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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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heißt.«
Kali nickte langsam. »Klingt sinnvoll. Selbst wenn Chandy den Großteil seines Vermögens durch Korruption und Erpressung verdient hat, im guten alten Kombinatsstil, muß er irgend etwas drauf haben.« Sie lachte schnaubend durch die Nasenlöcher und schaffte es, daß das fast elegant wirkte. »Er kann nicht ganz so ein harmloser fetter Narr sein, wie er aussieht. Das ist nämlich niemand.«
»Und dann ist da noch sein Mann fürs Grobe, Abdulsattah. Er macht mich nervös.«
»Dich? Whoa, mamacita, mach halblang. Er muß ein absoluter Brocken sein, um eine harte Nummer wie dich zu erschüttern.«
Cassie nickte.
»Was ist es dann? Irgendein Hinweis?«
»Nein. Aber es ist real. Ich bilde mir das nicht ein, egal was Gordo und Cabrera sagen. Auch die Yaks spüren es. Sie sind alle nervös wie Katzen, wenn in der Stadt eine Pitbull-Ausstellung stattfindet. Es gärt auf den Straßen. Jeder sieht, wie sich über dem Komplex Sturmwolken zusammenbrauen, aber niemand weiß etwas.«
»Hmm«, sagte Kali, und ihr Mund verzog sich zu einem Ausdruck, der zeigte, daß sie den Geschmack dessen, was Cassie zu sagen hatte, nicht mochte. »Glaubst du vielleicht, Onkel Chandy hatte außer dem Kauf eines neuen Spielzeugs noch etwas anderes im Sinn, als er den Alten anheuerte?«
Cassie sah ihre Freundin einfach nur an.
Kali seufzte. »Ah so. Ich hätte wissen müssen, daß dieser Job zu bequem ist, um wahr zu sein. Du wirst uns eine Warnung zukommen lassen, kurz bevor der Sturm losbricht. Ich weiß, daß du das wirst.«
Sie saßen einen Augenblick lang schweigend da. Die hemdsärmligen Managertypen hatten sich in einen lautstarken Streit hineingesteigert. Schließlich stand ein Mann mit kantigem Gesicht und militärischem Haarschnitt auf, schwenkte die Arme, rief etwas auf Japanisch und stapfte dann hinaus.
»Ich dachte, diese Kombinatstypen wären alle zurückhaltend und höflich«, sagte Lady K. »Außer natürlich, wenn sie einen Aufstand machen.«
»Wir – sie sehen sich gerne so«, sagte Cassie.
»Sie ziehen für die Gaijin eine Show ab?«
Ein Lächeln. »Und für sich selbst. Selbstbetrug ist im Kombinat eine Art Nationalsport.«
»Ganz im Gegensatz zu anderswo?«
Der große blonde Kapitän lehnte sich zurück, einen Arm über die Rückenlehne ihres Stuhls gelegt, und sah Cassie an. »Du mußtest den Zuhälter also umlegen?«
Cassie spürte, wie sich ihre Kiefermuskeln anspannten. »Glaubst du, ich hatte eine andere Wahl? Ich war der Ansicht, ich müßte ihn entweder auf der Stelle umlegen oder gegen seine Schlägertypen kämpfen. Oder hätte ich mich einfach von ihnen flachmachen lassen sollen?«
Kali tätschelte ihre Hand. »Ruhig, Schwester. Du hast getan, was du mußtest, und offen gestanden klingt es so, als hätte Rikkiboy sowieso umgelegt werden müssen. Aber…« Sie zuckte die Achseln. »Aber vielleicht sollte es nicht zu einfach werden, verstehst du?«
»Du hast auch schon Leute umgebracht«, sagte Cassie angespannt.
Sie erwartete, das übliche MechPiloten-Zitat zu hören zu bekommen, daß man zwar gegen den Menschen kämpfte, aber nur die Maschine tötete – als sei die Verletzung oder der Verlust des Lebens nur ein unangenehmer Nebeneffekt, nur Flurschaden. Aber Kali nickte und sagte: »Habe ich. Und ich werde es wohl wieder tun. Ich sage nur, ich weiß nicht, ob es je einfach sein sollte.«
»Was ich tue, tue ich für das Regiment.«
»Yep. Und unserer Ansicht nach machst du es wirklich gut; jeder, der drei oder mehr funktionsfähige Hirnzellen hat, weiß es auch zu schätzen. Verdammt, selbst Cowboy tut das, und ich bin nicht sicher, ob bei ihm noch drei funktionieren. Aber vielleicht solltest du gelegentlich einmal darüber nachdenken, was du für dich tust.«
Cassie schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was du meinst.«
Lady Ks Lächeln war traurig. »Nein. Tust du wohl wirklich nicht.«
Sie stand auf, streckte sich, nahm ihre Sporttasche.
»Nun, wir fahren morgen früh raus zum Sportplex, dann ist das Zweite mit dem Dienst dran. Ich brauche etwas Schlaf. Begleitest du mich zurück?«
Cassie nickte. Sie fühlte sich immer noch wie gerädert und erschöpft von dem, was sie für MacDougalls Inquisition hielt. Aber Kali schien bereit zu sein, das Thema fallenzulassen.
Als sie hinausgingen, schlenderte Archie, der VCND-Reporter, mit Vater Doktor Bob herein, seinem Freund und selbsternannten Verbindungsoffizier. Westin erblickte die beiden Frauen, und sein Gesicht hinter dem bleistiftdünnen Schnurrbart

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