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BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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kurzläufigen Maschinenpistole -, riß den Abzug durch und feuerte aus nächster Nähe eine lange Garbe mitten in McCalls Brust. Der Kugelhagel warf den Söldner nach hinten, aber die Geschosse prallten singend in alle Richtungen von der Brustplatte ab. Er zog die Waffe herum, drückte aber nicht ab. Es war nicht notwendig. Sein Gegner war bereits von wenigstens einem Dutzend Querschlägern aus der eigenen Waffe getroffen worden. Noch immer den Abzug durchgedrückt haltend, brach er zusammen. Die letzten Kugeln des Magazins fraßen sich in die Korridordecke.
    McCall trat über die beiden blutüberströmten Leichen in einen weiten, runden Raum mit niedriger Decke und zahlreichen Türen. In der Mitte des Raums stand eine nicht ganz kreisförmige Konsole, in deren Mitte ein weiterer Soldat saß, ein Offizier der Bloodspillers, der jetzt aufsprang und nach der Waffe griff.
    »Lassen Sie's!« befahl McCall und richtete den Laser auf die Brust des Offiziers. Ein sanfter Fingerdruck löste den Laser mit Minimalenergie aus und zeichnete einen hellen blaugrünen Punkt auf das Brustbein des Mannes. »Ich brrauche nurr die Faust zu schließen, Lad, und du bist tot!«
    Der Offizier sah mit zitterndem Blick hinunter auf seine Brust und hob langsam die Hände über den Kopf. »Nicht schießen!« rief er. »Bitte!«
    Ohne den Laser vom Ziel zu nehmen, trat McCall näher und betrachtete die Konsole. Auf Dutzenden kleiner Monitore waren Männer und Frauen in steinernen Zellen zu sehen, allein oder in kleinen, zerzausten Grüppchen. »Aufmachen«, befahl McCall. »Laß sie frrei!«
    Der Mann gehorchte und drückte die Zentralfreigabe. Mit einem lauten Zischen öffneten sich alle Türen in den Wänden des Raumes. In einer plötzlichen Bewegung zuckte die Hand des Offiziers zur Laserpistole an seiner Hüfte, aber McCall war schneller. Der Mann schrie einmal kurz auf, dann fiel er zu Boden.
    »Rraus mit euch!« dröhnte der Caledonier über den Außenlautsprecher des Nighthawk, als sich zunächst keiner der Gefangenen herauswagte. »Ihrr seid frrei!«
    Als erste steckte eine Frau den Kopf aus der Tür. Einen Moment später traten zwei Männer unsicher aus ihrer Zelle, dicht gefolgt von drei weiteren.
    »Werr sind Sie?« wollte einer von ihnen wissen.
    »Unwichtig«, erwiderte McCall. »Hörrt mirr gut zu, Leute. Ich suche Angus McCall. Ist err hierr?«
    »Hierr bin ich«, sagte eine Stimme, und McCall drehte sich um. Sein Bruder war kaum wiederzuerkennen, eine verdreckte Vogelscheuche in zerrissenen weißen Lumpen und mit zerzaustem Bart. »DDavis? Bist du das in dem Ding?«
    »Aye, Angus. Was hast du nu wiederr angestellt, was dirr einen so lchen Ärrgerr eingebrracht hat?«
»Ich… ich trraue mein' Augen nicht!«
»Mutterr hat mich geschickt, dich zu holen, Angus«, meinte McCall. »Sie sagt, es wirrd Zeit, daß du heimkommst!«
»Da hast rrecht, Davis.«
Irgendwo weit über ihnen donnerte es.

    Alex mußte einen Weg finden, um sich und McCall ein paar kostbare Momente völliger Konfusion unter den Verteidigern der Zitadelle zu verschaffen, und wahrscheinlich hatte er ihn schon. Gleich hinter dem in den Innenhof ragenden Eingangsturm waren mehrere Reihen Kraftwagen und leichtgepanzerte Schweber abgestellt. Unter ihnen stand auch ein kleiner, silbriger Tanklaster. Alex konnte nicht sehen, was er geladen hatte, oder ob der Tankbehälter überhaupt etwas enthielt, aber Wasser gab es auf Caledon reichlich, also bestand die Ladung, wenn es eine gab, wahrscheinlich aus etwas ausgesprochen Unangenehmem. Und selbst wenn der Tank leer war, konnten verbliebene Dämpfe von Düsenbrennstoff oder explosiven Petroleumprodukten ihn unter den richtigen Umständen in eine enorme Bombe verwandeln.
    Er entschloß sich, für diese Umstände zu sorgen. Mit der linken Hand zog er eine Bündelhandgranate mit Zeitzünder von einem der Tragehaken des Anzugs. Mit einer Drehung stellte er den Zünder auf eine Minute ein. Der von der elektronisch gesteuerten Myomermuskulatur des Nighthawk verstärkte Wurf ließ den silbergrauen Zylinder achtzig Meter weit fliegen, bevor er die gegenüberliegende Mauer traf, von der Fahrerkabine eines Schwebetransporters abprallte und zehn Meter neben dem Tanker auf das Pflaster schlug.
    Noch bevor die Handgranate ausrollen konnte, war Alex bereits nach hinten in die tiefen Schatten der Zitadellenmauer zurückgewichen. Er duckte sich etwas, um die Deckung eines rostigen Pegasus-Schwebepanzers mit abblätternder Lackierung und

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