BattleTech 30: Abgefeimte Pläne
dann nickte er. »Ich glaube, ich weiß, worauf Sie hinauswollen. ComStar sagt erst einmal nichts, nachdem man Thomas aus den Trümmern geborgen hat, weil noch unsicher ist, ob er überlebt. Dann macht er Fortschritte, und der Orden macht sich Hoffnungen. Schließlich ist sicher, daß er für seine Rettung dankbar sein wird. Aber es kommt zu einem Rückfall, oder seine Genesung macht zumindest keine weiteren Fortschritte, also braucht man einen Doppelgänger, der ihn vertritt, bis der Tag kommt, an dem er wieder selbst den Thron besteigen kann. Aber wenn er noch lebt, wer hat ihn dann?«
»Wir wissen es nicht. Wir gehen davon aus, daß nur sehr wenige Personen an der Operation beteiligt waren, und die meisten von ihnen sind tot – Prima Myndo Waterly zum Beispiel. Sie könnte den echten Thomas in irgendeinem einer ganzen Anzahl von Pflegestätten untergebracht haben, vielleicht auf Terra, vielleicht auch nicht, ohne irgend jemanden wissen zu lassen, wer er ist.«
Jerry schüttelte den Kopf. »Aber ich habe arge Zweifel, daß ComStar ihn hat oder, wenn doch, davon weiß, dazu wäre er eine zu gute Waffe gegen Blakes Wort.«
Victor nickte. »Und wenn Blakes Wort ihn hätte, wäre der jetzige Thomas sehr viel zugänglicher ihnen und ihren Bemühungen gegenüber, um nicht bloßgestellt zu werden.«
»Genau das denke ich auch.«
»Na schön, gibt es irgendeinen Weg für uns, Thomas aufzuspüren, falls er denn noch lebt?«
Jerry schüttelte den Kopf. »Die Innere Sphäre ist ein verflucht großer Heuhafen, um nach einer bestimmten Stecknadel zu suchen.«
»Ich weiß. Wäre es anders, hätten wir den Mann, der meine Mutter umgebracht hat, wiedergefunden und gefangen.« Victor setzte ein klägliches Lächeln auf. »Und wenn es leicht wäre, würde ich auch nicht gerade euch zwei darauf ansetzen. Versucht irgendeine Spur in den VerCom-Archiven zu finden. Myndo könnte ihn im Reich meiner Eltern versteckt haben, als Absicherung gegen Extratouren ihres Agenten – und wir besitzen die besten Krankenhäuser der Inneren Sphäre.«
»Wir werden tun, was wir können, Sir.« Jerry Cranston fischte einen Compblock aus der Tasche und betätigte ein paar Tasten. »Ein Punkt noch, Sir. Der Präzentor Martialum hat eine Nachricht geschickt, in der er darum bittet, das Manöver auf Tukayyid bis Mitte März zu verschieben. Ich bin in Verbindung mit Shin Yodama betreffs der Auswirkungen auf die beteiligten Kombinatseinheiten. Die Verzögerung ist frustrierend, aber das ganze Unternehmen wurde ziemlich kurzfristig anberaumt, was Probleme dieser Art provoziert.«
Victor Davion zog einen verdrießlichen Flunsch, eine Tatsache, der er sich durchaus bewußt war. Das Jahr 3057 war ein einziges Desaster gewesen, und er schob den größten Teil seiner Probleme darauf, daß er sich unbewußt wie sein Vater aufgeführt hatte. Damit hatte der Zusammenbruch begonnen. Selbst die Invasion der Mark Sarna durch die Liga Freier Welten ließ sich auf seine Zustimmung zum Projekt Gemini zurückführen, das von seinem Vater ins Leben gerufen worden war. Ein Projekt, das Victor eigentlich lieber abgebrochen hätte.
Um nicht erneut in denselben Fehler zu verfallen und zu versuchen, ein zweiter Hanse Davion zu sein, hatte er sich entschlossen, sich auf den Kern seines Wesens zu besinnen. Victor war zum Krieger erzogen worden, und ungeachtet der internen Schwierigkeiten im Vereinigten Commonwealth und der freien Inneren Sphäre waren die Clans weiterhin die größte Bedrohung der Zivilisation. Um diese Tatsache ins Gedächtnis der Menschen zurückzurufen und wieder zu dem Leben zurückzufinden, das er kannte, hatte er dem Präzentor Martialum und dem Koordinator des Draconis-Kombinats ein gemeinsames Militärmanöver auf Tukayyid vorgeschlagen, dem Planeten, auf dem die Clan-Invasion zum Stehen gebracht worden war.
Focht und Kurita waren beide einverstanden gewesen, und ursprünglich hatten sie den Termin auf Mitte Februar gelegt. Ein Monat Verzögerung war frustrierend, andererseits würde er Victor mehr Zeit liefern, Schiffe aus der Lyranischen Allianz zurückzuholen. Und es war ihm so unmöglich, die Davion Heavy Guards-RKG nach Tukayyid zu verlegen, ohne den interstellaren Handel und die Transportmöglichkeiten des Vereinigten Commonwealth über Gebühr zu belasten.
»Die Verzögerung entsteht durch Fochts Reise nach Morges?«
»Ja, Sir. Eine unerwartete Wendung. Es scheint übrigens auch, daß sich ein Teil des Wolfsclans mit Morgan Kells Segen auf Arc-Royal
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