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BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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die eingelagerte Munition in die Luft jagte. Das Feuerwerk ließ den ganzen Berghang aufleuchten, und von dem Turm blieb nur ein zerborstener Stumpf übrig.
    Während das Bombardement weiterging, marschierte Grayson in seinem Victor zur Brücke, hob das Gaussgeschütz und feuerte eine Kugel nach der anderen auf das riesige Tor ab. Die Geschosse besaßen keinen Sprengkopf, keine Explosivladung, aber die kinetische Energie der überschallschnellen Kugeln reichte aus, die enormen Torflügel auf ihren verbogenen Laufschienen einzudrücken, den massiven Duralluminiumstahl bis zur Weißglut aufzuheizen und eine Lawine von Steintrümmern von den Mauern links und rechts herabstürzen zu lassen. Die Laserbatterien auf dem Vorwerk waren zwei Wochen vorher von Alex und Davis ausgeschaltet und noch nicht repariert worden. Je näher Graysons Victor dem Tor kam, ohne in seinem Beschuß nachzulassen, desto weniger von den Verteidigungsstellungen rund um die Burg konnten ihn noch erfassen. Als der Victor die letzten Reste des Tors beiseite fegte, stürmte die mittelschwere Lanze der 2. Kompanie über die Brücke, an Graysons Mech vorbei, durch das offene Torhaus und in den Innenhof der Anlage.
    Eine Leuchtkugel schoß aus dem Hof in den Nachthimmel. Mit einem ohrenbetäubenden Tosen schossen die beiden Katapulte der FeuerLanze auf grellweißen Flammenstrahlen aus dem Wald empor und senkten sich wie zwei alptraumhafte Vögel auf die Zitadellenmauern. Noch immer zuckte Laserfeuer vom Bergfried herab, aber der Raketenhagel und der Beschuß aus dem Innenhof hatte diese Verteidigungslinie Wilmarths bis auf ein Minimum zusammenschrumpfen lassen. Und jetzt konnten die ArtillerieMechs die verbliebenen Batterien im Direktbeschuß angehen. Granate um Granate, Rakete um Rakete schoß durch die Nacht und traf in wilden, grellflackernden Detonationen ins Ziel. Donnernd hallte es von den Berghängen wider.
    Die letzte Angriffswelle bestand aus zwanzig Nighthawks, Kommandosoldaten, die sich schon früher in der Nacht in den Felsen und Klippen versteckt hatten. Nachdem die Mechs der Legion mit ihrem Frontalangriff die gesamten Verteidigungsanstrengungen der Festung auf sich gezogen hatten, flogen die Kröten auf ihren Sprungdüsen aus der Nacht herab, landeten auf dem Dach des Bergfrieds und schossen sich den Weg durch die verriegelten und bewachten Türen ins Innere frei. Da McCalls Verletzung ihn zwang, bei diesem Einsatz auszusetzen, führte Alex die Einheit an. Dank seiner Kenntnisse über die Festung – aus eigener Erfahrung und durch die Berichte der Schnitter – konnte er sein Team hinab ins Herz der Festung führen und das Hauptkontrollzentrum erobern.
    Danach löste sich die Schlacht in einer Abfolge kleinerer Scharmützel auf, als einzelne Widerstandsnester entdeckt und ausgehoben wurden. Dreißig weitere Gefangene wurden aus Wilmarths Verliesen befreit – ein Teil von ihnen war bei dem von Alex und McCall organisierten Ausbruch zurückgeblieben, und den Rest hatten die Bloodspillers bei der Demonstration des Vortages eingesammelt, bevor die Gray-Death-Mechs ihnen den Spaß verdarben.
    Von Wilmarth, Folker oder deren Stab war nichts zu finden. Die Verteidigung der Zitadelle hatte in der Hand von etwa zweihundert Bloodspiller-Infanteristen unter dem Befehl eines Captains gelegen, der bei den Kämpfen den Tod fand. Die Milizonäre, die vor dem Angriff der Legion kapitulierten, wußten nichts von den weiteren Plänen des Verwalters, und auch über die Ankunft der Landungsschiffe in Stirling hatte sie niemand informiert. Ihre Anführer hatten Stunden vor dem Angriff des Grauen Tods die Flucht ergriffen und es ihren Soldaten überlassen, die Festung ohne auch nur einen BattleMech als Unterstützung zu verteidigen.
    First Lieutenant Rodney Leitner hingegen erwies sich als eine wahre Goldmine von Informationen.
    Leitner war der Pilot der Wespe, die Grayson vor dem Raumhafen abschießen konnte. Nachdem man ihn bewußtlos aus dem engen Cockpit gezogen hatte, war er zunächst ins Krankenrevier der Endeavour und nach der Eroberung der Zitadelle zu den weit besseren medizinischen Einrichtungen dort gebracht worden. Wie sich herausstellte, war er nicht sonderlich schwer verletzt, allerdings weigerte er sich zunächst, irgend etwas auszusagen. Erst Hauptmann Längs ruhiges Versprechen, ihn als Kriegsverbrecher an die Bevölkerung Caledonias auszuliefern, wenn er nicht kooperierte, brach seinen Widerstand. Lang sicherte sich Leimers Mitarbeit

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