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BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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Woche in einem anderen Haus traf und seine Waffen in geheimen Lagern versteckte, die über das ganze Land verteilt waren. Viele der Veränderungen bei der Miliz waren von Wilmarth persönlich eingeführt worden. Man erzählte, daß er ursprünglich von Robinson stammte, einer heftig umkämpften Welt in den Davion-Distrikten des Vereinigten Commonwealth, und man nahm allgemein an, daß viele der Offiziere bei den Bloodspillers ebenfalls von dort stammten, alte Kumpane von ›Willie‹ waren, wie der Verwalter verächtlich genannt wurde.
Hinter Wilmarths psychotischem Verhalten steckte mehr, als man auf den ersten Blick sah, dachte Alex. Der Mann hatte zuviel Macht für einen so offensichtlich Geistesgestörten. Wer war der Drahtzieher hinter Caledonias Regierung… Folker? Das schien wenig wahrscheinlich, auch wenn der Mann Caledonias angeblichen Verwalter offensichtlich kontrollierte – oder zumindest führte. Es mußte noch jemand geben, der höher in dieser speziellen Regierungshierarchie angesiedelt war und die wirklichen Entscheidungen traf.
Was würde Paps wohl tun, wenn er hier wäre? Diese Frage hatte sich Alex in den vergangenen Stunden immer wieder gestellt. Was er und McCall vorhatten, war illegal – absolut und ohne jeden Zweifel ungesetzlich. Doch McCall hatte Alex' Zweifel mit einem Achselzucken quittiert. »Derr aufgeblasene Bastarrd hat sich selbst außerrhalb derr Gesetze gestellt, Alex«, hatte er gemeint. »Err bekommt nurr, was err verdient.«
Erstaunlicherweise machte Alex der Gedanke, wieder in den Kampf zu ziehen, überhaupt nichts aus. Er hätte erwartet, bei der Aussicht auf einen Kampf das große Zittern zu bekommen, aber in Wahrheit war er, seit er mit McCall auf Caledonia gelandet war, viel zu beschäftigt gewesen, um darüber nachzudenken.
Und jetzt war ganz sicher nicht die Zeit dafür. Das Unterholz vor ihnen lichtete sich. Sekunden später trat Alex wenige Meter vom Rand der Schlucht entfernt aus dem Wald. Direkt voraus, in etwa fünfzig Metern, erhoben sich die Mauern der Zitadelle glänzendschwarz auf dem jenseitigen Klippenrand. Die Brücke und die Straße zur Stadt lagen rechts von ihm. McCalls Nighthawk stand reglos zu seiner Linken, zwischen Laubwerk und verwittertem Fels kaum zu entdecken. Als er die oberen Bereiche der Zitadellmauern abtastete, sah Alex die Wärmesignaturen mehrerer Wachen, die entlang der Brustwehr patrouillierten.
McCall hob eine gepanzerte Hand und hielt den Daumen hoch. Alex erwiderte die Geste und ging in die Hocke. Er spannte die Oberschenkelmuskeln an und drückte einen Auslöser im linken Panzerhandschuh, der die Sprungsequenz initiierte. Dann stieß er sich ab. Die Sprungbewegung wurde durch die Elektronik des Anzugs in einen gewaltigen Satz verwandelt, der ihn über den Rand der Klippe trug. Einen Augenblick später flammten die Sprungdüsen auf und stießen mit lautem Kreischen superheiße Luft aus den Düsen zu beiden Seiten des Tornisters. Nur Sekunden danach hatte er auf der Mauer aufgesetzt und ließ sich, den Laser schußbereit, in die Hocke fallen. McCall landete zwanzig Meter entfernt auf der Mauerkrone und sprang leichtfüßig hinunter auf den Brustwehrgang.
Ohne Zweifel hatte der Lärm der Sprungdüsen die Wachen alarmiert, aber falls die Sicherheitssysteme der Zitadelle nicht erheblich besser waren, als Alex und McCall für realistisch hielten, hatte man sie wohl nicht gesehen. Gelbe Farbflecken bewegten sich durch Alex' Sichtfeld. Soldaten rannten über die Brustwehr auf ihre Position zu. Hastig sprang er hinab auf die Brustwehr und weiter auf einen tieferen Laufgang, der sich um den Innenhof zog. Die Lichter im Innern der Anlage warfen weiße Inseln auf das Pflaster, aber die Schatten auf den Brüstungen waren nachtschwarz und außer mit Infrarotgeräten undurchdringlich. »Was war das?« fragte jemand ganz in der Nähe. Alex' Außenmikros fingen jedes Wort ein. »He! Was geht da draußen vor?« »Ach, das war wahrscheinlich bloß der Wind«, antwortete eine zweite Stimme.
Sekunden später kamen die beiden Sprecher knappe zwei Meter an Alex vorbei, der sich an eine schwarze Stahlbetonmauer preßte. Keiner der beiden warf auch nur einen Blick in seine Richtung.
    Die hätten mich wahrscheinlich auch ohne Scoutanzug nicht gesehen, dachte Alex. Das grelle Licht im Innenhof mußte ihre Nachtsicht ruiniert haben.
    »Also dann, Alex«, flüsterte McCall über den Außenlautsprecher seines Anzugs. »Es wirrd Zeit, daß ich loslege.«
    »Roger«,

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