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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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zuerst aß. Vielleicht forderte sie solche Vorrechte nie ein, da ihre gesetzlosen Jungs und Mädels sie ihr ständig aufdrängten.
Jetzt stand sie da und beobachtete ein paar ihrer MechKriegerinnen, die schüchtern mit Söldnerinnen mit Babys im Arm sprachen. Mehrere davon waren selbst MechKriegerinnen. Das Siebzehnte Aufklärungsregiment kam der Tai-sa vor wie eine Mischung aus Großfamilie, Zirkus und Zigeunerkarawane.
Das ließ die Art und Weise, wie ihre Leute und diese Fremden aufeinander zuzugehen begannen, völlig normal erscheinen. Auch Heruzu Enjeruzu war ganz ähnlich.
»Auf welche Seite setzt du?« fragte Shig Hofstra den Namenlosen Samurai. Aus einem Taco purzelten Fleisch, geriebener Käse und Salat, während er versuchte, den richtigen Angriffswinkel zu berechnen, um ihn sich in den Mund zu stopfen.
»Weiß«, sagte der junge Samurai knapp. »Die meisten Leute um uns herum haben weiße Wimpel.«
Alle schauten ihn böse an. »Was für ein Schlaffsack«, grinste Gandaka höhnisch, nahm den Rest seiner Tamale mit den Fingern auf und stopfte ihn sich in den Mund.
»Ich setze auf Blau«, erklärte Buntaro Mayne und nickte zu den Verteidigern hinüber, die eine leichte Lanze am Fluß entlang vorwärts schickten, gefährlich nahe bei den Picknickenden, die abwechselnd jubelten oder spotteten und Plastikbecher warfen, je nach Vorliebe. Landeinwärts auf der rechten Flanke der gemischten Angriffslanze, die sich in Reserve hielt, rückte eine kurze Lanze von drei mittleren Mechs vor. »Das ist die Kompanie Adelante. Cowboy gehört zu Adelante, und ich bin der einzige, der ihn in den Arsch treten darf.«
»Da habe ich anderes gehört«, brummte der große Mann mit dem rasierten Kopf in den Roben des O.5.S. Sein Rufzeichen war Yamabushi, nach dem etwas suspekten Orden von Kriegermönchen, dem er angehörte. »Ich habe gehört, dieses kleine Spähermädchen mit dem Fahrrad hat ihm die Fresse poliert. Mehr als du.«
»Wo ist sie überhaupt?« fragte Gandaka, wischte die Finger an seiner Jacke ab und sah sich um.
»Sie ist nicht dein Typ, Gandaka«, sagte Lainie gedehnt.
»Warum?« fragte Gandaka. »Worauf steht sie dann? Mädchen?«
»Menschen.«
Die Geister brüllten vor Lachen. Die in der Nähe sitzenden Caballeros sahen sie an und grinsten, obwohl keiner eigentlich nahe genug gewesen war, um den Witz mitzubekommen. Gandaka nickte und lachte selbst am allerlautesten.
Lainie nippte Borstal Boy aus einem Plastikbecher. Sonnenschein und Sattheit begannen bei ihr Wirkung zu zeigen. Ihre Gedanken waren anderswo und trieben auf einer nostalgischen Strömung in der Zeit zurück.
Sie haßte Nostalgie.
Lainie Shimazu hatte einen Großteil ihrer Kindheit und Jugend als Mittelpunkt der Aufmerksamkeit bei Sportveranstaltungen verbracht, und so schienen die Heros unter den Zuschauern das Ganze hier auch zu verstehen. Sie hatte sich dem Reiten gewidmet, war in der Gesamtkombinatsklasse geritten und besaß ein Talent für Sport im allgemeinen, mit dessen Hilfe sie sich erfolgreich in verschiedenen Sportarten versucht hatte.
Während ihrer Kindheit verstand sie sehr lange nicht, daß die Art, wie ihr Vater seinen Lebensunterhalt verdiente, etwas Unorthodoxes hatte. Er war widerlich reich, das war klar, und umgab sich und seine Familie mit stämmigen jungen Männern mit Schußwaffen. Aber wenn man im Kombinat reich war, machte man das einfach so.
Als sie etwa zwölf war, fand Lainie heraus, daß ihr Vater nicht nur ein unnahbarer, aber nachsichtiger alter Mann war, der zufällig steinreich war, sondern vielmehr der oberste Oyabun auf Kagoshima. Sie war tatsächlich eine Yakuzaprinzessin. Vor dieser Zeit hatte sie dazu geneigt, ein kleiner Wildfang zu sein, im Grunde aber war sie eine brave und pflichtbewußte Tochter. Das Gefühl von Verrat, das die Entdeckung in ihr weckte, hatte einen bis dahin schlummernden rebellischen Impuls angefacht.
Ihre Rebellion hatte sich darin geäußert, daß sie von mehreren Privatakademien flog, eine Tatsache, die Milos Shimazu in zweierlei Hinsicht störend fand. Er verlor nicht nur sein Gesicht, sondern hatte auch das Bestechungsgeld für ihre Aufnahme in diese Schulen verschwendet. Lainie war das, was man eine Minderleisterin nannte, was bedeutete, daß der Unterricht sie langweilte. Aber das war nicht das eigentliche Problem. Das eigentliche Problem war, daß sie eine Yakuza war, und obwohl die Yakuza schon eine bestimmte Quasilegitimität im Kombinat genossen hatten, ehe Theodore sie zu seinen

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