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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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nehme an – ich nehme an, weil das immer in den Holodramen passiert.«
Vater Doktor Bob lachte und legte dem Reporter eine Hand auf die Schulter. »Wir Caballeros nehmen unsere Ehre ernst.«
»Übrigens«, sagte Cassie, als Metallkopf weggeführt wurde, um sich die Wunde verbinden zu lassen, »ist das für sie ein Spiel.«
Archie schüttelte den Kopf. »Ich gebe zu, ich bin perplex.«
»Weswegen?« fragte Lady K und kam herüber. Sie hatte das Queue ins Regal zurückgestellt. »Durch unser gelegentlich bizarres Spielverhalten? Hallo, Cass.«
Sie und Cassie umarmten einander. »Setzen wir uns und trinken was«, sagte sie. Die vier ließen sich an einem Tisch nieder, so weit von der Musikbox entfernt, wie Lady K es zuließ.
»Die Damen haben beide das Wort Spiel verwandt«, bemerkte Archie ernst. »Das erscheint mir passend, wenn ich an die Namen denke, die Sie einander und Ihren Maschinen geben, die grellen Kostüme, die einige von Ihnen tragen, und den Zierat, der überall an einem Ihrer Mechs hängt. Ich weiß auch, daß MechKrieger traditionell Rufzeichen verwenden, aber vielem von dem, was Sie tun, scheint eine Spur von, nun, Unwirklichkeit anzuhaften.«
»Ich glaube, der Begriff, den Sie suchen, ist Verstellung«, sagte Vater Garcia.
Lady K nickte und nahm einen Schluck aus einer Halbliterflasche Saft, die ihr einer ihrer Broncopiloten gebracht hatte. »Es ist so, Arch«, sagte sie. »Überall in der bekannten Galaxis wachsen Kinder bis zum heutigen Tage auf und spielen Cowboy und Indianer, stimmt's?«
Archie sah sie einen Augenblick lang von der Seite an, als befürchte er eine Falle. »Ja«, stimmte er vorsichtig zu. »Ich habe das selbst gespielt, als ich jünger war.«
»Nun, sehen Sie, Süßer, wir sind Cowboys und Indianer. Also glauben wir, das berechtige uns, auf ewig Kinder zu sein.«
Der Reporter blinzelte sie an, nicht sicher, was er antworten sollte. Schließlich grinste er lahm.
»Wissen Sie, Kapitän, diese Erklärung ergibt fast einen Sinn.«
»Wenn ich einmal als ausgebildeter Soziologe sprechen darf«, sagte Vater Doktor Bob, »ist das die beste Erklärung, die Sie bekommen werden.«
»Das ist also alles Verstellung – sie spielen einfach eine Rolle?«
»Wir sind alle zum Sterben geboren, Archie«, sagte Lady K. »Der Dreibund ist ein brutaler Ort, zumindest draußen in der Wüste und im Chaparral und im Gebirge, wo die echten Caballeros herumstreunen, norteno, Cowboy und Indianer gleichermaßen. Wir alle lernen von klein auf, daß hier niemand lebend rauskommt.« Sie zuckte die Achseln. »Solange man auf einer Einbahnstraße über die Bühne unterwegs ist, kann man die Show ebensogut so aufregend wie möglich gestalten, que no?«
Während sich Archie sichtbar bemühte, all das zu verdauen, tauchte Mariska Savage auf, aufgeregt wie ein neugeborener Labradorwelpe. »War das nicht stark, Archie? Ich habe alles im Kasten. Hi, Leutenient.«
»Was ist los, Risky?«
Die Kamerafrau strahlte. Sie behauptet, noch nie zuvor einen Spitznamen gehabt zu haben, aber niemand wußte, ob sie scherzte oder nicht. Und obgleich die subversive Kampagne der Caballeros, sie aus ihrem Schneckenhaus herauszuholen, langsam Wirkung zeigte, konnten sie sie noch immer nicht einschätzen.
»Kein Untergrund-Schlägerwettkampf für Sie, Ms. Savage«, sagte Archie streng.
»Was?«
»Die capellanischen Schlägereien kommen nicht in Frage, junge Frau. Das ist kein Ort für eine wohlerzogene Person wie Sie.«
»Archie, wovon reden Sie? Haben Sie sich irgendwo den Kopf gestoßen?«
Cassie sah Lady K an. »Kann ich kurz draußen mit Ihnen reden, Kapitän?«
Kali nickte. Archie drehte sich um und sah betroffen aus, als sich die beiden Frauen erhoben. »Leutenient Suthorn! Müssen Sie so rasch fort? Ich würde Sie wirklich gern über Ihr mysteriöses Kommen und Gehen seit der Ankunft Ihres Regiments interviewen…«
Lady K warf ihm ein süßes Lächeln zu und tätschelte ihm die Wange. »Wenn sie jedem Holoreporter im Vereinigten Commonwealth davon erzählte, wäre es doch nicht mehr mysteriös, oder? Ziehen Sie kein Gesicht, Süßer. Wir sind gleich wieder da.«
»Cassie…«, stieß Archie hervor, aber sie war schon weg.
Der Jesuit legte ihm väterlich die Hand auf den Unterarm. »Hören Sie auf den Kapitän, mein Sohn, und bringen Sie Ihr Innerstes nicht in Aufruhr, wie es unsere Cowboybrüder so pittoresk ausdrücken würden.« Er sah den beiden nach, und auch er schien voller Bedauern. »Die beiden können Sie nicht festhalten.

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