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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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Aufmerksamkeit zu erregen, indem sie irgendwo allzu großen Druck ausübte.
Als ihr dann eine fette Fliege ins Netz ging, hatte das ironischerweise gar nichts mit dem zu tun, was sie suchte. Oder vielleicht alles.
    »Wo hast du sie aufgelesen?« Cassie fischte in der Tasche nach ihrem Geldbeutel und nutzte die Gelegenheit, den Raum mit den Augen abzusuchen. Niemand schien auf sie zu achten. Nicht, daß sie das überrascht hätte. Es war eine gute Methode, sich den Tod zu holen, wenn man sich in Yoshi in die Angelegenheiten anderer Leute einmischte.
    »Draußen in der Priff«, sagte er und benutzte den Raumfahrerausdruck für Peripherie, »direkt jenseits der Grenze von Gravenhage. Für meinen Geschmack zu dicht am Parderraum, auch wenn ihnen die Wölfe und Bären derzeit gerade so richtig einheizen. Natürlich hatten die Schlangenpatrouillen so dicht am Clan-Raum Besseres zu tun, als nach uns zu suchen.«
    »Ihr habt Clanner ins Kombinat gebracht«, sagte sie erstaunt.
    »Sagte ich doch.« Er kicherte. »He, du glaubst doch wohl nicht, wir hätten von den Dracs eine Lizenz zum Überqueren der Grenze gehabt, oder? Es ist egal, ob man wegen eines Schafs oder eines Lamms gehängt wird, was immer das auch bedeuten mag.«
    Er zog an seiner Kippe und zuckte die Achseln. »Übrigens waren wir überhaupt nicht sicher, daß es Clanner waren. Nur, daß sie eine Passage nach Hachi-man wollten und bereit waren zu zahlen.«
    »C-Noten?« Kein Raumfahrer, den Cassie je getroffen hatte, hätte auch nur darüber nachgedacht, sich Kurita-Raumpatrouillen und ihrem Verständnis von Gerechtigkeit für eine Zahlung in den weichen HNoten auszusetzen, die die Großen Häuser der Inneren Sphäre ausgaben. Natürlich begannen auch die von ComStar ausgegebenen CNoten dieser Tage an den Ecken auszufransen, dank des Drucks von seiten der Hanswurste von Blakes Wort.
    »Gold.«
Cassie machte ein anerkennendes Gesicht und nickte.
    Sie hatte nie beabsichtigt, sich so stark auf den weniger legitimen Wasserhandel einzulassen, wie es durch das impulsive Wesen Rikkis, des verstorbenen Zuhälters, geschehen war. Aber hier machte es sich mehr als bezahlt. Es war erstaunlich, was für Dinge ein einsamer Raumfahrer – oder vielmehr, um die ganze Wahrheit zu sagen, eigentlich so ziemlich jeder – einer völlig Fremden erzählen konnte, nur weil sie einen Tisch teilten. Oder ein Kopfkissen.
    »Wie ich schon sagte«, fuhr der Raumfahrer fort, »sie haben sich nicht als Kerenskys oder so vorgestellt, als wir sie mit der Daisy Belle hier absetzten. Es war nur – sie benahmen sich irgendwie komisch, weißt du, als ob sie sich im Umgang mit Leuten nicht wohl fühlten, oder zumindest nicht mit abgerissenen Typen aus der Inneren Sphäre wie uns. Sie waren schon ziemlich höflich, nur – abwesend. Anders.«
    »Wo habt ihr sie hingebracht?«
    Diesmal musterten seine farblosen Augen die vollbesetzte Bar, und er rieb mit einer Handfläche gedankenvoll über die Stoppeln auf seinen eingefallenen Wangen. Es gab ein kratzendes Geräusch, bis Cassie die Hand vom Tisch nahm, um eine Rolle C-Noten zu zeigen.
    Seine Augen leuchteten auf. So sehr hatten die Blakies die ComStar-Währung noch nicht ruiniert.
»Haben sie mitten in die Aventurinsee gebracht, ganz auf der anderen Seite der Welt«, sagte er.
»Wie habt ihr es geschafft, nicht entdeckt zu werden?«
Er tippte sich an den Kopf und warf ihr einen seltsamen, vogelartigen Blick zu. Ihr wurde klar, daß sie einen Fehltritt begangen hatte. Unter der Tischkante kroch ihre Hand auf den gebogenen Griff ihres Kris zu.
»Du weißt, wie aufmerksam die Verkehrskontrolle von Hachiman ist«, sagte er. »Oder?«
»Ich habe selbst schon Sprünge als Fracht gemacht.«
Die argwöhnischen Krähenfüße um Mund und Augen des Raumers glätteten sich. »Nun, laß es dir von einem gesagt sein, der es weiß: Ihre Dichte ist mehr Masche als Netz. Kinderspiel, eine rasche Landung zu machen und wieder abzuhauen. Schätze, die Yak mag es so.«
»Könnte sein«, sagte Cassie. »Was ist mit den Clannern?«
Er drückte seine Zigarette in einem Bronzeaschenbecher aus und entzündete sofort eine neue. »Haben sie an einer auf einer Karte eingezeichneten Stelle in ein Zodiac-Boot abgesetzt. Es stürmte, die Wellen waren über zehn Meter hoch, und sie verzogen keine Miene, sprangen nur in diesen Z-Vogel, als wäre ihnen auf der ganzen verdammten Welt alles egal.«
»Land in Reichweite?«
»Keine Chance.«
»Hast du das Schiff gesehen, das sie

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