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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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Verbündeten machte, wurden sie nicht als gesellschaftsfähig angesehen.
Lainie begann sich von einer schlaksigen und reizlosen Pubertierenden zu einer auffallend schönen jungen Frau zu entwickeln – und Möglichkeiten zu bedenken, die ihren Vater wirklich auf die Palme gebracht hätten -, als ihre Welt buchstäblich explodierte. Ein Klüngel von fünf niederrangigen Oyabuns Kagoshimas beschloß, daß sich ihr Lebensstil verbessern würde, wenn der alte Milos den Weg der meisten heimischen Lebensformen des Planeten von mehr als Spatzengröße ginge. Jemand – traditionellerweise wäre es ein vertrauenswürdiger Leutenient gewesen, aber das fand Lainie nie zweifelsfrei heraus – hatte eines angenehmen Herbstnachmittags, der sich von diesem hier nicht groß unterschied, eine Gruppe Meuchelmörder auf den Familienbesitz geführt, und das war es dann für Milos gewesen.
Eine weitere Gruppe war in der Schule erschienen, die damals gerade dabei war, Lainie hinauszuwerfen, und zwar mit der Absicht, diese spezielle offene Frage abschließend zu beantworten. Nur das Eingreifen eines vertrauten Gefolgsmanns, der nicht übergelaufen war, rettete ihr das Leben. Er brachte sie auf einen Frachter Richtung Hachiman, wo ein Vetter, Kazuo Sumiyama, ein aufstrebender Yakuzaführer war. Der Diener wurde dabei tödlich verwundet.
Lainie war ohne Geld und emotional erschüttert in Masamori angekommen. Außer den Blutsbanden, die die Yakuza ganz genauso ernst nahmen wie die katagi – rechtschaffene – Gesellschaft, hatte sie wenig vorzuweisen. Sie hatte ihre Reit- und Sportfähigkeiten, die beide auf keine besondere Weise zu vermarkten waren. Sie hatte auch die üblichen Fertigkeiten, die in angesehene Familien des Kombinats geborene Frauen mitbekamen, Fertigkeiten, die dazu dienen sollten, sie zu guten kleinen Hausfrauen und Schmuckstücken zu machen. Auch sie waren in der Unterwelt nicht so furchtbar gefragt. Ihre einzige Wahl war, sich als kyakubun, Gastmitglied, der Gnade ihres entfernten Vetters auszuliefern und das Beste zu hoffen.
Was nicht eintrat. Es zeigte sich, daß Kazuo Sumiyama Verwendung für seine flüchtige Verwandte hatte, die ja gerade zur Frau erblühte. So lernte die ehemalige Prinzessin die Yakuza-Vorstellungen von Pflicht und Verpflichtung auf die harte Tour kennen.
Kazuo-sama hatte Lainie außer der pfleglichen Unterbringung mit dem hohen Preisschild noch einen weiteren Dienst erwiesen: Er hatte ihr erlaubt zu studieren, was immer sie wollte, sei es Wirtschaft, Geschichte, Verwaltung oder die Führung seiner Surniyama-kai, die er zur vorherrschenden Organisation in Masamori und damit auf ganz Hachiman ausbaute. Er war nicht aufgeklärt. Es war ihm einfach egal, was sein ›Schützling‹ tat, solange ihre Dienste zur Hand waren, wenn er sie brauchte.
Erstmals in ihrem Leben war Eleanor wirklich motiviert gewesen zu lernen. Sie bewies eine sehr schnelle Auffassungsgabe. Nicht, daß ihr neues Wissen irgend etwas gebracht hätte; sie hatte ihre Nische, soweit es den Oyabun anging, und durfte nicht erwarten, daraus zu entkommen.
In den späten Vierzigern hatte sie dann erfahren, daß der Gunjino Kanrei intelligente, ehrgeizige und fähige Rekruten ohne Rücksicht auf Vorfahren suchte, um die Reihen seiner Geisterregimenter zu füllen. Sumiyama hatte ihr tatsächlich erlaubt mitzumachen. Er wußte, daß es nie schaden konnte, Kontakte zum Militär zu haben, an die man nicht so einfach herankam, weil das Oberkommando des Kombinats die Yakuza zutiefst verachtete, in erster Linie wegen ihres hyperaktiven patriotischen Gehabes. Außerdem hatte sie begonnen, ihn zu langweilen.
Eleanor Shimazu hatte nie große Nähe zum Draconis-Kombinat, seinen Lebensweisen und Idealen empfunden. Sie hatte die übliche Indoktrination erfahren und ihr so wenig Aufmerksamkeit geschenkt wie allem anderen, was ihr ihre Mentoren als Kind einzupauken versucht hatten. Sie empfand noch immer wenig von der patriotischen Begeisterung, um die der Oyabun gerne so viel Getue machte.
Aber ihre Hingabe an Kanrei Theodore Kurita, der später Koordinator werden sollte, war absolut. Ungeachtet der Tatsache, daß sich Lainie auf seinen Befehl hin wieder in der verhaßten Gegenwart ihres Vetters befand.
»Was?« fragte Lainie, die bemerkt hatte, daß Buntaro Mayne auf seine übliche lakonische, oberschlaue Weise etwas gesagt hatte.
»Ich sagte, du setzt besser, bancho, weil es jetzt hier gleich rund geht«, sagte der einäugige MechKrieger.
Lainie

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