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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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sie. Ansonsten…« Cassie zuckte die Achseln. »Zuvor lebte ich auf Larsha.«
»Bevor…?«
»Bevor ich gefangengenommen wurde«, sagte sie, und ihr Tonfall wurde ausdruckslos.
»Sie scherzen.«
»Nein. Ich war bei der Miliz. Ich war ein Straßenkind – wie wir alle. Wurde bei einem zufälligen Fischzug aufgegabelt, anläßlich von ein paar Raubüberfällen, an denen ich nicht einmal beteiligt war.«
»Sie… haben also Raubüberfälle begangen?«
Sie lachte. »Klar. Ich war auf mich allein gestellt, seit ich zwölf war. Habe vieles gemacht.« Ein Kopfschütteln. »Jedenfalls war ich dumm oder hatte Pech und wurde geschnappt. Also gab man mir ein altes Bolzengewehr und sagte, ich müsse Soldatin werden. Und dann fiel das Siebzehnte in der Stadt ein. Larsha ist eine Grenzwelt zwischen der Peripherie und dem Davvyraum…«
»Ich bin damit vertraut, ja.«
»…und die Capellaner hatten wiederholt Raubzüge über die Grenze ins Vereinigte Commonwealth unternommen, deshalb schickte das VC ein Söldnerregiment herüber, um sie zu lehren, das nicht mehr zu tun. Ich legte einen ihrer Mechs um – den alten Steppenwolf von Bobby, dem Wolf, ehe er diesen Greif bekam, den er jetzt steuert.«
Westin starrte sie an. Sie mußte ein Kichern über die Weise unterdrücken, wie er seine rötlichblonden Augenbrauen hochzog. Wie Raupen. »Sie haben einen BattleMech besiegt? Ein sechzehnjähriges Mädchen mit einem Gewehr?«
»Eigentlich mit einem durchgeschnittenen Stromkabel. Zerschmolz das Knie.«
»Heißt das, in der Konföderation gibt es wirklich noch oberirdische Stromleitungen?«
»Auf Larsha schon. Jedenfalls war Bobby fertig bis aufs Leimen. Er haßt mich noch immer, nicht daß er sonst irgend jemanden in der Sphäre mag. Und Patsy – die Tochter des Kolonel, sie war damals Oberleutenient und Pilotin eines Feuerfalken – hielt ihn davon ab, mich zu töten. Sie fragte mich, ob ich mich ergeben wolle.« Cassie zuckte die Achseln. »Sie hatten mich mit drei Mechs umzingelt, was hätte ich also anderes tun sollen als ja zu sagen? Es bedeutete, Larsha zu verlassen, aber es war ohnehin nicht so, daß mich in diesem Höllenloch irgend etwas gehalten hätte.«
Da erschauerte sie, hielt die Geste aber so klein, daß er sie nicht bemerkte oder zumindest nicht zu bemerken schien. »Seit dem Tod von Guru Johann nicht mehr.«
»Ich verstehe. Und wo ist diese Patsy Camacho jetzt? Ich glaube nicht, daß ich ihr vorgestellt…«
»Sie ist gestorben.« Die Worte durchschnitten Westins Geplauder wie ein Hackmesser den Hals eines Kaninchens. »Auf Jeronimo. Kämpfte gegen fünf Nebelparder-Omnis. Erledigte zwei, beschädigte die anderen, aber sie legten sie um.«
»Sie hat in einem Feuerfalken zwei OmniMechs der Clans zerstört?«
»Einen Geier und einen Puma.«
Westin schüttelte verwundert den Kopf. »Sie muß eine außergewöhnliche Pilotin gewesen sein.«
»War sie. Die beste lebende FF-Pilotin.« Cassie holte tief Luft, stieß sie durch geblähte Nüstern aus. »Sie war unsere Seele, Mr. Westin. Und die einzige Freundin, die ich je hatte. Seit sie tot ist, ist nichts mehr wie vorher.«
»Das kann ich mir vorstellen«, murmelte Archie. Er hatte das Gefühl, irgendwo eingedrungen zu sein, und versuchte das so gut wie möglich aufzufangen.
Weiter vorn sah man das flackernde Blitzen eines Schweißgeräts, selbst bei Tag blaugleißend, und hörte den Klang einer Gitarre. Sie umrundeten die Ecke eines Gebäudes und waren da: bei den großen, hangarartigen Mechmontagegebäuden, die Cassie zuvor so fasziniert hatten.
Auf einem Tieflader hinter einer Kettenzugmaschine lagen die zerlegten Unterarmbauteile eines Atlas. Ihr Anblick ließ Cassie erschauern.
Ein Mann mit nacktem Oberkörper saß auf dem Unterarm des Mech und klimperte auf einer Gitarre herum. Seine Brust war vom Schlüsselbein bis zur Gürtellinie mit einer seltsamen Tätowierung bedeckt. Neben der Zugmaschine stand eine hübsche Frau in den Dreißigern mit üppigem mahagonifarbenem Haar und sprach mit ihm.
Als sie näherkamen, konnte Archie erkennen, daß die Tätowierung eine Frau in einer Kapuzenrobe darstellte, die von stilisierter Strahlung umgeben war und auf einer Mondsichel stand.
»Odale, Zuma«, rief Cassie.
Der Gitarrist grinste unter seinem Schnurrbart. »He da, kleine Schwester. Was geht?« Mit Verspätung erkannte Archie ihn als den Mann, der in der Nacht nach ihrer Ankunft mit Cassie in die Bar gekommen war.
Die Frau drehte sich um und lächelte. »Hallo

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