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BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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erwiderte Alex. »Viel Glück!«
Er sah und hörte nichts von McCalls Aufbruch.
Alex suchte sich einen Platz auf der inneren Brustwehr, von dem aus er einen guten Blick auf den Innenhof hatte, und wartete.
    McCall hatte die Ortung von IR auf normale Optik mit Lichtverstärkung umgeschaltet, um sich besser orientieren zu können. Er brauchte nicht lange, um zu finden, wonach er suchte. Ein junger Schnitter, der mehrere Monate in der Zitadelle beschäftigt gewesen war, hatte ihm von der Tür erzählt, die es ermöglichte, den Haupteingang der inneren Festung zu umgehen. Sie lag versteckt in einer Ecke des Bergfrieds, genau unter dem zweithöchsten der zahlreichen Türme, und führte in die Küche. Die Dienstboten der Residenz benutzten sie, um die Speisekammern aufzufüllen. Natürlich war die Tür verriegelt, und McCall war versucht, eine seiner Sprengladungen einzusetzen, aber es gab eine leisere Methode. Mit seiner myomerverstärkten Muskelkraft fiel es ihm leicht, einen Wartungsdeckel abzureißen. Er verband mehrere Drähte aus einem Steuergerät am Gürtel seines Anzugs mit den freigelegten Schaltkreisen und spielte innerhalb von Sekunden Zehntausende Binärcodes durch, bis die korrekte Sequenz gefunden war und die Tür leise aufglitt.
    Im Innern der Küche stand ein Posten, das Sturmgewehr über der Schulter. McCalls gepanzerte Faust schoß vor, schneller als jede Schlange zustoßen konnte, und tötete ihn mit einem Hieb. Dann klopfte er auf den Türöffner, und die Tür glitt hinter ihm wieder zu. So weit, so gut.
    Die Frage war, wie weit er in die Anlage eindringen konnte, bevor ein Alarm ausgelöst wurde. Im zentralen Burgfried der Zitadelle und den Kasernen rund um den Innenhof lebten sicher bis zu tausend Menschen – einschließlich mehrerer hundert Soldaten der Bloodspiller-Miliz. Früher oder später würde man ihn bemerken, aber bis dahin konnte er sich ungestört der Beschreibungen bedienen, die ihm die Schnitter vom Korridorlabyrinth der Zitadelle geliefert hatten. Dieser Gang führte hinunter zur Küche, unter dem Mittelpunkt des Gebäudes; aber es gab eine Abzweigung, die ihn zu einem Vorratsraum bringen würde, unter Umgehung der Bereiche, in denen er damit rechnen mußte, arbeitenden Zivilisten zu begegnen.
    Da! Noch ein Einsatz des elektronischen Nachschlüssels, und McCall konnte den Lagerraum betreten.
Die Hintertreppe dort vorne führte hinab in die Kellergewölbe, wo die Gefangenen festgehalten wurden…
    »Was war das? Da oben!«
    Alex erstarrte, aber es war zu spät. Eine Gruppe Milizionäre war aus einer dreißig Meter entfernten Tür auf die Brustwehr getreten, und zumindest einer von ihnen trug einen Helm mit IR-Sensoren, Visier und Sichtprojektion, der in seiner Leistung Alex' Gerät in nichts nachstand. Und wenn der Nighthawk-Anzug die Infrarotabstrahlung auch erheblich reduzierte, so hatte er den Panzer doch schon Stunden getragen, darin eine schwierige Kletterpartie über unwirtliches Gelände abgelegt und zum Abschluß noch die Sprungdüsen eingesetzt. Damit war er für IR-Sensoren alles andere als unsichtbar.
    »Halt!« rief eine Stimme. »Sie da! Stehenbleiben, wer Sie auch sind!«
    Alex sprang. Der Innenhof lag zehn Meter unter der Brüstung, und er löste im letzten Moment die Sprungdüsen aus und bremste seinen Fall. Der Feuerstoß einer Automatikwaffe krachte von der Brustwehr; Kugeln pfiffen an seinem Kopf vorbei. Eine traf seine Brust und prallte mit einem metallischen Klirren von der Panzerung ab.
    Alex schwang herum und sah hoch zur Brustwehr. Die Sichtprojektion verzeichnete die sich hastig bewegenden Wärmequellen und kennzeichnete sie mit blinkenden Klammern. Als er das Lasergewehr hob und auf das nächstgelegene IR-Objekt zielte, gab die Anzugelektronik die Information an den Computer weiter. Zwischen der Klammern der Sichtprojektion erschien ein grün blinkendes Fadenkreuz. Er zog den Abzug durch. Ein Lichtblitz zuckte auf, und die Außenlautsprecher fingen das Kreischen des Getroffenen auf, als seine Kleidung und der Kevlarpanzer Feuer fingen. Der Mann stürzte rückwärts von der Mauer, und Alex nahm ein anderes Ziel ins Visier. Ein zweiter Soldat, der den Laufgang entlang rannte, wurde von einem Lichtbündel voll in die Brust getroffen und war sofort tot.
    Alex löste noch einmal die Sprungdüsen aus, um in die Deckung einiger geparkter Fahrzeuge zu springen. Er landete mit einem schrillen Zischen und in einer Wolke von Staub. Kurz vor ihm traten zwei Soldaten aus

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