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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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Gewicht. »Sind Sie sicher, daß Sie nicht eine Weile bei mir bleiben möchten? Ich genieße Ihre Gesellschaft.«
Sie verspannte sich.
»Sie können diesen Raubtierblick aus Ihren Augen lassen, Leutenient«, sagte Chandy und grinste plötzlich auf eine Weise, die ihn fast jungenhaft wirken ließ. »Wie Sie sehen, bin ich mit Bettwärmern ganz angemessen ausgestattet. Es stimmt zwar, daß Sie auf Ihre ruhige, unterernährte Weise so bezaubernd sind wie die bezauberndste unter ihnen, aber ich habe kein Interesse daran, Sie zu verführen. Zumindest nicht, Sie zu etwas zu zwingen.«
»Was wünscht Eure Exzellenz dann?«
»Daß Sie bei mir sitzen und mir wunderbare Geschichten von den Taten erzählen, die Sie vollbracht haben, und von den Dingen, die Sie gesehen haben. Warum der überraschte Blick? Glauben Sie, ich sei irgendein übernatürliches Wesen, das keine Unterhaltung braucht? Selbst die kami lieben eine gute Geschichte.«
Sie seufzte, setzte sich. Anspannung fiel von ihr ab. Sie hatte keine Wahl, und irgendwie war das ungeheuer befreiend.
Doch wie der Kontrollverlust, der durch Alkohol oder Drogen entstand, war es keine Entspannung, die sie sich allzuoft gönnen wollte.
»So ist es besser«, sagte Onkel Chandy. »Bevor Sie mir jetzt von Ihren Taten berichten, Leutenient, gibt es etwas, das ich Sie fragen muß: Haben Sie in der Tat vor, Ihre Landsleute über das zu informieren, was Sie heute nacht erfahren haben?«
Sie holte tief Luft, atmete aus. »Nein, Herr.«
Er nickte, lächelte. »Ihre Weisheit wächst, Kleine. Nun, wie wurden Sie zur Späherin dieser verrückten Männer und Frauen aus dem Dreibund?«
21
    Masamori, Hachiman
Distrikt Galedon, Draconis-Kombinat
    22. September 3056

    Cassie ging über die schwarze Erde des HTE-Sportplexes außerhalb Masamoris, die von Mechfüßen plattgetrampelt worden war wie Asphalt, als ihr aus dem Augenwinkel etwas auffiel, das von rechts auf ihr Gesicht zuflog.
    Es war zu spät, Bluttrinker auch nur zu ziehen. Sie konnte nur in eine verdrehte Haltung wirbeln, mit offenen, verteidigungsbereit erhobenen Händen.
    Ein roter Plastikball, der mit blauen und gelben Punkten bedeckt war, flog ihr in die Hände.
    »Hi, Cassie!« rief ein kleines, dickliches Mädchen mit pechschwarzen Ringelzöpfen. »Gut gefangen!«
Sie grinste. »Danke, Nopalita. Wie geht's euch, Bande?«
Etwa ein Dutzend Kinder aus der Kindergartengruppe scharte sich um sie, hüpfte auf und ab und umarmte Cassie. Kinder liebten Cassie. Sie hatte keine Scheu, mit ihnen zu spielen.
»Muß jetzt rennen«, sagte sie kurz und löste sich von dem Rudel. Sie winkte Diana zu – auch sie ein Liebling der Kinder, die den größten Teil ihrer Freizeit mit Arbeit im Kindergarten des Regiments verbrachte – und machte sich zum Ruheraum auf.
Noch ehe Cassie dort ankam, hörte sie die Rufe und den Jubel, trotz der lauten Musikbox, die den alten Gassenhauer El Camino Real de Guanajuato dröhnte. Es klang, als ginge etwas Lebhafteres vor sich als die üblichen Debatten über die Vorzüge des Vaquero-Starsängers Tino Espinosa gegenüber Johnny Tchang, dem Hologott, der '49 aus der Konföderation Capella ins Vereinigte Commonwealth übergelaufen war, kurz bevor die Claninvasion losbrach.
Sie trat ein und fand die Tischtennisplatte an die Wand gelehnt, davor war Platz freigemacht, auf dem zwei bis zur Hüfte nackte Männer einander mit Messern gegenüberstanden. Das Hologerät lief in der Ecke, ein Kickboxkampf aus Luthien, der ebenso ignoriert wurde wie die Musikbox, Archie Westin, der jungenhafte Reporter, hüpfte um die Kämpfenden herum wie ein nervöser Terrier.
»Ah, Leftenant Suthorn!« sagte er, als er sie entdeckte. Er hüpfte an ihre Seite. »Sie müssen etwas tun!«
»Warum ich?« fragte Cassie und beobachtete, wie die Kämpfer einander umkreisten. Einer war Macho, der ein Messer mit schmaler Klinge vor sich herumschwenkte. Der andere war ein Kiowa aus Kapitän Santos' Kompanie Infante, der den Namen Metallkopf trug. Er war ein großer, schwerer Mann mit rundem, dunklem Gesicht, Adlernase und leichtem Bauchansatz. Momentan hielt er ein gewaltiges Bowiemesser mit der Schneide nach oben vor sich. »Sowohl Vater Doktor Bob als auch Lady K stehen in einem höheren Rang als ich.«
Der Jesuit stand mit den Händen in den Taschen und etwas bedrücktem Gesichtsausdruck an einer Seite. Kali MacDougall stand mit dem Rücken zur Wand am Rand des Kampfplatzes und hielt ein Billardqueue in den Händen.
»Sie sind keine besondere

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