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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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hellte sich merklich auf.
»Meine Damen«, sagte er. »Wie erfreulich…«
»Später, Archie«, unterbrach Kali mit einer müden Handbewegung. »Wir gehen auf die Piste.« Dann huschten sie und Cassie hinaus, ehe ihr verblüfftes Gegenüber seinen Satz beenden konnte.
»Danke, daß du uns da rausgeholt hast«, sagte Cassie, als sie nach draußen gingen.
Kali schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, warum du dir solche Mühe gibst, Archie aus dem Weg zu gehen. Er ist ein netter Junge, und darüber hinaus noch unglaublich hübsch.«
Cassies Antwort war eher ein Schaudern als ein Kopf schütteln. »Er beunruhigt mich.«
»Könnte nicht schaden, wenn du ein wenig lockerer würdest und ein wenig lebst, Schätzchen. Ist 'ne Weile her, seit du einen Freund hattest, oder?«
»Es tut mir nicht weh«, sagte Cassie knapp.
»Vielleicht nicht«, sagte Kali. »Aber ich habe ganz bestimmt nichts dagegen, mir den jungen Archie anzuschauen. Nur scheint er nicht zu wissen, daß es mich gibt.«
Cassie erzeugte in ihrer Kehle ein schwer zu deutendes Geräusch, als sie in die frische Herbstnacht hinaustraten. Vom anderen Ufer des Yamato ertönte ein Krachen. Cassie blieb stehen, lauschte der Kadenz, nickte.
»Feuerwerkskörper«, sagte sie und ging auf die Kaserne zu. »In Sodegarami haben sie wieder einmal ein Straßenfest, keinen Aufstand. Noch nicht.«
»Woran erkennst du den Unterschied?« fragte Kali.
»Wenn du diese automatischen Schrotflinten hörst, die die Bonbonfarbenen tragen«, sagte Cassie, »dann weißt du, daß es ein Aufstand ist.«
Kali grinste. »Diese Dracs wissen zweifellos, wie man feiert.«
Cassies Zimmer kam zuerst. Sie schloß die Tür auf und trat ein.
»Warte mal eine Sekunde«, sagte Kali und bückte sich, um in ihrer Tasche herumzukramen. »Ich habe was für dich.«
Staunend stand Cassie da. Kali drehte sich um und drückte ihr etwas Weiches, Wuscheliges, Rosafarbenes in die Hand.
»Überraschung«, sagte der Kapitän.
Cassie sah nach unten und stellte fest, daß sie ein Plüschtier in der Form eines plumpen Eisbars mit einem breiten, freundlichen Lächeln in der Hand hielt. Cassie zuckte und machte Anstalten, das Ding wegzuwerfen.
»Whoa, he, Mädchen«, sagte Kali. »Beruhige dich. Er wird dich nicht beißen.«
Cassie streckte das Ding von sich weg. »Was ist das?«
Kali beugte sich darüber und tat so, als untersuche sie es. »Es ist ein Teddybär«, sagte sie. »Es sei denn, jemand hat mir eine Bombe in die Tasche geschmuggelt, als ich gerade nicht hinsah.«
»Nimm ihn zurück«, sagte Cassie fest.
Kali schüttelte den Kopf. »Tut mir leid. Kann ich nicht. Ist gegen die Regeln. Er ist jetzt dein Teddybär. Sieh zu, wie du mit ihm fertig wirst.«
Cassie öffnete den Mund, schloß ihn wieder. Sie fühlte sich, als seien ihre Gliedmaßen und ihr Körper zu hohlen Röhren geworden, und in ihr tropfe kaltes Kondenswasser herab.
»Du mußt mir nicht danken«, sagte Kali. »Behalt ihn einfach.« Sie beugte sich vor, gab Cassie einen schwesterlichen Kuß auf die Wange und scheuchte sie in ihr Zimmer.
    Die Nadelspitze von Bluttrinker schwebte einen Millimeter vor dem rechten Knopfauge des Plüschbären. Cassie saß am Fußende ihres Bettes und hatte das Ding auf dem Schoß. Die Hand, die den Kris hielt, zitterte aufgrund eines Gefühls, das sie absolut nicht benennen konnte.
    Sie wollte den Dolch in das Ding stoßen, es zerfetzen und seine Eingeweide im Raum verstreuen. Statt dessen stieß sie es mit einer zuckenden Handbewegung weg.
    »In Ordnung«, sagte sie. »In Ordnung. Ich werde ihn behalten. Kali wäre mir böse, wenn ich ihn zerstöre.«
Sie ging hinüber und hob den Bären auf, der neben die kleine Frisierkommode gefallen war, während eine Stimme in ihrem Kopf sagte: Warum scherst du dich darum, was sie denkt?
»Ich weiß nicht«, sagte Cassie und setzte sich wieder. Sie klopfte mit dem Dolch gegen ihren Schenkel. Der Bär strahlte sie weiter dümmlich an.
Vielleicht, wenn ich nur ein bißchen stochere…
Es klopfte an der Tür. Sie sprang auf und versteckte das Plüschspielzeug augenblicklich hinter ihrem Rücken. Der Gedanke, daß jemand hereinschauen und sie mit diesem Ding in der Hand ertappen könnte, entsetzte sie – irrationalerweise, denn die Tür war verschlossen, und nicht einmal Bobby der Wolf war verrückt genug, mitten in der Nacht Cassies Tür einzurennen.
»Wer ist da?« rief sie, überrascht und unangenehm berührt vom Beben in ihrer Stimme.
»Wenn du ihn Snuggles nennst«, ertönte Kali

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