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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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ihr schwer, die Wahrheit zu leugnen.
»Aber du bist tot, Aidan. Du bist bei den Kämpfen auf Tukayyid gefallen.«
»Das ist korrekt. Und jetzt mußt du gegen mich kämpfen.«
»Ich weigere mich.«
»Dann hast du versagt. Wieder einmal. Du verlierst, Widerling.«
»Du hast mich nie Widerling genannt. Das war Barnak.«
Einen Augenblick sieht Aidan wie Barnak aus, dann ist er wieder Aidan.
»Dann kämpfe ich gegen dich«, erklärt sie.
Ein Sturmgewehr steigt von unten herauf, und sie packt es. Sie springt von der Mechhalde und marschiert auf Aidan zu. Als sie sich ihm nähert, verändert er sich. Seine Haut wird grau und metallisch. Seine Augen verlieren ihre Freundlichkeit und werden hart, metallisch. Sein Gesicht wird kantig, metallisch. Er wächst in die Höhe und in die Breite. Schnell ragt er hoch über sie auf, ein BattleMech, voll bewaffnet. Er ist zu dem Waldwolf geworden, in dem er starb. Alle seine Geschütze sind auf sie gerichtet.
»Das ist nicht fair. Ich habe nur dieses Gewehr.«
»Das ist ein Gestampfe, Joanna. Nichts ist fair.«
»Ich weiß – das ist das Wesen der Clans. Und bin ich etwa nicht diejenige, die dir das alles eingedrillt hat?«
Sie hebt das Gewehr und feuert. Tief aus dem Innern des Waldwolf, der Aidan ist, hört sie ihn sagen: »Es tut mir leid, Joanna.« Dann feuert er seine Waffen in voller Breitseite auf sie ab. Jeder direkte Treffer treibt sie weiter nach hinten. Er hebt einen der enormen Füße seines Mechs. Der Fuß wird zu einer dunklen Wolke, die den Himmel über ihr verschluckt, bis Joanna nichts mehr sieht außer dem gewaltigen Fuß, der sich direkt auf sie senkt, um sie wie ein Insekt zu zertreten, um…
Joanna wachte auf, in Schweiß gebadet. Einen Augenblick konnte sie nicht zwischen Schlaf und Wachsein unterscheiden. Ein riesiger BattleMech, der Aidan ähnelte, schien wie eine dunkle Nebelgestalt im sie umgebenden Dunst.
Sie war außerhalb ihres Quartiers, hatte ohne Decke auf dem Boden geschlafen, den Kopf auf einem Tornister. Wie war sie hierher gekommen? Hatte sie Stunden verloren oder nur zuviel getrunken und war eingeschlafen, wie es Betrunkene tun, abrupt und schamlos?
Übermäßiger Alkoholgenuß war unter ClanKriegern eher ungewöhnlich. Ihr Leben war extrem kontrolliert, und sie benutzten nur selten Stimulanzien. Immerhin hatten sie gelernt, daß es stimulierend genug war, ein Krieger zu sein. Trotzdem hatte Joanna im Laufe der Jahre eine Neigung für starken Wein und einen speziellen Clannerdrink namens Fusionsbrenner entwickelt. Trotz des Hämmerns in ihrem Schädel hätte sie jetzt einen davon gebrauchen können.
Als sie mühsam auf ihre Beine kam, die so steif waren, als hätte sie sich tatsächlich durch dichtes Unterholz gekämpft, dachte sie an die neuen MechKrieger, die endlich als Ersatz für die tapferen Krieger eingetroffen waren, die sie auf Tukayyid verloren hatten. Ihr glichen sie nicht, aber wer tat das schon? Viel ernster war: Sie glichen auch keinem anderen MechKrieger. Sie waren eine neue Art, unzufrieden mit dem Waffenstillstand, blutrünstig bei willkürlichen Überfällen, eigen in ihrem Verhalten.
Sie sahen schon aus wie ClanKrieger, aber sie waren anders, obgleich Joanna nicht exakt sagen konnte, worin sie sich denn nun unterschieden.
Ich hasse sie, dachte sie.
Aidan schien in ihre Gedanken einzudringen. Sie hörte seine Stimme. »Aber du haßt jeden, Joanna.«
Und beinahe hätte sie ihm laut geantwortet. »Fast jeden, ja.«
1
    Trainingszone West
Pattersen Sudeten
    Jadefalken-Besatzungszone
    1. Juli 3057

    »Was soll das heißen, sie woll'n nich' mit uns dienen?« fragte Joanna.
    Als sie die Frage stellte, weiteten sich ihre Augen, und ihre konstant verärgerte Miene wurde noch wilder. Ihre Augen waren beinahe farblos. Je nach Lichteinfall erschienen sie in einem extrem hellen Grau, einem Grau, das Vergleiche mit Artilleriegeschossen nahelegte.
    »Das soll heißen, daß sie nicht mit uns dienen wollen«, erwiderte Sterncommander Hengst lakonisch. »Außerdem, Sterncaptain Joanna, habe ich mich sprachlich einwandfrei ausgedrückt.« Sein angedeutetes Lächeln irritierte Joanna. Es trat in letzter Zeit immer öfter auf seine Lippen, da die Umstände seine skeptisch-amüsierte Weltsicht zu bestätigen schienen.
    »Das stimmt. Ich habe mich vulgär ausgedrückt. Ich brauchte das.
    Manchmal braucht man das.«
»He, du kennst mich. Ich werd' dir nich' widersprechen.« »Du – oh, ich verstehe. Hengst, dein Hang zum Sarkasmus ist maßlos

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