Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
Vom Netzwerk:
Guerilla-Sonderanfertigung. Die politische Situation auf Caledonia erschien noch immer so verflucht konfus, daß niemand sicher sein konnte, wer Freund und wer Feind war. Mit einer schnellen Aufwärtsbewegung machte sie die Doombud-LSR scharf.
    Ihr Blick wanderte auf dem Sichtschirm, der mit einer zu den Seiten wachsenden Komprimierung einen 360°-Rundumblick lieferte, nach links. Dort hatte Oberleutnant Anders' Lanze, die KampfLanze der 1. Kompanie, 3. Bataillon, in einer ungeraden Linie mit drei Maschinen Aufstellung genommen. Ihr Mech war der einzige Eins-Eins-Koloß, der bis jetzt ausgeschifft werden konnte. Der Oberst hatte seine Maschine noch nicht aus dem Hangar geholt, und Alex und Kommandanthauptmann McCall waren natürlich noch immer… irgendwo da draußen. Egal. Sie würde sich an die Eins-Drei halten, bis sie einen Flügelmann fand. Mechs, die allein operierten, selbst – oder besonders? – in Guerillagefechten gegen Bodentruppen, überlebten häufig nicht allzu lange.
    »Ah, Kampf Eins-Drei«, rief sie über die taktische Frequenz. Noch immer wurden sämtliche Kanäle gestört, aber bei Sichtverbindung und über kurze Distanz war es möglich, Stimmen in dem Rauschen zu verstehen. »DeVries hier, von Befehl Eins-Eins. Macht es euch was aus, wenn ich mich anhänge und eure Lanze komplett mache?« Kampflanze Eins-Drei fehlte ein Mech, seit sie vor wenigen Monaten auf Ueda Albrecht Weiss' Quasimodo verloren hatte.
    »Hallo, Caitlin«, antwortete ihr Lawrence Anders' Bariton durch das Zischen der Störsendungen. Sein Katapult, ein wuchtiger Fünfundsechzigtonner mit einem eleganten Zylinderrumpf auf großfüßigen Vogelbeinen hatte die Führung übernommen, unterstützt von Tom Vandermiers Quasimodo. »Willkommen an Bord. Halt dich an Sharon, wenn sie den Eindringling überprüft.«
    Sharon war die MechKriegerin Sharon Kilroy in ihrem alten, zerbeulten Verteidiger.
»He, Oberleutnant«, hörte sie Sharon Kilroys Stimme. »Ich orte feindliche Mechs, nördlich des Terminals.«
    »Auf meiner Ortung ist nichts zu sehen«, stellte Vandermier fest. »Kümmert euch nicht um die Miliz-Mechs«, meinte Anders. »Unsere Aufgabe ist im Moment, den Eindringling zu stellen. Sharon? Ihr steht günstiger. Wie wäre es, wenn ihr zwei näher ran geht und euch mal anseht, womit wir es zu tun haben.«
»Kampf Eins-Drei, hier Endeavour-Gefechtsleitstand. Vorsicht. Wir orten einen Laser auf dem Gebilde. Wahrscheinlich ist es eine improvisierte Distanzwaffe…«
»…aber es könnte auch der Zünder für eine Bombe sein«, vervollständigte Sharon den Satz. »Verstanden. Wir passen auf uns auf, Mama. Na dann, DeVries. Schauen wir uns die Kiste mal an.«
»Einverstanden.« Caitlin brachte ihren Greifen neben Kilroys etwas kleineren Verteidiger, und die beiden Mechs marschierten über den Stahlbeton auf den Agro-Mech zu.
    Grayson Death Carlyle erreichte den Mechhangar der Endeavour im Laufschritt. Statt auf den Lift zu warten, rutschte er das Geländer einer Treppe hinunter. Der gewaltige Hangar des Landungsschiffs war ein Labyrinth aus Mechteilen, zahlreichen Kränen und Laufstegen, und den riesigen, hoch aufragenden Kampfkolossen selbst, halb im Schatten verborgen, die hier und da aufblinkten, wenn sie vom Licht der in den Schottwänden und auf den Laufstegen montierten Scheinwerfer gestreift wurden. Auf dem Boden des Hangars machten die schnellen Elektrokarren, die lange, sich mit jeder Kurve windende Anhängerketten voller Raketenpacks und Autokanonenmagazine hinter sich herzogen, das Deck unsicher. Überall rannten Techs und Astechs scheinbar konfus zwischen den Maschinen umher, folgten jedoch einer peniblen Choreographie. Am anderen Ende des Hangars fiel blendend helles Tageslicht in die Halle, als ein Außentor sich öffnete. Ein Fallbeil trat in den Lift. Vor dem grellen Hintergrund wirkte der Mech wie ein Scherenschnitt.
    Graysons VTR-9K Victor war bereits aus dem Staukokon geholt worden und befand sich im Innern des Bereitschaftsgerüsts. Er stand leblos im Schatten, wie eine im Regal hängende Marionette, Schultern und Rumpf kraftlos nach vorne gebeugt, die Arme baumelnd. Der momentane Crewchef der Legion, OD3 Brunner, salutierte keck mit zwei Fingern, als Grayson zum Pilotenaufzug trottete und den Aufwärtsknopf drückte.
    »Er ist fertig zum Einsatz, Oberst!« rief Brunner Grayson hinterher. »Aber sehen Sie sich beim Springen vor. Ich mach mir immer noch Sorgen wegen der Stoßdämpfer in den Unterschenkeln!«
    Diese

Weitere Kostenlose Bücher