BattleTech 30: Abgefeimte Pläne
wird.«
Katrinas Kopf hob sich, und Wut loderte in ihren Augen. »Angegriffen?«
»Die Jadefalken haben zu Beginn dieses Monats eine Serie ausgedehnter Angriffe auf Welten der Allianz initiiert.«
Katrina Steiners eisige Augen schlossen sich für einen Moment, und ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Plötzlich war alle Koketterie vergessen. »Wo haben sie zugeschlagen? Wieviel Erfolg hatten sie?«
Vlad zuckte die Achseln. »Falkenräubereien sind für mich nicht von Interesse. Hätten sie ihre Stärke wirklich beweisen wollen, hätten sie es gewagt, einen anderen Clan anzugreifen statt der Lyranischen Allianz.«
Katrina hob den Kopf. »Ich muß sofort zurück nach Tharkad.« »So?«
»Meine Nation braucht mich.«
»Die Lyranische Allianz ist nicht länger deine Nation. Du bist eine Leibeigene des Wolfsclans.«
»Was?«
Er deutete auf die Kordel an ihrem Handgelenk. »Du bist Kriegsbeute. Du gehörst mir.«
Ihre Reaktion auf seine Bemerkung schien eine Mischung aus Empörung und einer Spur von Neugierde. »Glaubst du tatsächlich, du könntest mich besitzen?« Sie deutete zum Sichtschirm. »Milliarden von Menschen schenken mir ihre Loyalität. In meinem Namen werden Hunderttausende zu den Waffen greifen, um deinen Anspruch anzufechten.«
Er zog spöttisch eine Augenbraue nach oben. »Bisher haben all diese Menschen sich bemerkenswert unfähig gezeigt, die Jadefalken aufzuhalten. Warum sollte ich glauben, sie könnten dich mir wegnehmen?«
»Warum sollte ich glauben, daß mein Volk die Falken nicht aufgehalten hat?« Sie stemmte die Fäuste in die Hüften. »Und warum solltest du dumm genug sein, zu glauben, daß sie es nicht noch tun werden? Wenn ich raten soll, würde ich darauf wetten, daß die Falken in schnellen Überfallaktionen angreifen und darauf setzen, ein möglichst schwer faßbares Ziel zu bieten. Tukayyid beweist, daß ihr Clanner aufgehalten werden könnt, wenn ihr stehenbleibt.«
»Die Wölfe wurden auf Tukayyid nicht besiegt.«
Katrinas blaue Augen funkelten. »Die Wölfe hatten auf Tukayyid Hilfe aus der Inneren Sphäre.«
Vlad knurrte, dann fing er sich und überspielte seine Reaktion mit einem Lächeln. »Du willst sagen, ohne Phelan können die Clans nicht gewinnen.«
Sie erwiderte sein Lächeln. »So darfst du es interpretieren.« »Und du glaubst, Phelan und seine Leute werden dein Reich vor den Jadefalken retten?«
Ihre Miene verdüsterte sich etwas, dann wurden ihre Züge zu einer nichtssagenden Maske. »Seine Loyalität seiner Heimat gegenüber ist exemplarisch für mein Volk.«
Vlad nickte und analysierte ihre Reaktion auf seine Erwähnung Phelans. Sie ist zu impulsiv. Ihre Emotionen tummeln sich unmittelbar unter der Oberfläche. Das ist ein Charakterfehler, aber ein faszinierender. »Phelan ist dein Cousin, aber du scheinst ihn nicht zu mögen.«
»Ich nehme an, du kennst ihn.« Sie sah ihm ins Gesicht. »Magst du ihn?«
Der Wolf brach in schallendes Gelächter aus, und Katrina schien schockiert. Vlad tastete nach der Narbe, die sich über die linke Hälfte seines Gesichts zog. »Er hat seine Spuren auf mir und meinem Volk hinterlassen. Und ich laste unsere momentanen Schwierigkeiten seinem schlechten Einfluß auf den ilKhan an. Seine Anwesenheit in der Lyranischen Allianz macht Arc-Royal zu einem besonderen Angriffsziel für mich, wenn die Invasion wiederaufgenommen wird.«
»Und wann wird das sein?«
Er zuckte die Achseln. »Sie wird weitergehen, nachdem wir einen neuen ilKhan gewählt haben.«
Sie runzelte die Stirn. »Aber ihr seid schon vor einem Monat zusammengekommen, um einen neuen ilKhan zu wählen.«
»Das ist richtig.«
»Dann steht der Angriff also bevor.«
»Nein.«
»Warum nicht?«
Vlad grinste. »Wir haben einen ilKhan gewählt, und ich habe ihn nur Minuten nach seiner Wahl getötet.«
»Du hast was?«
»Er war es nicht wert, zu herrschen. Deshalb habe ich ihn getötet.« Ihre Augen weiteten sich in unverhüllter Bewunderung. »Aber das war nicht dein einziger Grund.«
»Nein. Er war ein Jadefalke. Ich brauchte keinen anderen Grund, ihn zu töten.«
»Ich verstehe.«
Vlad nickte. »Möglicherweise tust du das wirklich.«
»Und du verstehst den Grund meines Besuches hier, frapos?« »Ein Bündnis mit den Nebelpardern würde dir die Möglichkeit geben, Druck auf das Draconis-Kombinat auszuüben. Das würde deinen Bruder ablenken. Außerdem könnten die Parder die Falken oder andere Clans mit Plänen gegen dein Reich bremsen. Aus deiner unvollständigen Sicht
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