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BattleTech 25: Die Kriegerkaste

BattleTech 25: Die Kriegerkaste

Titel: BattleTech 25: Die Kriegerkaste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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für eine Wettquote hätten wir auf Solaris wohl auf die Chance bekommen, daß ein exakter Doppelgänger Joshua Mariks im Davion-Friedenspark-Zoo auftaucht und von einem SkandalvidReporter entdeckt wird?«
    »Eine enorme Quote, und noch eine viel höhere, wenn sie wüßten, daß der echte Joshua tot ist und ein Double seinen Platz eingenommen hat.« Galen hob die Schultern. »Es sieht ganz nach einem dummen Zufall aus. Als das Kind die Mütze abnahm und die langen roten Haare über seine Schultern fielen, war es ziemlich offensichtlich, daß es sich nicht um Joshua handelte. Es waren die übergroßen Kleider, die das Mädchen trug, und die ungeschickte Art, wie es Make-up aufgetragen hatte, so daß seine Augen eingefallen wirkten.«
    Victor kam hinter dem wuchtigen Eichenholzschreibtisch hervor, der seinem Vater fast vierzig Jahre lang gute Dienste geleistet hatte. »Danke, daß du so schnell zur Stelle warst und die Geschichte gekippt hast. Und die Fortsetzung.«
    »Eins muß man dieser Schmuddelpresse lassen: Die Leute haben Phantasie. Statt die Geschichte ad acta zu legen, als klar wurde, daß Joshua nicht Joshua sein konnte, weil er eine sie war, fabrizierten sie: >Marik-Erbe heiratet nach Geschlechtsumwandlung Victor Davion<.« Galen kicherte. »Das wäre die Hochzeit des Jahrhunderts geworden.«
    Victors wütender Blick durchbohrte ihn. »Ich sehe nicht, was daran so komisch sein soll. Wir können es uns momentan nicht leisten, Aufmerksamkeit auf Joshua zu lenken.«
    »Ich weiß, Sir, und genau deshalb denke ich, daß wir die Sache zu unserem Vorteil ausnutzen können. Wir werden ein Video fabrizieren, auf dem Missy Cooper und Joshua einander begegnen. Das macht sie berühmt und zeigt aller Welt, daß es Joshua gutgeht. Ehrlich, die Leute wissen doch, daß sie den Skandalvids nichts glauben dürfen. Und wenn fragwürdige Geschichten über Joshua darin auftauchen, wird alles zweifelhaft, was sonst über ihn in Umlauf kommt.«
    »Ich wünschte, das gälte auch für Geschichten über mich und die Verschwörung hinter dem Tod meiner Mutter.« Victor rieb sich die Augen. Dann ließ er sich auf das Sofa neben dem Schreibtisch fallen. »Du weißt natürlich, daß ich Galen Cox habe umbringen lassen, um den Mord an meinem Vater hier in diesem Büro zu verschleiern.«
    Galen nickte und setzte sich auf einen Stuhl links neben Victor. »Ja, das habe ich auch gehört, und Sie wissen, ich denke, da ist nichts dran.«
    Victor konnte nicht anders, er mußte lachen. »Danke, mein Freund. Du rückst alles zurecht. Auch wenn wir in einer Welt leben, in der Schein zu Wirklichkeit werden kann, darf ich nicht vergessen, mich auf die Wirklichkeit zu konzentrieren. In diesem Sinne, was hast du wegen des Skandalvids unternommen?«
    »Mit dem Versuch, die Sache zu unterdrücken, würden wir ihr nur zusätzliches Gewicht geben, also habe ich allen Geheimdienstsekretariaten Material darüber geschickt, was geschehen ist, einschließlich Hintergrunddaten über diese Missy Cooper. Weiteres Material ist angekündigt. Tattier bringt die Cooper/Joshua-Geschichte nächste Woche als Tränendrücker. Unsere Leute bekommen das Material zwei Tage vorher und werden die örtlichen Medien ermuntern, eigene Doppelgängerwettbewerbe zu veranstalten.«
    Victor nickte. »Sehr gut. Wie hast du den Tattier dazu gebracht, die Geschichte umzuschreiben?«
Galen schluckte. »Mit dem Versprechen eines exklusiven Statements von Ihnen zur Ankündigung von Kai Allard-Liaos Verlobung. Ich habe die Tatsache betont, daß Sie während des Clankriegs auf Alyina und Twycross mit beiden Kontakt hatten. Nur fünf Minuten, nicht mehr.«
»Fünf Minuten zuviel, verdammt!« Victor ballte krampfhaft die Fäuste, dann zwang er die Finger auseinander und beruhigte sich. »Nein, warte, es muß sein. Du hattest ganz recht, es zu arrangieren. Katherine wäre dem Tattier gegenüber so freundlich, daß es der Redaktion schwerfiele, etwas gegen sie zu bringen. Ihr Material erreicht mehr Menschen als alles, was wir offiziell herausgeben. Es kann nicht schaden, wenn ich dabei etwas menschlicher rüberkomme.«
»Ich hatte gehofft, daß Sie es so sehen.«
»Dessen bin ich mir sicher, Jerrard.« Victor sah sich in dem holzgetäfelten Büro um und bemerkte, daß der Raum kleiner und kälter wirkte, seit er das Amt des Ersten Prinzen übernommen hatte. Während der Regierungszeit seines Vaters, in Victors Jugendjahren, war dies ein Ort der Macht gewesen, ein Ort, an dem Entscheidungen

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