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BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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jetzt im Cockpit eines konföderierten Marodeur befand, hielt an und betrachtete das Gelände nach Norden hin. Von einem bewaldeten Hügel am nordöstlichen Horizont stiegen dichtgepackte Raketensalven auf. Ein schneller Blick auf die topographische Karte auf einem der Hilfsbildschirme zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht. In einer Ironie des Schicksals trug die Erhebung, von der aus der LSR-Beschuß ausging, den Namen Wolfs Hill. Es war eine niedriger, dichtbewaldeter Höhenzug im Rücken der Unionsstellungen. Auch von den Round Tops stürzten jetzt Raketen herab; dort oben mußten einige Schützen oder Apollos stehen, die ihre LSR in indirektem Beschuß durch das Baumdach feuerten.
Sollte er stoppen und gegen sie vorgehen? Oder weitermarschieren? Er hatte sich die Frage kaum gestellt, da hatte er sie auch schon beantwortet. Hätte er angehalten, um die Geschützstellungen auszuheben, die Jaime im Rücken der Union verstreut hatte, wäre er in kleinen Teilgefechten verzettelt worden, und seine Hauptstreitmacht hätte keine Chance gehabt, sich rechtzeitig wieder zu lösen. Wolf hätte dann seine Armee umkehren lassen und wäre aus allen Rohren feuernd auf den Cemetery Ridge zurückgekehrt. Er mußte in Bewegung bleiben und die Verluste durch den Feindbeschuß von beiden Seiten hinnehmen.
Sein Ziel hieß Cemetery Ridge und lag keine zwei Kilometer voraus. Simulierte Explosionen zuckten und donnerten links und rechts von ihm auf, und Grayson zog unwillkürlich den Kopf ein. Selbst bei einer Simulation konnte man die Erregung des Gefechts und der flüssigen Bewegungsabläufe auf den Bildschirmen nicht abschütteln, und beide Spieler zuckten zusammen und duckten sich, wenn ihnen ein Einschlag zu nahe kam. Eine weitere Rakete detonierte ganz in der Nähe, und diesmal flackerten rote Warnlämpchen auf der Primäranzeige auf: Sein Marodeur hatte schwere Schäden erlitten und humpelte nur noch. Der rechte Beinaktivator war praktisch ausgefallen.
Weiter! Weiter!
An den Trümmern des National Tower vorbei und die sanfte Steigung empor. Den computersimulierten Bildern zufolge, die er von den zurückgebliebenen Einheiten südlich von Gettysburg erhielt, waren Wolfs Truppen über das Tal ausgeschwärmt und tobten jetzt durch die Bäume auf dem Seminary Ridge. Die meisten von Graysons Maschinen an dieser Front waren auf der Flucht oder zerschossen, aber einige wenige nahmen den vorrückenden Gegner noch immer unter Feuer. Hatte Wolf noch nichts von der Bedrohung in seinem Rücken bemerkt? Die Konföderierten lagen seit Minuten unter Beschuß. Wolf mußte von ihnen wissen…
Ah! Jetzt drehten einige Unions-Mechs um, nahmen in einer nach Osten ausgerichteten Schlachtreihe Aufstellung. Aber ihre Bewegung war schwerfällig, langsam und erkennbar unkoordiniert. Es kostete Zeit, kostbare Zeit, die Stoßrichtung einer Armee um hundertachtzig Grad zu drehen, besonders, wenn sie voraus bereits Feindberührung hatte.
Am dritten Tag der historischen Schlacht hatte Lee – unfähig, die feindliche Flanke mit den Angriffen am zweiten Tag aufzurollen – ein Selbstmordunternehmen gestartet und runde zwölftausend Mann frischer Truppen in einem massierten Großangriff quer durch das offene Tal geschickt, einem Sturmangriff, der als Pickett's Charge in die Annalen der Kriegsführung einging. Diese Verzweiflungsaktion war von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Die Konföderierten wurden durch konzentriertes Feuer vom Kamm des Cemetery Ridge aus niedergemäht. Nur ein paar hundert Soldaten hatten es bis zu der Steinmauer geschafft, die von Norden nach Süden entlang des Ridge verlief, eine Stelle namens The Angle – und von denen, die über die Mauer gelangten, war nicht einer zurückgekehrt. Vielleicht sechzig Prozent der Männer bei diesem heldenhaften Sturmangriff wurden getötet, verwundet oder gefangen, und weniger als fünftausend Konföderierte waren schließlich unverletzt zu den eigenen Reihen zurückgekehrt.
Grayson hatte beabsichtigt, Lees Fehler zu vermeiden. Man stürmte niemals befestigte Feindstellungen, es sei denn, man verfügte mindestens über eine vierfache Übermacht, und selbst dann brauchte man noch einen verdammt guten Grund für ein derartiges Wagnis. Jetzt aber hatten das Schicksal und ihre jeweiligen Manöver beiden Kontrahenten einen faszinierenden Streich gespielt: Wolf, in der Rolle Meades, stürmte von Westen auf den Cemetery Ridge zu, so wie es Lee in der historischen Schlacht getan hatte.
Gleichzeitig

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