Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
Vom Netzwerk:
der Kasernentür. Sie waren bewaffnet, hielten ihre Gewehre aber in entspannter, unbesorgter Manier. Alex erschoß den rechten, aber der andere schrie auf und ließ sich brüllend zurück ins Gebäude fallen.
    Soviel zur Geheimhaltung.
Nun, allzuviel Hoffnung hatten sie sich ohnehin nicht gemacht. Die Verteidigungsanlagen der Zitadelle überwinden und längere Zeit unentdeckt bleiben zu können, schien angesichts der Anzahl von Soldaten und des Zivilpersonals, die hier ständig unterwegs waren, unrealistisch. Irgendwo tief im Innern des Zentralgebäudes schrillte ein Alarm, ein gellendes Kreischen, das in den Zähnen weh tat. Auf dem Eingangsturm rechts von Alex Position drehte mit mechanischem Knirschen ein Geschützturm, und die beiden Zwillings-AKs senkten sich in seine Richtung. Er feuerte seinen Laser, und ein blaugrüner Lichtimpuls peitschte durch das rechte Doppelgeschütz, schnitt einen Lauf komplett ab und kochte in einer Explosion heißen Dampfes einen faustgroßen Krater in den zweiten.
Aus den beiden verbliebenen Geschützen antwortete Kanonendonner. Einschläge zerschmetterten das Pflaster, auf dem Alex eben noch gestanden hatte – aber der war schon wieder abgesprungen und flog in die Nacht, während er eine neuerliche Lasersalve auf die Antennen der Zielerfassung an der Oberseite des Geschützturms abgab. Als er wieder aufkam, duckte er sich in Deckung und zog den ImperatorDelta-Autogranatwerfer vom Anzug. Er ließ die erste Mikrogranate, einen Explosivsprengsatz, in die Kammer fallen, wählte ein Ziel auf der anderen Seite des Hofs, und feuerte. Explosionen zerfetzten geparkte Wagen und Stapel mit Ausrüstungsbehältern.
Plötzlich hatte sich der Innenhof in eine von Rauchschwaden durchzogene und von Explosionen zerrissene Gefechtszone verwandelt. Unter dem gellenden Lärm der Alarmsirene erschienen von allen Seiten gepanzerte Soldaten. Im Burgfried öffneten sich unter dem höchsten seiner Türme die Haupttore eines Mechhangars, fünfzehn Meter hoch und aus solidem doppel-karbongehärtetem Stahl gegossen. In den Tiefen des dahinter auftauchenden Aufmarschtunnels flackerte ein rotes Blinklicht. Männer in leichtem Panzer oder Gefechtsmontur kamen die Stahlbetonrampe herauf ins Freie gerannt, wo sie in den Detonationen der Granaten schon Sekunden später tot zusammenbrachen.
Alex öffnete einen Funkkanal. »Schädel Eins hier Schädel Zwo. Hier draußen wird es langsam heiß. Hören Sie mich? Ende.«
Er erhielt keine Antwort außer einer Sturmgewehrsalve aus den Schatten auf der anderen Seite des Hofs. Alex visierte die Wärmesignatur des Schützen an und erwiderte das Feuer mit einem Laserstoß, der die ihre Deckung wechselnde Gestalt im Laufen niederstreckte.
»Schädel Eins! Schädel Eins! Hören Sie mich?«
Die Nacht war erfüllt von Feuer und Lärm, aber Davis McCall blieb stumm.
15
    Unter der Zitadelle, New Edinburgh, Caledonia
Mark Tamarind, Vereinigtes Commonwealth
    1. April 3057, 23:08 Uhr TNZ

    Davis McCall war trotz der leistungsstarken Empfangsgeräte seines Anzugs zu tief in den Kellergewölben des Bergfrieds, um eine Funknachricht empfangen zu können. Er hatte auch keine Schüsse gehört, wohl aber den Alarm, ein kreischendes Schrillen, das durch sämtliche Etagen des Gebäudes hallte.
    Er wich einer Gruppe von Soldaten aus, die er hinter einer Tür hörte. Mit einem Sprung senkrecht nach oben packte er mehrere Stromkabel und Leitungen, die unter der vier Meter hohen Steindecke verliefen, schlang die Beine um ein Bündel Wasserrohre und blieb regungslos hängen, während die Tür aufglitt und die Soldaten unter ihm durchstürmten, ihre Helme keine zwei Meter unter McCalls Schultern.
    Natürlich konnte er sie aus seiner Position nicht sehen, aber er erkannte an dem Lärm, den sie machten, wo sie waren – knallende Stiefel, klappernde Ausrüstung, nervöse Wortwechsel und schwerer Atem. Als wieder Stille herrschte, ließ McCall los und fiel leichtfüßig nach unten. Sein Gefechtspanzer verlor bereits im Fallen das surreale Tarnmuster aus Drähten, Röhren und Schatten, das er noch Sekunden zuvor gezeigt hatte. Der Caledonier gratulierte sich, daß er einer üblen Begegnung erfolgreich ausgewichen war, nahm das Lasergewehr von der Schulter, stieß die Tür auf und kollidierte fast mit zwei überraschten Nachzüglern.
    Instinktiv hob McCall das Gewehr und drückte ab. Ein greller, blaugrüner Lichtblitz beendete das Leben des ersten Soldaten.
    Sein Kamerad griff nach der Waffe – einer

Weitere Kostenlose Bücher