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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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überprüfte noch einmal die Nummer auf der metallenen Kennplatte. Sie war korrekt. Laut der Liste, die Joanna durchgesehen hatte, war das Jula Huddocks Nummer. Sie blickte noch einmal durch das Sichtfenster.
Die Leiche in diesem Tank war eindeutig als Sterncommander Jula Huddock gekennzeichnet, Heldin des Olalla-Scharmützels.
Dabei gab es nur ein Problem: Das war nicht Jula Huddock.

26
    Jadefalken-Lagerhalle 893, Dogg
Station Dogg, Jadefalken-Besatzungszone
    3. November 3057

    Nachdem sie noch einmal die Kennung überprüft und das beinahe charakterlose, glatte Gesicht der Leiche betrachtet hatte, die anstelle Jula Huddocks hier eingelagert war, bereitete sie sich darauf vor, wieder hinabzuklettern. Sie blickte nach unten und sah Karlac, die vorgab, die Lagertanks zu inspizieren und Daten einzutragen.
    Dann ließ sie den Blick über den Rest des Gangs schweifen, der inzwischen beinahe verlassen war. Ein mit einem Abzeichen gekennzeichneter Tech, wahrscheinlich ein Aufseher, kam schnell den Gang entlang. Er blieb bei einem anderen Tech stehen, der nach ein paar Worten seine Arbeit beendete und ging.
    Joanna beobachtete, wie der Aufseher immer näher kam, bis er Karlac fast erreicht hatte. Was würde er zu ihr sagen? Und würde Karlac richtig reagieren? Die Kriegerin war so in ihr Täuschungsmanöver vertieft, daß sie ihn überhaupt nicht kommen sah. Aber das war ganz gut so. Die Närrin hätte sonst mit einem hastigen, ängstlichen Blick nach oben Joannas Anwesenheit verraten können. Joanna wartete angespannt, was passieren würde, aber der Aufseher ging ohne einen Blick an Karlac vorüber, marschierte weiter den Gang hinab und verschwand um die Ecke.
    Sie kletterte weiter hinauf, bis sie nur noch ein, zwei Etagen von der Oberkante des Gerüsts entfernt war. Von hier aus konnte sie die gesamte Anlage überblicken. Joanna wollte wissen, ob man die umgebrachten Techs entdeckt und einen Alarm ausgelöst hatte.
    Aber in der gewaltigen Leichenhöhle schien alles seinen gewohnten Gang zu gehen, und das einzige, was sie hörte, war das rhythmische Klopfen, das ihr inzwischen furchtbar erschien. Wie zuvor waren einige Techs mit allem Anschein nach routinemäßigen Arbeiten zwischen den eingelagerten Körpern beschäftigt. Jenseits der Reihen mit den Regalgerüsten bemerkte Joanna einen weiteren Höhlenabschnitt. Sie sah einige verschlossene Türen, wahrscheinlich Büroräume. Eine Bewegung erregte ihre Aufmerksamkeit, und sie erkannte Bailly, der in Richtung der Büros ging.
    Joanna kletterte die Sprossen hinab. Sie kam langsamer voran, als ihr lieb war, weil sie die Sprossen mit den Füßen ertasten mußte. Sie wollte unbedingt herausfinden, was Bailly hier machte.
    »Karlac«, zischte sie, unten angekommen. Die Mech-Kriegerin zuckte zusammen und ließ beinahe das Klemmbrett fallen. Joanna winkte sie mit, auch wenn sie Karlac inzwischen als ziemlich nutzlos einschätzte.
    Sie ging bis zum Ende des Ganges und sah sich nach beiden Seiten um, ob irgendwelche Techs in der Nähe waren. Als sie niemanden sah, winkte sie Karlac schweigend weiter. Joanna wollte Bailly nicht verlieren, aber sie konnten es sich nicht leisten, durch unnötige Eile oder Aufgeregtheit Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sie kamen an einer Regalreihe nach der anderen vorbei, und plötzlich sandte das gespenstische Gefühl der Gegenwart so vieler toter Krieger einen Schauer durch Joanna. Die sterblichen Überreste eines Kriegers gehörten feuerbestattet, nicht wie Essiggurken eingelegt. Das war mehr als nur würdelos, es war beleidigend. Außerdem fand Joanna diese Erfahrung insgesamt höchst ominös. Wieder fragte sie sich, ob Karlacs Ängste und Fantasien etwa ansteckend waren.
    Sie zog die Pistole und bedeutete Karlac, es ihr gleichzutun. Es ging ihr nicht darum, sich gegen die Geister von Jadefalken-Kriegern verteidigen zu können, die möglicherweise hier herumspukten. Sie wollte einen Spion dingfest machen, einen Eindringling aus dem Wolfsclan, der hier so unerwünscht war wie ein streunender Hund. Dort vorn, nur wenige Schritte vor ihnen, war das Stück Dreck, das sich Bailly nannte.
    Er war in Richtung der Büros unterwegs und kehrte ihnen den Rücken zu. Joanna duckte sich in den nächsten Gang und winkte Karlac zu sich. »Das ist Bailly«, stellte sie leise fest.
    »Aber er ist wie ein Tech gekleidet.«
»Ich weiß, ich weiß. Ich habe dir doch erzählt, daß ich ihn letzte Nacht hier gesehen habe, nachdem du gegangen warst. Er ging in der

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