BattleTech 29: Pflichtübung
um mich herrum in Flammen aufgegangen ist!«
»Hauptsache, du funktionierst noch, Davis. Ich glaube kaum, daß ich ohne dich auskommen könnte. Willkommen daheim beim Grauen Tod!«
Vier Stunden später hatte der Graue Tod New Edinburgh, den Raumhafen und die Zufahrten zum Mount Alba und der Zitadelle völlig unter Kontrolle. Grayson kehrte auf die Endeavour zurück, wo er im kleinen Konferenzraum des Landungsschiffes Davis McCall endlich den Arm schüttelte und seinen Sohn in den Arm nahm.
»Daß ich froh bin, euch beide zu sehen, ist die Untertreibung des Jahres.« Beide wirkten verhärmt und ausgezehrt, und McCalls Arm steckte in einer Schlinge. »Was, zur Hölle, ist passiert, Davis?«
»Die Bastarrds haben mich angeschossen, Sairr«, erwiderte McCall mit ungewöhnlich dichtem Akzent. »Aberr's brraucht mehr als daß, um jemand wie mich unten zu halten.«
»Vor fünf Tagen habe ich… ein Vid von jemanden in einem Nighthawk -Anzug gesehen, der einem Victor das Knie weggesprengt hat und dann im Rückzug von Laserfeuer getroffen wurde. Warst du das?«
»Aye, Sir, das warr ich. Ich muß es leiderr zugeben. Ich scheine alt zu werrden, daß die Sassenachs mich so errwischen konnten.«
Grayson grinste. »Dachte ich mir doch, daß ich Ihren Kampfstil wiedererkannt hatte, Kommandanthauptmann. Na, ich bin froh, daß ihr durchgekommen seid, alle beide. Davis… ich muß mich bei dir entschuldigen. Ich hätte dich nie hierher schicken sollen. Nicht so, wie sich die Dinge entwickelt haben.«
»Eigentlich haben sie sich gut entwickelt, Herrr Oberrst. Wirr haben meinen Bruder aus drr' Ferrienwohnung des Verrwalterrs geholt, Alex und ich. Dadurrch bin ich nun mit einem Teil meinerr Familie wiederr einigerrmaßen verrsöhnt.«
»Wenigstens mit einem Teil von ihnen? Na, das sind doch gute Nachrichten.« Grayson wandte sich an seinen Sohn. »Alex? Du siehst… gut aus.« Er konnte den Unterschied nicht genau definieren, aber es gab ihn. Sein Sohn wirkte sicherer, selbstbewußter als er ihn in den letzten Monaten gesehen hatte.
Alex grinste. »Vielleicht habe ich jetzt ein paar Prioritäten richtig setzen gelernt.« Das Grinsen verblaßte, und er schüttelte den Kopf. »Hier geht etwas ganz Übles vor, Paps. Sie wollten den Grauen Tod hierherholen, und ich glaube, sie wollten uns gegen die einheimische Bevölkerung einsetzen, um sie willfährig zu machen.«
»Mehr als nur das«, bestätigte Grayson, dem nicht entgangen war, daß sein Sohn ›uns‹ gesagt hatte. »Heute nachmittag habe ich den direkten Befehl erhalten, die Stadt in Schutt und Asche zu legen und auf ihre Einwohner das Feuer zu eröffnen. Ich weiß nicht, was hier vorgeht, aber es sieht ganz danach aus, daß irgend jemand – Folker oder der Verwalter – der Legion ein Massaker anhängen wollte.«
»Eine Wiederrholung von Sirrius V«, meinte McCall und rieb sich mit der freien Hand das bärtige Kinn.
Grayson nickte. Vor Jahrzehnten hatte eine Fraktion Haus Mariks dafür gesorgt, daß die Legion ausgestoßen und als Bande von Kriegsverbrechern geächtet wurde, nachdem sie bei dem Versuch, die Heimatbasis der Einheit auf Helm in ihre Gewalt zu bringen, die Stadtkuppel von Tiantan auf Sirus zerstört hatte, einer Gifthölle von einem Planeten. Mit dem Erfolg machte man sich nur allzuoft auch Feinde, und waren diese mächtig und gierig genug, kannten sie keine Grenzen, wenn es darum ging, ihre Pläne durchzusetzen.
»Sirr«, fügte McCall hinzu, »ich glaube, daß diese Sache weit überr Willie hinausgeht. Folkerr ist ein billigerr Schlägerr, derr es – derr Himmel weiß wie – zu was gebrracht hat. Und Wilmarrth ist wahnsinnig.«
»Ist das eine klinische Analyse, Kommandanthauptmann?« »Beinahe. Derr Mann brringt zu seinem Verrgnügen Leute um und genießt seine Macht um derr Macht willen.«
»Das ließe sich auch über eine Menge MechKrieger sagen.« »Der Kommandhauptmann hat recht, Paps.« Alex beschrieb seinem Vater in knappen Worten und mit sichtbaren Schwierigkeiten, was er und McCall bei ihrem Besuch in der Zitadelle zwei Wochen zuvor gesehen hatten. »Er herrscht durch puren Terror und mit blutrünstiger Gedankenlosigkeit. Mein Eindruck war, daß alles, was man dieser Regierung an Effektivität überhaupt zugestehen kann, auf Folker zurückgeht, und daß dieser wiederum die Befehle eines Dritten ausführt.«
»Kannst du davon etwas beweisen? Daß er Befehle ausführt?«
Alex schüttelte den Kopf. »Nein, Sir, das kann ich nicht. Aber ich kann
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