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BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

Titel: BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald G. Phillips
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Schulter montierten Autokanone. Die meisten Granaten gingen nur Meter vorbei, aber ein Teil traf den linken Fuß ihres Mechs und zertrümmerte den Knöchelaktivator. Dawn blieb in Position.
Die Überlebenden müssen den Abzug schaffen. Wieder fühlte sie die Wut in sich aufsteigen. Hier sterbe ich.
Auch wenn der Überfall gescheitert war, konnte sie vielleicht noch Ehre erlangen, indem sie ihr Leben opferte. Vielleicht genug, um dafür zu sorgen, daß ihre Asche in die Nährlösung gemischt wurde, die in den Genlabors des Clans bei der Aufzucht einer neuen Kriegergeneration verwendet wurde.
Aber das Schicksal wollte es anders. Unerklärlicherweise drehten die Angreifer von den abmarschierenden Stahlvipern weg und zogen ab, bewegten sich zur abgelegenen Flanke der anrückenden Lyranischen Garde. Als sie ihre Gegner davonmarschieren sah, machte Dawns Wut abrupt einem beinahe unerträglichen Entsetzen Platz. Sie hatte versagt. Über die Hälfte ihres Trinärsterns war gefallen. Es schien beinahe, daß der Geist von Tukayyid sich aus dem Grab erhoben und im drückend heißen Cockpit der Armbrust seine eisigen Arme um sie geschlungen hatte.
Zurück auf Jabuka würde Sterncolonel Brett Andrews weder nach einer Erklärung fragen noch eine akzeptieren. Erklärungen waren nur Worte. Worte konnten die Krieger nicht zurückbringen, die unter ihrem Befehl gestorben waren. Worte konnten diese Schande nicht wegwaschen.
Dawn hatte ihre Befehle erhalten, und sie hatte versagt. Nun blieb ihr nichts, als zu ihrem Kommandeur zurückzukehren, zu ihren Kameraden, zu ihrer erneuten Schande.
4
    Schädelhöhle, New St. Andrews
Peripherie, randwärts der Circinusföderation
    13. April 3057

    Als Captain Kemper Varas die kleine Nische betrat, blickte der kahl werdende Mann abrupt von seinem Schreibtisch auf. Varas behielt ihn genau im Auge. Er wußte, sein Gegenüber neigte zu Wutanfällen, wenn er sich provoziert fühlte – ob eine tatsächliche Provokation vorlag oder nicht. Die Ironie der Situation, gerade ihn hier in einer vor Jahrhunderten angelegten Sternenbund-Basis an einem Schreibtisch sitzen zu sehen, entging dem Captain keineswegs.
    »Ich grüße Euch, mein Lord«, begann Varas und verneigte sich leicht. Der Mann nickte und deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Varas nahm Platz, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Sein Gegenüber trug wie immer eine Rüstung. Varas wartete, bis er angesprochen wurde, weniger aus Vorsicht als aus Verschlagenheit. Er wußte, wenn er nur Geduld bewahrte und auf den richtigen Zeitpunkt wartete, konnte all dies eines Tages ihm gehören.
    »Wie ist der Zustand unserer Einheiten?« fragte der Mann, lehnte sich zurück und legte die Fingerspitzen aufeinander.
»Die Truppen, die Shiro III angegriffen haben, sind an den vorbestimmten Koordinaten eingetroffen und melden guten Zustand bei minimalen Verlusten. Die geschätzte Reparaturzeit beträgt eine Woche. Unser Überfall auf Valexa hat die 6. Crucis-Lancers völlig überraschend und unvorbereitet getroffen. Die Lancers sind angeschlagen, und die Nachricht von der Beteiligung der Ritter der Inneren Sphäre beginnt sich auszubreiten. Wir haben drei Mechs und MechKrieger verloren, aber es wurden keine geborgen oder gefangengenommen.«
Sein rundgesichtiges Gegenüber zeigte kaum eine Reaktion auf die Nachricht der Todesfälle. Wenn überhaupt, so wirkte er zufrieden.
»Sie sind für eine gute Sache gestorben«, meinte er. »Eine Sache von so gewaltiger Größe, daß ihr Tod sie im neuen Reich, das ich errichten werde, unsterblich machen wird. Aber was ist mit Cumbres, Captain? Hat die 24. Lyranische Garde meinen Zorn zu spüren bekommen?« Seine Stimme war von Erregung gezeichnet, als ginge es für ihn nur um ein Spiel, und nicht um Menschenleben.
Varas senkte den Blick und legte bewußt eine Pause ein, um seine Antwort zu unterstreichen. »Die Verluste der Cumbres-Operation belaufen sich auf eine komplette Lanze und Schäden bei beiden anderen Lanzen. Anscheinend tauchte gerade, als unsere Leute aus dem Hinterhalt zuschlagen wollten, eine Kompanie der Stahlvipern auf, die ebenfalls einen Überfall auf die 24. Lyranische Garde plante. Unsere Truppen hielten sich zurück und schlugen erst zu, nachdem die beiden anderen Seiten den Kampf aufgenommen hatten.«
»Dann haben wir die Clans angegriffen?«
»Ja, mein Lord.«
»Früher als ich geplant hatte, aber um so besser. Und hatten wir Erfolg?«
»Den hatten wir.«
Varas wußte, daß bei einer Operation

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