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BattleTech 25: Die Kriegerkaste

BattleTech 25: Die Kriegerkaste

Titel: BattleTech 25: Die Kriegerkaste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Bruders retten würde, könnte davon frei sein -, hätte es Joshua um das Thronfolgerecht beneidet. Wenn dann der Blutkrebs wieder aktiv geworden wäre, hätte das Kind sich geweigert, seinem Bruder ein weiteres Mal Knochenmark zu spenden, um ihm die Chance auf den Thron des Generalhauptmanns zu nehmen? Isis hatte so reagiert, als er sie darum bat, hatte Thomas ins Gesicht gelacht, als er sich in die absurde Lage gedrängt sah, seiner möglichen Thronfolgerin mit Bestrafung zu drohen, wenn sie dem Noch-Thronfolger nicht half.
    Und jetzt ist sie meine Erbin und im Banne Sun-Tzu Liaos. Thomas wußte, er hatte noch eine andere Wahl: Paul, Theresa, Kristen oder eines ihrer Kinder, aber keiner von ihnen teilte seine Ziele. Sollte er vorgeben, einen von ihnen zu favorisieren – etwa Pauls Tochter Corinne -, konnte das Sun-Tzu Liao verunsichern, aber die Situation hatte sich zu weit entwickelt, um Thomas noch solche Spielchen zu gestatten, sosehr es ihm auch Vergnügen bereitet hätte, SunTzu angst zu machen.
Victor Davion hat meinen Sohn nicht umgebracht, aber er hat ihm einen würdevollen Tod verweigert, wie Joshua ihn hier gestorben wäre. Diese Handlungsweise, dieser Austausch meines toten Sohnes gegen einen Doppelgänger, ist mehr als nur barbarisch. Es ist eine profane Verhöhnung meines Sohnes und seines Lebens. Dafür wird Victor bezahlen, teuer bezahlen.
Stückchenweise gewann ein Plan in der Leere seiner Seele Gestalt. Jedes seiner Elemente war eine hauchdünne Membran, die in Thomas' Innerem wuchs und sich mit anderen zu einem dreidimensionalen Spinnengewebe zusammenschloß. Einzeln zu zart, um dem geringsten Druck zu widerstehen, stützten die Elemente sich gegenseitig und bauten ein stabiles Gerüst, auf dem Thomas seine Vision der Zukunft errichten konnte.
Hinter ihm räusperte sich Präzentor Malcolm, der wie ein Schatten im Eingang des Büros stand. Das Geräusch irritierte Thomas so ungeheuer, daß er herumfahren und den Mann erwürgen wollte, aber damit hätte er das zarte Gewebe zerfetzt, das in seinem Innern wuchs.
»Wenn Ihr gestattet, Generalhauptmann, möchte ich meiner Trauer über den Verlust Eures Sohnes Ausdruck verleihen.«
»Danke«, antwortete Thomas leise.
»Erlaubt mir auch festzustellen, daß ich bereitstehe, Eure Befehle weiterzuleiten, die den boshaften Zwerg auf dem Thron des Vereinigten Commonwealth seiner gerechten Strafe zuführen werden.«
Thomas hob den Kopf, sah Malcolm jedoch noch immer nicht an. »Du meinst, ich sollte mich an Victor Davion rächen?«
»Es gibt eine Redewendung – >Rache triumphiert über den Tod<.«
Der Generalhauptmann drehte sich langsam und mit eingezogenem Kopf um. »Du bist ein Narr, Malcolm.«
»Verzeihung, Sir?«
»Weißt du, wen du da zitierst?«
»Den Seligen Blake.«
Thomas winkte verärgert ab. »Dieses Zitat stammt von Francis Bacon, und du benutzt es falsch und aus dem Zusammenhang gerissen. Es ist falsch. Du hast unrecht.«
Die braunen Pupillen des Präzentors zogen sich verschreckt zusammen, als er vor Thomas' Zorn zurückwich. »Ich – ich wollte Euch nicht beleidigen«, stotterte er.
»Nein, nein, natürlich wolltest du das nicht, aber du hast es getan. Wenn du weißt, was diese Botschaft enthält, hast du auch die Botschaften gelesen, die ich abgeschickt habe. Wie viele andere wissen, was ich abgeschickt und was ich als Antwort erhalten habe?«
Malcolm zögerte. »Das sind Dinge, die ich nicht…«
»Preisgeben kannst? Mir nicht sagen kannst? Ich bin Thomas Marik, Präzentor. Ich bin der Mann, den Präzentor Blane als ComStars Exil-Primus ins Gespräch gebracht hat. Vor anderen kannst du Geheimnisse haben, Malcolm, aber ganz sicher nicht vor mir!« Thomas reckte sich zu seiner vollen, beeindruckenden Größe auf. »Es handelt sich hier nicht um Informationen, die ich zu meiner eigenen Befriedigung verlange, sondern um wichtige Informationen, die ich haben muß. Ich weiß nicht, wie weit diese Geschichte bereits nach draußen gedrungen ist oder wie wahrscheinlich ein Sicherheitsleck ist. Ohne dieses Wissen kann ich mich nicht darauf vorbereiten, das üble Spiel heimzuzahlen, das mit meinem Sohn getrieben wurde.«
»Aber Ihr habt gerade noch erklärt, ich sei ein Narr zu glauben, daß Ihr euch an Victor Davion rächen würdet.«
»Und das warst du auch.« Thomas breitete vor dem Nachthimmel mit seinen Milliarden Sternen und Planeten, zu denen auch die des Vereinigten Commonwealth gehörten, die Arme aus. »Es war nicht Victor, der meinem Sohn

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