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BattleTech 25: Die Kriegerkaste

BattleTech 25: Die Kriegerkaste

Titel: BattleTech 25: Die Kriegerkaste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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lange genug, um sie friedlich ins Nichts sinken zu lassen.

    Tamar
Wolfsclan-Besatzungszone

    Phelan Ward nickte Khan Elias Crichell zu. »Hier entlang, Khan Elias. Das ist der Weg zum Holotank.« Phelan unternahm keinen Versuch, die Verachtung in seiner Stimme zu verbergen. Er wollte den Jadefalken-Khan ärgern. Die wütende Falte über der Nasenwurzel seines Gegenübers betrachtete er als erste gewonnene Schlacht in einem langen Krieg.
    Phelan führte Crichell durch das Labyrinth der von den Alpha- und Beta-Galaxien des Wolfsclans gemeinsam genutzten Büroräume. Über den Büros lag ein ominöses Schweigen. Kaffeetassen standen dampfend auf den Schreibtischen, und der Wasserspiegel in den Spenderflaschen wogte, als hätten sich Geister an den Geräten bedient. Der ganze Komplex schien hastig evakuiert, als habe es einen Feueralarm gegeben, aber die gespenstische Stille schloß diese Erklärung aus.
    Aus dem Augenwinkel konnte Phelan Crichell unruhig werden sehen. Der Jadefalken-Khan hatte die Kommandozentrale der Wölfe schon früher besucht und wußte genau, wo der Holotank stand. Und er wußte, daß sie sich nicht auf dem Weg dorthin befanden. Im Gegenteil, sie entfernten sich davon, bewegten sich auf die Rückseite des Gebäudes und die riesigen Mechhangars zu. Ohne Zweifel fragte Crichell sich, ob er in einen Hinterhalt geführt wurde, der ihn das Leben kosten würde.
    Als sie schließlich die rotlackierte Brandschutztür zum Hangar erreichten, winkte Phelan Crichell durch. Die kühle Luft des klimakontrollierten Bürotrakts wich der schwülen Hitze des Hangargebäudes, aber Crichell schwitzte schon, bevor er durch die Tür trat. Phelan folgte ihm dicht auf den Fersen und stieß ihn mit dem Körper weiter, bevor er die Tür hinter sich ins Schloß zog.
    »Nach dir, mein Khan.«
    Crichell starrte auf die rauchfarbenen Luzitwände des Holotanks, die in einem weiten Oval auf dem Stahlbeton des Hangarbodens aufgebaut waren. Die über den Rand des Holotanks laufenden Lichter
    zeigten an, daß er betriebsbereit war, aber von ihrer Position aus war sein Inneres nicht zu sehen. An einem Ende bot sich eine Lücke zwischen zwei Wänden als Eingang an, aber Crichell tat keinen Schritt in diese Richtung.
    Es gab keine physische Barriere, die den Jadefalken daran hinderte, die kurze Distanz zum Holotank zu überbrücken, aber Phelan wußte, daß schon ein Schritt in diese Richtung den Besucher eine ungeheure Überwindung kosten würde. Entlang des Weges, auf dem Boden ebenso wie auf den Metallstegen in verschiedenen Höhen und auf allen übrigen möglichen Plätzen im Hangar standen Mitglieder des Wolfsclans und starrten Crichell stumm und haßerfüllt an. Sie beobachteten ihn mit der Verachtung und Resignation professioneller Krieger für jemand, der sich kopfüber in einen sinnlosen Krieg stürzt. Und an vorderster Stelle neben dem Eingang zum Holotank stand herausfordernd Natascha Kerensky.
    Phelan blieb hinter Crichell stehen, bis er den Schweiß über dessen Nacken perlen sah, dann nickte er. Wie ein Mann wandten sich alle Wölfe – mit Ausnahme Nataschas – von dem Jadefalken ab. Niemand sagte etwas, aber abrupt zerriß die Geräuschkulisse der Gefechtsvorbereitungen durch die Krieger die drohende Stille. Phelan trat hinter Crichell vor und winkte ihn weiter.
    Nach kurzem Zögern ging der Jadefalken-Khan auf den Holotank zu. Als er bei Natascha ankam, wurde er etwas langsamer.
    »Eine solche Theatralik hätte die alte Natascha Kerensky nicht nötig gehabt.«
Nataschas Augen funkelten, aber sie beherrschte sich. »Du bist nur deshalb noch am Leben, Elias, weil die alte Natascha Kerensky die Innere Sphäre unsicher machte, bevor du auch nur das Innere eines Mechs sehen durftest. Wäre ich bei den Wölfen geblieben, hätte nicht einmal ein Freigeborener zugegeben, von deinem Blut zu sein.«
Sie drehte sich um und marschierte ins Innere des Holotanks. Crichell erstarrte, eine Erwiderung auf den Lippen. Phelan winkte ihn erneut weiter und trat im Inneren des Holotanks an Nataschas Seite.
Crichell starrte zu dem Mann in der Mitte des Holotanks, dann wandte er sich an Natascha. »Was soll das? Ein Khan verhandelt nur mit seinesgleichen.«
Die Schwarze Witwe fletschte die Zähne. »Wie schön für dich, daß Ulric bereit ist, sich auf deine Stufe herabzulassen. Er spricht für mich und die Wölfe.«
Ulric ließ Crichell keine weitere Chance zu protestieren. »Ich habe mir die Daten angesehen, die du uns über die Welt

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