im Draconis-Kombinat wie ein Widerspruch in sich geklungen hätte. Die
Weitere Kostenlose Bücher