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BattleTech 25: Die Kriegerkaste

BattleTech 25: Die Kriegerkaste

Titel: BattleTech 25: Die Kriegerkaste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Natürlich klingt das kalt und unpersönlich, so wie du es formulierst.«
»Larry, der Staat ist in aller Regel kalt und unpersönlich.«
»Ohne Zweifel, aber nur, wenn du den Staat als Institution siehst. Wir haben Prinz Victor beide kennengelernt. Er ist weder kalt noch abweisend.« Larrys Kriegshammer trat aus dem Hügelland des Manövergeländes auf den Stahlbetonplatz vor dem Mechhangar der Reservemiliz. »Für mich besteht der Staat aus allen Menschen und Orten, die ich kenne und liebe. Und wenn die Pflicht ruft, sie bis zum Tod zu verteidigen, bin ich bereit.«
»Du kannst leicht reden. Du bist nicht verheiratet.«
»Und du weigerst dich, mir die Visiphonnummer deiner besten Freundin zu geben. Wie kann ich sie mir da ansehen?«
»Larry, sie lebt glücklich mit einem von Georges Freunden zusammen.«
»Dann ruf ich eben an, wenn er nicht zu Hause ist.«
»Du bist unverbesserlich.«
Larry brachte seinen Kriegshammer in den vorbereiteten Wartungskokon. Er leitete die Stillegung ein und nahm den Gesprächsfaden wieder auf. »Ich denke, du wärst auch wieder draußen an der Front, Phoebe. Wenn es einen erst mal erwischt hat, gibt es kein Entkommen mehr.«
»Das habe ich auch mal geglaubt, Larry, aber inzwischen habe ich ein Gegengift gefunden.«
»Und das wäre?«
»Wahre Liebe. Liebe und Leben haben etwas an sich, was den Ausflügen in das Reich des Todes ihren Reiz nimmt.«
»Das heißt nicht, daß du nicht dabei wärst, Phoebe«, meinte Larry und schnallte sich los. »Jetzt, wo du George hast, hast du noch etwas, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Es gibt keinen besseren Grund zu kämpfen, als seine Familie zu beschützen.«
»Es sind schon Kriege um weniger geführt worden.«
»Und es werden auch noch Kriege um weniger geführt werden.« Larry löste den Kinngurt des Neurohelms. »Aber wenn wir Glück haben, erleben wir es nicht mehr.«

    Palast des Marik, Atreus
Marik-Commonwealth, Liga Freier Welten
    Thomas Marik fühlte sich leer. Wie eine hohle Terracottafigur. Zerbrechlich. Als müsse er beim nächsten Atemzug in tausend Stücke
    zerspringen. Alles in ihm war aus den Ankerungen gerissen und in das schwarze Loch der Angst und Verzweiflung gestürzt, das unmittelbar unter seinem Herzen saß.
    Er fühlte nicht einmal mehr den Schmerz.
    Er stand allein auf dem Balkon. Es war nicht nötig, ein zweites Mal auf das Blatt Papier zu blicken, das Präzentor Malcolm ihm gebracht hatte. Die Nachricht war ebenso einfach und aussagekräftig wie knapp: Keine Übereinstimmung.
    Mein Sohn ist tot, und Victor Davion ist sein Mörder.
    Als sich diese Worte in seinen Gedanken zu einem Satz formten, kämpfte sein Verstand gegen das Urteil an. Er wußte ebensogut wie jeder andere, daß Joshua schon so gut wie tot gewesen war, als die Ärzte bei ihm Leukämie festgestellt hatten. Es war reine Verzweiflung gewesen, die ihn Hanse Davions Angebot einer Behandlung im New Avalon-Institut der Wissenschaften hatte annehmen lassen. Er hatte nach einem Strohhalm gegriffen.
    Sophina hatte Thomas gedrängt, ein zweites Kind zu zeugen, das Joshua als Spender für eine Knochenmarktransplantation dienen konnte, aber er hatte sich geweigert. Sein Vater, Janos Marik, hatte zehn Kinder gehabt. Zwei davon waren im Alter von zwölf beziehungsweise acht Jahren an Leukämie gestorben. Vier weitere waren in den internen Rebellionen und Bürgerkriegen ums Leben gekommen, die in der Liga Freier Welten an der Tagesordnung waren. Nur Thomas, sein Bruder Paul und seine Schwestern Theresa und Kristen waren am Leben geblieben. Die Schwierigkeiten hatten erst 3036 ein Ende gefunden, als Thomas vor einem schockierten Parlament erschienen und offenbart hatte, daß er das Bombenattentat überlebt hatte, dem anderthalb Jahre zuvor sein Vater und Bruder zum Opfer gefallen waren. Janos Mariks Familie hatte bewiesen, daß große Familien und ihre Rivalitäten zwischen den Geschwistern erhebliche Probleme mit sich brachten.
    Er hatte Angst davor gehabt, Joshua einen Bruder oder eine Schwester zu schenken. Wäre das Kind dann als Spender nicht geeignet gewesen, hätte es sein Leben lang unter dem Schatten gestanden, bei der Aufgabe, für die es gezeugt worden war, versagt zu haben.
    Die Alternative dazu, ein Kind, dessen Knochenmark sich für eine Transplantation geeignet hätte, wäre noch schlimmer gewesen. Wenn in diesem Kind auch nur eine Spur von Stolz oder Ehrgeiz gewesen wäre – und welches Kind, das allein durch seine Existenz das Leben seines älteren

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