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BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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verschiedene Sorten Munition. McCall hatte zusätzlich eine Reihe Polydetalin-Bündelladungen mit Abzugsringen dabei, die er scherzhaft seine ›Dietriche‹ nannte.
Sie brachten lange Stunden damit zu, vor der Mission ihre gesamte Ausrüstung zu überprüfen und hatten dabei besonderes Gewicht auf die Energiezellen im Tornister der Anzüge gelegt. Nachdem McCall jetzt bei Alex eine letzte Diagnose durchgeführt und den Anzug für voll einsatzbereit erklärt hatte, drehte er sich um, und Alex erwiderte den Dienst.
»Alles klar«, meinte er. »Ich denke, wir sollten allmählich ausrücken.«
»Aye, das sollten wirr.«
Die Schnitter hatten die beiden Männer bis zu einem Wäldchen an den unteren Hängen des Mount Alba begleitet, etwa fünf Kilometer abseits der Straße, die sich zur Brücke über die Felsenschlucht hoc hzog. Hier ließen sie die caledonischen Rebellen in lockerer Gefechtslinie zurück und machten sich auf den Weg durch das dichte Unterholz hinauf zur noch unsichtbaren Zitadelle.
Sie redeten nicht. Höchstwahrscheinlich waren in diesem Gebiet Funkscanner und RF-Detektoren versteckt, die selbst eng gebündelte Richtfunksignale auffangen konnten, und empfindliche, geräuschaktivierte Mikrofone, die jedes Wort aufgefangen hätten. Aber sie brauchten auch nichts zu sagen. Sie hatten den Plan während der Arbeit an den Anzügen immer wieder durchgesprochen.
Die Schnitter waren eine ungewöhnliche Rebellentruppe – in der Hauptsache Bauern und Kaufleute, und nur eine Handvoll hatte auch nur die geringste militärische Erfahrung. Allyn zum Beispiel war die Tochter eines Weinhändlers aus New Edinburgh, die in einer AgroMechfabrik ihrer Heimatstadt arbeitete – zivile Arbeitsmaschinen für Caledonias Agrarsektor. James Graham, ein Schuster aus einem Dorf in der Nähe Dundees, war Sohn einer Neomaultierzüchterfamilie.
Selbst der General, den Alex und McCall schließlich am späten Nachmittag doch noch getroffen hatten, war in seinem wahren Leben, wie er scherzhaft meinte, Apotheker. Ambrose McBee war ein dicker, fröhlicher Mensch, der beinahe die Leibesfülle Wilmarths erreichte. Er hatte den beiden beim Abendessen gestanden, daß er nur sehr kurz im Militär gedient hatte. Vor langen Jahren war er Hauptmann der 1. Crucis-Lanciers gewesen, bevor er nach Caledonia zurückkehrte, um in der planetarischen Miliz zu dienen, die damals den stolzen Namen Caledonia-Schnitter trug. Wie viele andere Einheimische hatte er jedoch kurz nach der Ernennung Wilmarths zum Verwalter vor fünf Jahren den Abschied eingereicht. Es gab damals zu viele Veränderungen bei den Schnittern… und zu viele Fremdweltler-Neuzugänge für seinen Geschmack.
Die meisten Welten unterhielten zur Unterstützung regulärer oder Söldnereinheiten, die als Garnison auf dem Planeten stationiert waren, eigene planetarische Milizen. Diese Einheiten in Regimentsstärke bestanden aus Einheimischen, die miteinander trainierten und übten. Generell waren Milizen nicht allzugut ausgebildet und nur schlecht bestückt. Die beste Ausrüstung ging automatisch an aktive Fronttruppen, und es gab nie genug Geld zur Anschaffung von BattleMechs oder modernen Waffensystemen. Aber trotz all dieser Mankos war schon mehr als ein Überfall, ja, sogar schon manche planetarische Invasion, von den entschlossenen Männern und Frauen einer solchen Miliz zurückgeworfen worden. Der Schlüssel zu ihrem Erfolg lag in der Tatsache, daß sie Einheimische waren, die auf eigenem Boden und für ihre Heimat und Familien kämpften.
In den vergangenen fünf Jahren jedoch hatte sich der Charakter der Caledonia-Schnitter grundlegend gewandelt. Immer mehr ihrer Mitglieder, so hatte es den Anschein, wurden von anderen Welten eingeflogen, Söldner… oder unter den gescheiterten Existenzen verschiedenster Raumhäfen für Sold und Plündergut bei einfachem Dienst rekrutiert. Sie hatten ihre traditionellen Farben – den alten Tartan der Black Watch – zugunsten von Uniformen in Schwarz und Gelb aufgegeben und schließlich sogar den Namen geändert. Sie nannten sich jetzt die Bloodspillers und benahmen sich kaum noch wie eine Militäreinheit, sondern vielmehr wie eine brutale Straßenbande. Immer arroganter und immer gewalttätiger trieben sie sich in den Straßen der größeren Städte Caledonias herum, wo sie erpreßten, raubten und vergewaltigten, wie sie die Laune gerade überkam. Ihre Exzesse hatten zur Neugründung der Schnitter geführt, aber als eine Art Geheimbund, der sich jede

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