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BattleTech 25: Die Kriegerkaste

BattleTech 25: Die Kriegerkaste

Titel: BattleTech 25: Die Kriegerkaste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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sie vergöttert hatten. Nach Melissas Tod hatten sie ihre Verehrung auf Katrina übertragen, und das war Grund genug, sie zu halten. Caph trieb regen Handel mit beiden Systemen, so daß auch diese Welt in das Paket geschnürt wurde.
    Allerdings benötigte Katrina eine militärische Kontrolle dieser Welten, um sie unter ihrer Herrschaft halten zu können, wenn sie erst einmal der Kontrolle ihres Bruders entrungen waren. Zwischen Victor und ihren drei Systemen lag Northwind, Heimatwelt der gefürchteten Northwind Highlanders und seit langem heißumkämpft. Wenn sie diese unter ihre Kontrolle bringen konnte und im Anschluß daran die verschiedenen Highlandereinheiten von ihren Verpflichtungen auf anderen Planeten entband, so daß sie sich auf ihre Heimatwelt zurückziehen und um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern konnten, während Thomas und Victor ihre Streitigkeiten lösten, war Katrina deren Loyalität sicher. Die Northwind Highlanders würden ein schmerzhafter Stachel in Victors Fleisch sein, sollte ihr Bruder versuchen, sie zu maßregeln.
    Katrina erkannte, daß sie damit die ersten Schritte zur Auflösung der Allianz gehen würde, die mit der Hochzeit ihrer Eltern geschlossen worden war. Einen Augenblick lang erfüllte sie diese Vorstellung mit Angst, aber dann wurde ihr klar, daß der Bruch unaufhaltsam war. Genaugenommen hatten das Lyranische Commonwealth und die Vereinigten Sonnen außer ihren Feinden nie auch nur die geringste Gemeinsamkeit gehabt. Im Grunde hatte Katrina schon lange gewußt, daß der Bruch zwischen den beiden Hälften der Allianz unausweichlich war, und hatte sich deswegen als Schlichterin und Friedensstifterin hervorgetan. Victors Aktionen spalteten das Reich, und damit gab er ihr jedesmal von neuem die Gelegenheit, die Wunden zu heilen und an Einfluß zu gewinnen.
    Dieser Schachzug würde eine weitere Variante dieses Themas werden, wenn auch eine recht riskante. Sollte es Thomas und Victor gelingen, den Streit am Verhandlungstisch beizulegen, konnte ihr Bruder sein Militär einsetzen, um sie in die Knie zu zwingen. Er hatte zwar die meisten Davion-loyalen Einheiten aus ihren lyranischen Provinzen abgezogen, aber trotzdem blieben ihm genug Truppen, um ihr das Leben schwerzumachen. Eine solche Taktik drohte, die SkyeSeparatisten wieder aufzuscheuchen, und konnte sie vor das Dilemma stellen, den Aufstand niederwerfen zu müssen, wenn ihr Reich überleben sollte.
    Victors Achillesferse waren die Sprungschiffe. Als ihr Vater 3028 in der Konföderation Capella eingefallen war, hatte er mehr als achtzig Prozent aller Sprungschiffe der Vereinigten Sonnen für die Invasion in Dienst gepreßt. Das hatte zum Kollaps des interstellaren Handels geführt, aber nur so war die Invasion zu bewerkstelligen gewesen. Wenn Katrina Schiffe aus dem Raumsektor ihres Bruders abzog, erschwerte sie ihm ein militärisches Vorgehen gegen sie. Und zusätzlich zu der Tatsache, daß sie Victor nicht zur Verfügung standen, würden ihr dieselben Sprungschiffe gestatten, Verteidigungseinheiten gegen ihn in Marsch zu setzen.
    Katrina wußte natürlich nur zu gut, daß sie nicht nur Victors militärische Planung in Betracht zu ziehen hatte. Thomas' Botschaft hatte das überdeutlich gemacht. Falls sie sich auf Victors Seite schlug, war auch der lyranische Raum in Gefahr. Thomas konnte sich dazu entschließen, die Skye-Rebellion neu anzufachen, indem er den Separatisten mit Geld und Material unter die Arme griff, und die Mark Skye als Sperriegel zu benutzen, um eine militärische Unterstützung aus dem Davion-Raum gegen eine Invasion aus den Freien Welten zu verhindern. Verhielt sie sich Thomas gegenüber jedoch neutral und es kam zum Krieg mit Victor, würde dieser Kampf die volle Aufmerksamkeit ihres Bruders beanspruchen, so daß sie freie Hand für ihre eigenen Pläne bekam.
    In letzter Instanz wollte Katrina das Beste für ihr Volk. Sie wußte, Thomas wäre äußerst überrascht gewesen, hätte er ihre wahre Meinung zu Victors Einsatz eines Doppelgängers gekannt. Natürlich entsetzte sie sein Vorgehen, aber nicht, weil es grausam war, Joshuas Tod vor dessen Vater geheimzuhalten. Viel schlimmer war in ihren Augen, welch monumentale Dummheit Victor völlig sinnlos begangen hatte. Hätte er Joshuas Tod einfach bekanntgegeben, hätte Thomas möglicherweise früher oder später auch einen Versuch unternommen, die ehemaligen Ligasysteme zurückzugewinnen, aber seine Forderungen wären viel bescheidener ausgefallen und die

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